- Erste Moskauer Uhrenfabrik
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Die Erste Moskauer Uhrenfabrik (russisch Первый Московский Часовой Завод/ Perwyj Moskowski Tschassowoi Sawod) wurde 1930 als Erste Staatliche Uhrenfabrik (Первый Государственный Часовой Завод) gegründet und war damit die älteste Uhrenfabrik der Sowjetunion.
Einer der Gründe für die Schaffung einer eigenen Uhrenproduktion war die Notwendigkeit, die Rote Armee mit genauen Uhren zu versorgen und dabei unabhängig von Importen zu sein.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Produktion startete auf der Grundlage der in den USA aufgekauften Fabrik Dueber-Hampden Watch Co. und unter Mithilfe von einigen ehemaligen Mitarbeitern dieser Fabrik. Bereits vor dem 2. Weltkrieg wurde das Werk deutlich erweitert. Zusammen mit der 1931 gegründeten Zweiten Moskauer Uhrenfabrik und weiteren Neugründungen wurden 1940 bereits über 200.000 Armbanduhren und 600.000 Taschenuhren produziert.
1935 erhielt die Fabrik den Namen Sergei Mironowitsch Kirow. Nach Kriegsbeginn wurde die Fabrik nach Slatoust evakuiert. Nach Kriegsende erfolgte die Rückkehr nach Moskau und Umbenennung in Erste Moskauer Uhrenfabrik. Beim Wiederaufbau wurde auf Reparationen aus der Sowjetischen Besatzungszone (Glashütte) zurückgegriffen.
Zu Beginn wurden Taschenuhren produziert, später auch Armbanduhren, Borduhren für Flugzeuge und Kfz sowie Marinechronometer. Uhren aus der Ersten Moskauer Uhrenfabrik gehörten zur Ausrüstung der Sowjetischen Militärflieger und der Kosmonauten, Juri Gagarin benutzte während seines Fluges z.B. eine Sturmanskije.
Heute
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die Fabrik 1992 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
Marken
Bekannteste Marke ist Poljot, weitere Marken waren oder sind Wympel, Pobeda, Kirowskije, Sportiwnyje, Sturmanskije, Strela, Antarktida. Cornavin war eine Export-Marke, wahrscheinlich wurden unter dieser Marke auch Produkte der 2. Moskauer Uhrenfabrik verkauft. Einige Marken sind unter Sammlern begehrt, da sie nur über einen begrenzten Zeitraum oder nur für eine spezielle Klientel (z.B. Militärflieger) hergestellt wurden.
Literatur
- Ceyr, Michael, Pachnicke, Klaus: Faszination Sowjetische Uhren. Hauschild Verlag, Bremen 1997, ISBN 3-931785-35-1.
- Bol'schaja Sowjetskaja Enziklopedia, Band 29. Verlag Sowjetskaja Enziklopedia, Moskau 1978
Weblinks
- Geschichte der Poljot-Uhren
- Offizielle Poljot-Seiten.
- Beschreibung des Poljot Chronographen und Wecker-Kalibers
55.7359337.6636Koordinaten: 55° 44′ 9″ N, 37° 39′ 49″ OKategorien:- Uhrenhersteller (Russland)
- Unternehmen (Moskau)
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