European Energy Exchange

European Energy Exchange
European Energy Exchange AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 2002
Sitz Leipzig
Leitung Peter Reitz (Chief Executive Officer), Iris Weidinger (Chief Financial Officer), Christoph Mura (Chief Operating Officer)
Branche Börsen, Energie
Website www.eex.com

Die European Energy Exchange (EEX) ist ein Marktplatz für Energie und energienahe Produkte. Die EEX (bzw. die Börse selbst) unterliegt als öffentlich-rechtliche Institution dem deutschen Börsengesetz[1]. Der Träger der Börse hingegen agiert als Aktiengesellschaft privat-rechtlich. Die EEX ist mit über 200 Börsenteilnehmern aus 19 Ländern die größte Energiebörse in Kontinentaleuropa. An der EEX werden Strom-Futures und -Optionen (vgl. Strombörse), CO2-Zertifikate, Kohle sowie seit Juli 2007 auch Erdgas gehandelt. Außerdem wird die Registrierung von OTC-Geschäften zum Clearing angeboten. Betreibergesellschaft der Börse EEX ist die EEX AG mit Sitz in Leipzig.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hervorgegangen ist die EEX aus einer Fusion der LPX (Leipzig Power Exchange) und der EEX (European Energy Exchange) mit Sitz in Frankfurt am Main im Jahre 2002.

EEX AG

Die EEX AG mit Sitz in Leipzig ist die Betreibergesellschaft der Börse. Sie befindet sich mehrheitlich im Besitz der Eurex Zürich AG (56,14 %) [2]. Die restlichen Anteile befinden sich im Streubesitz von insbesondere diversen Energieunternehmen, Banken und Ländern.

Unternehmensstruktur:[3]

European Energy Exchange AG

  • EPEX Spot SE (50  %)
  • EEX Power Derivatives GmbH (80 %)
  • European Commodity Clearing AG (98,5 %)
  • Storage Capacity Exchange GmbH (12 %)
  • Transport Capacity Exchange GmbH (19 %)
  • European Market Coupling Company GmbH (20 %)

Spotmarkt

Der EEX-Spotmarkt (EEX Power Spot) wurde 2009 in das neue Unternehmen EPEX Spot SE mit Sitz in Paris und Leipzig überführt. Dieses gehört zu jeweils 50 % der französischen Powernext SA und der EEX AG[4]. Am Spotmarkt kann Strom für Deutschland, Frankreich, Österreich und die Schweiz gehandelt werden. Dabei dient der Spotmarkt der kurzfristigen Portfoliooptimierung. Die EPEX bietet folgende Handelsmodelle an:

1. Intraday-Handel von Strom: Im Intraday-Handel der EPEX werden Stromkontrakte mit Lieferung am selben oder folgenden Tag gehandelt. Börsenteilnehmer kaufen aufgrund eines erhöhten Bedarfs zusätzliche Strommengen ein oder veräußern überschüssige Mengen. Auf diese Weise ist es möglich, noch kurzfristig Abweichungen von Verbrauchsprognosen zu berücksichtigen und Fahrplanabweichungen zu vermeiden. Dies trägt zur Minimierung der Regelenergiekosten bei. Im Intraday-Markt der EPEX können die Börsenteilnehmer die Einzelstunden des laufenden Tages bis 45 Minuten vor Lieferbeginn handeln. Es ist möglich, dass auch mehrere aufeinanderfolgende Stunden zu einem Block zusammengefasst werden. Ab 15.00 Uhr ist der Handel der Stunden des folgenden Tages möglich. Der Intraday-Handel findet an jedem Tag des Jahres rund um die Uhr statt.

2. Auktionshandel: Am Day-ahead-Markt wird der Strom für den nächsten Tag gehandelt. Die Handelsteilnehmer nutzen den Day-ahead-Markt, um Beschaffung und Verkauf von Strommengen kurzfristig zu optimieren. Die Gebote der Stundenauktion ermöglichen die simultane Platzierung von unterschiedlichen Kauf- und Verkaufsmengen zu jeweils verschiedenen Preisen in der Auktion. Die ausgeführte Menge richtet sich dann nach dem ermittelten Auktionspreis. Die zustande gekommenen Geschäfte werden am Folgetag in den deutschen Regelzonen Amprion, TenneT TSO, 50Hertz Transmission und EnBW Transportnetze sowie in der österreichischen Regelzone APG (Austrian Power Grid) beliefert (gemeinsames Marktgebiet). In einer zweiten Auktion werden Preise für die Schweizer Regelzone Swissgrid ermittelt.

Die EEX bietet darüber hinaus den Spothandel für Erdgas in den Marktgebieten GASPOOL (vormals GUD und BEB) und NCG (Net Connect Germany, vormals EGT) und für europäische Emissionsberechtigungen (sogenannte EU Allowances - EUA) an.

Terminmarkt

Im EEX-Terminmarkt können Geschäfte auf bis zu 6 Jahre in die Zukunft abgesichert werden. Die Energiebörse bietet Monats-, Quartals- und Jahresfutures an. Die an der EEX gehandelten Strom-Future können entweder physisch oder finanziell erfüllt werden. Außerdem werden Optionen auf deutsche Strom-Futures gehandelt. Die Liefergebiete der physischen Stromfutures sind Deutschland und Frankreich.

Am Terminmarkt der EEX können die Marktteilnehmer Futures auf EU Emissionsberechtigungen (sogenannte EUA Futures), CER-Futures und Optionen auf den EUA-Future handeln. Die EEX bietet seit Juli 2007 ebenfalls den Handel mit Erdgasfutures (Marktgebiete GASPOOL und NCG) an. Die 2006 eingeführten Kohle-Futures beziehen sich auf Spotmarkt-Indizes in Europa (ARA) und Südafrika (Richards Bay).

Handelsvolumen

Das Handelsvolumen für Strom im Jahr 2008 belief sich auf 1.319 TWh (Terawattstunden), eine Steigerung von 3,6 % gegenüber dem Vorjahr und mehr als das Doppelte des deutschen Stromverbrauchs in diesem Jahr. Dabei wurden 154 TWh (+24,8 %) auf dem Spotmarkt und 1.165 TWh (+1,0 %) auf dem Terminmarkt gehandelt. Im ersten vollen Handelsjahr für Gas wurden 17,5 TWh (Spotmarkt: 1,2 TWh; Terminmarkt 16,3 TWh) umgesetzt. Die Menge der gehandelten EUA verdreifachte sich auf 78.297.504 EUA[5].

Clearing

Alle Geschäfte der EEX werden durch das Clearinghaus European Commodity Clearing AG (ECC) abgewickelt.

Einzelnachweise

  1. Die Handelsüberwachung wird durch das öffentliche Recht geregelt (Seite 47)
  2. Aktionäre der EEX
  3. http://www.eex.com/de/EEX/EEX%20AG/Unternehmensstruktur
  4. Unternehmenseigene Darstellung auf EPEX.com, letzter Abruf 7. Januar 2011
  5. Pressemitteilung EEXvom 9. Januar 2008

Weblinks


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