Evelin Schönhut-Keil

Evelin Schönhut-Keil

Evelin Schönhut-Keil (* 25. April 1960 in Homberg/Efze) ist eine hessische Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), erste Beigeordnete des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen und ehemalige Abgeordnete des Hessischen Landtags.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Nach der Ausbildung zur Verwaltungsbeamtin (1977-1979) war Schönhut-Keil von 1977-1981 als Verwaltungsbeamtin im Sozialamt, von 1982-1986 als stellvertretende Verwaltungsleiterin einer Ausbildungswerkstatt für ehemals Drogenabhängige und 1986-1988 als Verwaltungsleiterin in einem Forschungsinstitut für AIDS- und Krebsforschung tätig.

Politik

Frau Schönhut-Keil gehört zu den Gründungsmitgliedern der GRÜNEN und hat von Beginn an im Bereich der Sozialpolitik gearbeitet. Zusammen mit ihrem ersten Mann Rolf Keil gründete sie die GRÜNEN im Main-Taunus-Kreis und in Eppstein im Taunus. (Rolf Keil war der erste Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Landkreis. Im gleichen Zeitraum wurde Roland Koch ebenfalls Fraktionsvorsitzender der CDU im MTK.) Bei den parteiinternen Auseinandersetzungen zwischen Fundis und Realos schloss sich Frau Schönhut-Keil dem gemäßigten Flügel um Joschka Fischer an, ohne indess in schärfere, öffentliche Kontroversen verwickelt zu werden. Joschka Fischer kandidierte dann auch erstmals für den Deutschen Bundestag über den Wahlkreis Main-Taunus. Diesen Weg ebnete Fritz Hertle, der spätere Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Landtag.

Als überzeugte Realpolitikerin der "ersten Stunde" war sie seit Mitte der achtziger Jahre im Bundeshauptausschuss der Partei sowie im Bundesfinanzrat vertreten. Unregelmässigkeiten in der Finanzierung des sog. "Haus Wittgenstein" (erster Parteisitz in Bonn-Troisdorf) wurden von ihr mit aufgedeckt und führten in einer langen Folge von parteiinternen Auseinandersetzungen zum Rücktritt des damaligen Bundesvorstandes u.a. von Jutta Ditfurth. Ihre Arbeit als Landesschatzmeisterin und Mitglied im geschäftsführenden Landesvorstand der GRÜNEN Hessen ebneten ihr den Sprung in den Hessischen Landtag.


Im Jahr 1991 erfolgte ihre erste Wahl in den Hessischen Landtag über die Landesliste. Dort war sie zwischen 1991 und 1995 sowie zwischen 2003 und 2005 Vizepräsidentin des Hessischen Landtages und von 1997 bis 1998 stellvertretende Vorsitzende der Landtags-Enquete-Kommission "Familienfreundliches Hessen". Zwischen 2000 und 2003 bekleidete sie die Funktion der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag. Ihr Wahlkreis war der Main-Taunus-Kreis, der Heimatkreis von Roland Koch (Hessischer Ministerpräsident).

In der Partei hatte sie eine Vielzahl von Ämtern inne: Sie war

  • 1986-1987 Mitglied im Bundeshauptausschuss
  • 1987-1988 Mitglied im Landesvorstand Hessen
  • 1988-1991 Landesschatzmeisterin
  • 1993-1995 erneut Mitglied im Landesvorstand
  • 2001 - 2005 Landesvorsitzende in Hessen
  • 2003 war sie Spitzenkandidatin bei der hessischen Landtagswahl
  • seit 22. September 2007 beratendes Mitglied im Landesvorstand als Vertreterin der Hauptamtlichen Dezernenten.

Weitere Ämter

Im Jahr 2004 war sie Mitglied der 12. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten.

Am 6. Juli 2005 wurde sie mit der schwarz-grün-gelben Mehrheit der Verbandsversammlung zur Ersten Beigeordneten des Landeswohlfahrtsverbandes gewählt, der ersten landesweiten "Jamaika-Koalition" in Hessen.

Frau Schönhut-Keil ist zuständig für die Reform der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen in Hessen. Sie setzt sich ein für einen personenzentrierten Ansatz der individuellen Hilfeplanung für diesen Personenkreis und den Ausbau der ambulanten Hilfen. (siehe auch Buchveröffentlichung (Herausgeber): "Der Reiz des Unentdeckten")

Frau Schönhut-Keil ist Mitglied im Präsidium des IB (Internationaler Bund für Sozialarbeit) sowie Vizepräsidentin der SiT (Selbsthilfe im Taunus e.V.) mit Sitz in Hattersheim, darüber hinaus Vorstandsmitglied des Berufsförderungswerkes Bad Vilbel.

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