Ernst Zipfel

Ernst Zipfel

Ernst Zipfel (* 23. März 1891 in Dresden; † 17. April 1966 in Bad Pyrmont) war Generaldirektor der Preußischen Archive und von 1935 bis 1945 Präsident des Reichsarchivs in Potsdam.

undatiertes Portrait von Ernst Zipfel, zwischen 1932 und 1940 entstanden

Inhaltsverzeichnis

Leben

Zipfel trat 1932 der NSDAP bei.[1] Ab 1938 war er Mitglied im Beirat der Forschungsabteilung Judenfrage im Reichsinstitut für Geschichte des Neuen Deutschlands. Am 23. Juli 1943 wurde er durch Erlass des Reichsinnenministeriums zum Kommissar für den Archivschutz ernannt.[2] Zipfel war Leiter des Sonderstabs Archiv im Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg und verantwortlich für die Plünderung zahlreicher Archive in den besetzten Gebieten.[3]

Nach Kriegsende lebte Zipfel in Bad Pyrmont. Im Nachruf der Fachzeitschrift „Der Archivar“ hieß es ihn: „Er, der überzeugt war, Gutes gewollt und Ungewöhnliches vollbracht zu haben, mußte jetzt erfahren, daß in den Augen anderer er und sein Werk mit einem Odium belastet waren.“[4]

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • Wilhelm Rohr: Ernst Zipfel †, in: Der Archivar, Jg. 20, 1967, Heft 2, Sp. 206 ff.
  • Johanna Weiser: Geschichte der preußischen Archivverwaltung und ihrer Leitung. Von den Anfängen unter Staatskanzler von Hardenberg bis zur Auflösung im Jahre 1945 (= Veröffentlichungen aus den Archiven preußischer Kulturbesitz, Beiheft 7). Böhlau-Verlag: Köln 2000

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 697
  2. Ulrike Kohl: Die Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus bei books.google
  3. B. Dietz/ H. Gabel/ U. Tieda: Griff nach dem Westen, Waxmann Münster 2003, S. 605
  4. Der Archivar, 2/1967, zitiert bei Klee, Personenlexikon, S. 697

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