- Erwin Wurm
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Erwin Wurm (* 27. Juli 1954 in Bruck an der Mur) ist ein österreichischer Künstler.
Inhaltsverzeichnis
Tätigkeit
Der 1954 geborene österreichische Künstler Erwin Wurm arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten an einem vielschichtigen Werk, das sich mit der Erweiterung der Begriffe Plastik/Skulptur umschreiben lässt. Sein Werk umfasst Materialskulpturen, Aktionen, Videos, Fotos, Zeichnungen und Bücher. Eine der einflussreichsten Werkgruppen stellen dabei Wurms „One Minute Sculptures" dar. Erwin Wurm zählt heute zu den erfolgreichsten Gegenwartskünstlern.
Von 1977-1979 besuchte er die Universität Mozarteum Salzburg, ab 1979-1982 besuchte er die Hochschule für angewandte Kunst & die Akademie der bildenden Künste.
Von 2002-2010 lehrt er als Professor für Bildhauerei/Plastik und Multimedia am Institut für Bildende und Mediale Kunst der Universität für Angewandte Kunst Wien.
Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch seine One Minute Sculptures bekannt, bei denen Personen (vorwiegend Ausstellungsbesucher) gemeinsam mit Alltagsgegenständen innerhalb der Ausstellungssituation posieren bzw. auch Dokumentionsfotografien dieser "Skulptur". Die Besucher werden dadurch selbst zum Objekt ästhetischer Erfahrung wodurch das Verhältnis von Subjekt und Objekt thematisiert wird. Populär wurden diese One Minute Sculptures unter Andrem durch das Video der Gruppe Red Hot Chili Peppers zu ihrer Single „Can't Stop“ aus dem Jahr 2003, in dem Erwin Wurm als Inspirationsquelle genannt wurde.
Bekannt sind auch seine „Fat“-Skulpturen, wo kleinbürgerliche Statussymbole wie Autos oder Einfamilienhäuser in einem „verfetteten“, aufgeblähten Zustand gezeigt werden.
Im Herbst 2006 widmete ihm das MUMOK im MuseumsQuartier in Wien eine Ausstellung. Für Aufregung sorgte vor allem ein Einfamilienhaus in Originalgröße, das schräg und verkehrt am Dach des MUMOK-Gebäudes angebracht wurde. 2010 zeigte das Kunstmuseum Bonn Werke Wurms aus der Zeit von 2007 bis 2009. [1] Auf der 54. Kunstbiennale in Venedig 2011 war Wurm mit "Narrow House" vertreten, einem Modell des Elternhauses des Künstlers, das auf ein Sechstel seiner Größe in der Längsachse gepresst wurde, und bereits 2010 in der Ausstellung in Klosterneuburg zu sehen war.[2]
Auch wenn Wurm sich nicht als Humorist versteht (nach Wurm sei Humor eine Waffe), sind seine Arbeiten doch von einem gelegentlich ins Satirische gehenden skurrilen Humor getragen.
Auszeichnungen
Literatur
- Edelbert Köb (Hg.): Erwin Wurm: one minute sculptures; Werkverzeichnis 1988–1998. Ostfildern: Cantz 1999. ISBN 3-89322-977-9 Inhalt.
- Peter Weibel (Hg.): Erwin Wurm: Fat Survival. Handlungsformen der Skulptur. Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz 2002. ISBN 3-7757-1181-3 Inhalt.
- Berin Golonu (Hg.): Erwin Wurm, I love my time, I don't like my time. Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz 2004. ISBN 3-7757-1547-9 Inhalt.
- Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (Hg.): Erwin Wurm: The artist who swallowed the world. Hrsg. . Ostfildern: Hatje Cantz 2006. ISBN 978-3-7757-1866-0 Inhalt.
- Kunstwerkstatt Erwin Wurm München: Prestel Verlag 2008. ISBN 978-3-7913-3923-8.
- Erwin Wurm: 44 Vorschläge – Eine soziale Skulptur. Berlin: Onkel & Onkel, 2009. ISBN 978-3-940029-54-6.
- Lenbachhaus München (Hrsg.): Erwin Wurm, Dumont, Köln 2009, ISBN 978-3-8321-9241-9.
Weblinks
- Literatur von und über Erwin Wurm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eigene Seite
- erwinwurm.com Webseite über den Künstler und seine Arbeiten
- Biografie zu Erwin Wurm, Essl Museum
- Erwin Wurm beim Galerist Xavier Hufkens
- Jenny Hoch: "Metaphysik der Wurstsemmel" - Artikel bei SPIEGEL ONLINE zur Retrospektive in den Deichtorhallen 2007
- Stopp, der Wurm, der Trojaner und seine Beziehung zum Unbewussten
Einzelnachweis
- ↑ Der Spiegel Kulturspiegel 3/2010, März 2010, Seite 26
- ↑ Walter Titz: Taschen, Höhlen und Basare; in: Kleine Zeitung vom 3. Juni 2011, S.42
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