- High Fidelity
-
DIN EN 61305 Bereich Unterhaltungselektronik Titel Hi-Fi-Geräte und -Anlagen für den Heimgebrauch - Verfahren zur Messung und Angabe der Leistungskennwerte Kurzbeschreibung: Qualitätsmerkmale für Audio-Wiedergabegeräte Letzte Ausgabe 1996-2005 (4 Teile, 1 Beiblatt) ISO High Fidelity [ˌhaɪ̯fɪˈdɛləti:] (engl. ‚hohe (Klang-)Treue‘, kurz Hi-Fi [haɪ̯fɪ]) ist ein Qualitätsstandard für Audio-Wiedergabegeräte (siehe auch: Stereoanlage).
Ursprünglich wurden die Richtlinien in den 1960er Jahren in der DIN 45500 festgelegt. Diese DIN-Norm wurde 1996 durch die EN 61305 ersetzt, die nur noch Verfahren zur Messung und Angabe der Leistungskennwerte, aber keine Mindestanforderungen mehr enthält, da die einst genormten Anforderungen inzwischen nicht mehr als technische Herausforderung gesehen werden.
Inhaltsverzeichnis
Technik
- Frequenzgang
Das menschliche Ohr hört Töne etwa von 16 Hz bis 20 kHz, der Hörbereich ist jedoch individuell verschieden, ein Erwachsener hat eine durchschnittliche Bandbreite des Hörvermögens von etwa 20 Hz bis 16 kHz.
- Leistung
Die RMS-Leistung gibt keinerlei Angabe über die erreichbare Lautstärke einer Stereoanlage. Während große Hornlautsprecher bereits mit einem Watt Discopegel erreichen, brauchen kleine Satellitenlautsprecher für ähnliche Pegel teils über Hundert Watt.
Die Leistungsangaben für Lautstärken von Lautsprechersystemen sind nicht genormt. Für eine verlässliche Aussage werden jedoch folgende Messwerte benötigt:
- (Eingangs)empfindlichkeit oder auch Kennschalldruckpegel: Dieser Wert drückt aus, welche Lautstärke bzw. welchen Schalldruckpegel das System bei 1 Watt (Leistungsaufnahme) in einem Meter Entfernung erzeugt (zum Beispiel: 90dB/1Watt/1m)
- "Continuous Power": Dieser Wert drückt aus, welche maximale Lautstärke das System in Dauerleistung erbringen kann. Die Angabe erfolgt in dB.
- Endschalldruck oder "Maximum Power": Dieser Wert drückt aus, welchen Maximalpegel das Lautsprechersystem vor seiner Zerstörung erzeugen kann. Die Angabe erfolgt in dB.
Für eine realistische Leistungsangabe wird zusätzlich zu diesen Messwerten der Übertragungsbereich benötigt. Ein Breitband-Lautsprecher (Fullrange), der alle hörbaren Frequenzen übertragen muss (20 Hz - 20 KHz) muss wegen der hohen Belastungen für das Erzeugen der Bassfrequenzen wesentlich höhere Leistungen erbringen, als z.B. ein PA-Hochleistungs-Topteil (Mid-High-Lautsprecher ca. 150 Hz - 20 kHz).
Da die Abkürzung Hi-Fi nicht geschützt ist, muss die Einhaltung der EN 61305 im Einzelfall überprüft werden. Angaben wie Maximalleistung, Musikleistung oder „PMPO“ sind nicht exakt definiert.
Bei der sogenannten RMS-Leistung muss eine Endstufe oder ein Lautsprecher ein breitbandiges Testsignal, bestehend aus rosa Rauschen, von 10 Minuten Dauer ohne Schäden und bei Einhaltung der EN 61305 überstehen. Dieses Signal ist mit Musiksignalen bedingt vergleichbar und ermöglicht daher eine Aussage über die elektrische Belastbarkeit des Lautsprechers, oder der Endstufe. Meist erreicht der Lautsprecher gerade im Tieftonbereich jedoch schon unter der elektrischen Maximalbelastung seine mechanische Maximalbelastung, ab der die Membranen der Lautsprecher nicht mehr dem (Musik-)Signal folgen können. Die RMS-Leistung ermöglicht also nur bedingt Aussagen über den Maximalpegel eines Lautsprechers. Außerdem sagt die elektrische Belastbarkeit eines Lautsprechers nichts über seine Klangqualität(en) aus.
Bei „Dolby-Surround-Anlagen“ bzw. „Home-Theater“- oder „Cinema“-Systemen sollten die linke und rechte Endstufen-Lautsprecher-Kombination (evtl. inkl. Subwoofer) die Hi-Fi-Norm erfüllen. Für die hinteren Lautsprecher gelten schwächere Richtlinien.
Aktuelle Qualitätsmerkmale
Gegenwärtig nimmt die EN 61305 im Hi-Fi-Markt keine qualitätsbestimmende Rolle mehr ein, obwohl Radiowecker, einfache sogenannte Kompaktanlagen im unteren Preissegment und viele Autoradios auch heute noch keine Hi-Fi-gerechte Wiedergabe gewährleisten.
Man erwartet heute von einer guten Audioanlage für Musikwiedergabe, dass ihre spezifizierten Daten die Hi-Fi-Werte wesentlich übertreffen. Das betrifft den Frequenzübertragungsbereich, der an die Hörgrenze von etwa 20 kHz heranreichen sollte, aber auch den Klirrfaktor.
Während die Verstärkertechnik heute hinsichtlich Frequenzgang, Rauschen, Störabstand, Übersprechen und Klirrfaktor weitgehend beherrscht wird, bilden die Lautsprecher, verbunden mit der Raumakustik, auch heute noch einen Schwachpunkt. Kleine Lautsprecher haben grundsätzlich ein Problem mit der gebündelten Abstrahlung von tief-mittleren Frequenzen, was problematisch ist, wenn man sie in die Raumakustik integrieren möchte. Lautsprecher haben den schlechtesten Frequenzgang und den mit Abstand höchsten Klirrfaktor aller Komponenten.
Erdschleifen oder Brummschleifen und die Störungen digitaler Geräte machen oft die guten Störabstandswerte einzelner Komponenten zunichte.
Literatur
- Thomas Görne: Tontechnik. 1. Aufl. Carl Hanser, Leipzig 2006. ISBN 3-446-40198-9
- Gustav Büscher, A. Wiegemann: Kleines ABC der Elektroakustik. 6. Aufl. Franzis, München 1972. ISBN 3-7723-0296-3
- Helmut Röder, Heinz Ruckriegel, Heinz Häberle: Elektronik. 3. Teil. Nachrichtenelektronik. 5. Aufl. Europa Lehrmittel, Wuppertal 1980. ISBN 3-8085-3225-4
Weblinks
Wikibooks: Car HiFi – Lern- und Lehrmaterialien
Wikimedia Foundation.