Akai

Akai
Akai Denki
Akai logo
Rechtsform Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft)
Gründung 1929
Auflösung 2000
Auflösungsgrund Insolvenz
Sitz Tokio, Japan
Branche Elektrotechnik/Elektronik
Website www.akai.com

Akai Denki K.K. (jap. 赤井電機株式会社, Akai Denki Kabushiki-gaisha, engl. Akai Electric Co., Ltd.) war ein nach seinem Gründer Masukichi Akai benanntes japanisches Elektronikunternehmen, das außerhalb Japans in den 1960er und 1970er Jahren vor allem durch seine Tonbandmaschinen Bekanntheit erlangte.

Die Firma wurde 1929 gegründet und produzierte zunächst Elektromotoren für Filmprojektoren, später auch für Plattenspieler. Die weitere Unternehmensgeschichte trug wesentlich zur Einführung und Marktdurchsetzung verschiedener Innovationen in der magnetbandgebundenen Audiotechnik bei. Um 1980 entstand die Musiksparte "Akai Professional" mit Produktions- und Bühnenequipment für moderne Musik. Im Jahre 2000 ging die Firma Akai in die Insolvenz (die inzwischen ausgegründete Akai Professional ebenfalls 2005). Unter der Marke Akai werden heute Fremdfabrikate vermarktet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Geräte aus der Cassettendeck-Periode von Akai

Durch die Verkaufsaktivitäten in den USA kommt in den 1950er Jahren der Kontakt zu dem amerikanischen Tonbandgerätehersteller Roberts zustande, der Akai mit der Fertigung der Elektromotoren für seine Geräte beauftragt. Wenig später startet Akai, inspiriert durch ein als Anschauungsstück zugesandtes Roberts-Gerät, selbst die Fertigung von Tonbandgeräten, worauf Roberts die eigene Produktion einstellt und fortan in den USA Akai-Tonbandgeräte unter eigenem Namen vertreibt. Ab Mitte der 1960er Jahre wurden auf dem nordamerikanischen Markt identische Geräte parallel unter den Markennamen Akai und Roberts vertrieben. Einige Jahre später verschwindet die Marke Roberts vom Markt, die Geräte sind nur noch unter dem Namen Akai erhältlich.

In den Folgejahren entwickelt sich Akai mit Verkaufserfolgen in Europa und den USA zu einem der größten Hersteller von Tonbandgeräten weltweit und bereichert den Massenmarkt für diese Geräte um viele technische Errungenschaften, die zwar allesamt keine Erfindungen des Unternehmens sind, aber erst durch die Initiative von Akai breitenwirksam vermarktet werden. Zu nennen sind vor allem die Crossfield-Vormagnetisierung, die nahezu verschleißfreien Glasferrit-Tonköpfe (bei Akai GX Heads genannt) und Autoreverse, also der automatische Wechsel der Spielrichtung am Bandende.

In den 1970er Jahren positioniert sich Akai mit Verstärkern, Receivern, Kassettendecks, Plattenspielern und Lautsprecherboxen zunehmend als Vollsortiment-Anbieter im Hi-Fi-Bereich und steigt außerdem in den noch jungen Markt für Videogeräte ein.

1984 wird das Unternehmen nach finanziellen Schwierigkeiten neu ausgerichtet. Wie viele andere Firmen stellt Akai zu dieser Zeit die Fertigung von Tonbandmaschinen ein und verstärkt sein Engagement in den höhere Gewinne versprechenden Bereichen der Kassettendecks, Videorekorder und der neuen CD-Spieler. Zudem wird eine Unternehmenssparte für elektronische Musikinstrumente gegründet, die Akai Electronic Musical Instruments Corporation, die ihre Premiere mit dem Audio-Sampler S612 feierte. Dieser gilt als eines der ersten erschwinglichen Geräte seiner Art.

In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre brechen die Verkaufszahlen von Akai in Nordamerika dramatisch ein. Das Unternehmen begegnet dieser Entwicklung 1988 mit einem Rückzug von den entsprechenden Märkten. Anhaltende finanzielle Schwierigkeiten führen 1998 schließlich zu einer Übernahme Akais durch die The Grande Holdings Ltd. aus Hongkong, die das Ende von Akai als eigenständigem Hersteller markiert. Die Holding hält außerdem die Marken Nakamichi und Sansui.[1]

Am 2. November 2000 beantragte das Unternehmen ein Insolvenzverfahren nach dem Gesetz über die zivilrechtliche Reaktivierung (民事再生法, minji-saisei-hō), was im Februar des folgendes Jahres zum Delisting an der Tokioter Börse führte.[2]

Heute

Die Marke Akai gehört heute zur in Singapur ansässigen Akai Sales Pte Ltd[3], deren heute vertriebene Produkte ausnahmslos von anderen Firmen zugekauft sind, so etwa Videogeräte von Samsung und Fernseher vom türkischen Hersteller Profilo-Telra.

Akai Professional

Logo von Akai Professional
Akai professional S1000
Akai professional MPC 2000

1999 wurde die Sparte für elektronische Musikinstrumente als Akai professional M.I. K.K. (AKAI professional M.I.株式会社) ausgegründet.[4] Die Bezeichnung "Akai professional" wurde mit leicht abweichendem Logo bereits vorher für die Produkte der Sparte verwendet (siehe Fotos). Bekannt wurde die Musiksparte mit ihren Samplern der S/Z-Serie (S1000, S3000, Z4, Z8 und weitere), den von vielen Künstlern eingesetzten MPCs (MPC 3000, MPC 2000, MPC 1000, MPC 500, MPC 2500), Controllern für computerbasierte Musikproduktion (MPD16, MPD24, MPK49) und anderen Produkten.

Auch dieses Unternehmen geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten und leitete 2005 nach einer fehlgeschlagenen Umstrukturierung nach einem Schuldenstand von etwa 1,1 Mrd. Yen ein Insolvenzverfahren ein.[4] Die Markenrechte wie auch der Kundendienst werden heute von Pro Audio Japan K.K. ausgeübt.[5]

Akai arbeitet mit Ableton eng zusammen; gemeinsam entwickelten sie die auf das Programm Ableton Live 8 abgestimmten Sequencer APC20 und APC40.

Einzelnachweise

  1. Corporate Information. The Grande Holdings Limited, abgerufen am 19. Januar 2011 (englisch).
  2. 赤井電機株券. In: 株式投資. Abgerufen am 19. Januar 2011 (japanisch).
  3. Contact. In: Akai. Abgerufen am 18. Februar 2011 (englisch).
  4. a b アカイプロフェッショナルエムアイが破産手続き開始. In: kanalog.jp. 7. Dezember 2005, archiviert vom Original am 28. Juni 2006, abgerufen am 28. Februar 2011 (japanisch).
  5. 会社概要 / COMPANY. In: Akai professional. Pro Audio Japan, abgerufen am 28. Februar 2011 (japanisch).

Weblinks


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