Aithir

Aithir

Aither oder Aether (griech. Αἰθήρ Aithēr) ist in der griechischen Mythologie die Personifikation des „oberen Himmels“, der Sohn von Erebos und Nyx.

Er ist die Seele der Welt und alles Leben entspringt aus ihm; die reine „Luft“, die die Götter atmen und in der die Gestirne schweben. Im Gegensatz dazu atmen die Menschen „aēr“. Nach den Erzählungen der Orphiker waren jedoch Nyx und Aither von Anfang an da: Sie – die Nacht – wurde vom Wind – dem Aither – befruchtet und legte das silberne Ei in den Schoß der Dunkelheit, aus dem Eros schlüpfte, der goldgeflügelte, zweigeschlechtliche, alles bewegende Gott.

In diesem Ei erst befand sich oben das Chaos und unten Okeanos, der älteste Meeresgott, zusammen mit Tethys. Und oben war Chaos, der gähnende Raum, und unten war Gaia, die große Erdgöttin.[1][2] Wobei in der Sammlung des Sängers Orpheus es eine ältere und neuere Erzählung vom Anfang gibt. Am Anfang war die Nacht, beginnt die ältere Erzählung, mit Chronos, der nie altert und nicht identisch mit Kronos ist, beginnt die neuere Erzählung. Chronos brachte aus sich den windstillen Aither und Chaos hervor. Chaos, der hohle Raum ohne festen Grund und Aither trennten sich nachdem Phanes erschien. [1] Eine weitere Erzählung wird bei Hesiod genannt. Chaos war zuerst, der Erebos und die dunkle Nacht hervorbrachte.Die Nacht gebar Aither und Hemere (den Tag), von Erebos' Liebe befruchtet.[3] Hesiod nannte mehrere Theogonien, die heute allesamt verschollen oder wie die vom Sänger Orpheus kaum erhalten sind. [4] Damit lässt sich schwer die Bedeutung und ein Vergleich der einzelnen Traditionen und Aither feststellen.

Das Aither-Konzept der antiken Griechen ähnelt stark den Auffassungen anderer indogermanischer Völker. Besonders frappierend ist die Ähnlichkeit zum indischen Akascha, eine Auffassung die unter anderem im Vaisheshika vertreten wird.

Siehe auch: Äther als Begriffsklärung, Stammbaum der griechischen Götter und Helden

Einzelnachweise

  1. a b Karl Kerényi:Die Mythologie der Griechen. dtv 1997, S.20 und S.92
  2. O.Kern. Orphicorum fragmenta
  3. 'Hesiod. Theogonie. Philipp Reclam, 1999, Zeile 116
  4. Hesiod: Theogonie. Philipp Reclam 1999, S.156

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