Exzitatorisches postsynaptisches Potential

Exzitatorisches postsynaptisches Potential

Das Exzitatorische (erregende) postsynaptische Potential (EPSP) (eng. excitatory postsynaptic potential) ist eine lokale, graduelle Änderung des Membranpotentials an der postsynaptischen Membran von Nervenzellen, welche ein Aktionspotential im postsynaptischen Element auslöst oder zu dessen Auslösung beiträgt.

Das Potential wird durch die Freisetzung einer bestimmten Menge eines exzitatorischen Neurotransmitters und die Aktivierung transmittersensitiver Ionenkanäle, die für Natrium- und Kaliumionen meist gleichzeitig durchlässig sind, ausgelöst.

Im Allgemeinen depolarisieren diese lokalen und graduierten Potentiale die postsynaptische Membran. Bei intrazellulärer Ableitung des Membranpotentials stellt sich das EPSP als Depolarisation der Somamembran infolge der passiven Ausbreitung und der Summation von Potentialen dar. Die Größe des EPSP ist nicht nur von der Menge des freigesetzten Transmitters, sondern auch von der vorherigen Größe des Membranpotentials abhängig.

Mit zunehmender, z. B. experimentell erzeugter (Vor-)Depolarisation der Membran wird das EPSP kleiner, d. h., ist die Membran von ihrem Ruhepotential aus bereits depolarisiert, so wird die Amplitude des postsynaptischen erregenden Potentials mit zunehmender Vordepolarisation kleiner und schließlich gleich Null (das Umkehrpotential für die exzitatorischen Potentiale ist erreicht). Bei weiterer Vordepolarisation wird ein Potential mit umgekehrtem Vorzeichen erreicht.

Das EPSP ist demnach keinesfalls stets eine Depolarisation, sondern treibt die Membran auf ein bestimmtes Gleichgewichtspotential hin, das zumeist weit unter dem Ruhepotential liegt. Der dabei wirkende Ionenmechanismus ist von komplexer Natur. Neben dem EPSP, bei dem eine gesteigerte Membranleitfähigkeit (Membranpermeabilität) für Natrium- und Kaliumionen beobachtet wird, kommen auch solche mit verringerter Leitfähigkeit vor. Hier wird angenommen, dass der auslösende Mechanismus die Schließung von „undichten“ (engl. leakage) Kanälen für Kaliumionen ist.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Postsynaptisches Potential — steht für: Exzitatorisches postsynaptisches Potential Inhibitorisches postsynaptisches Potential Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe …   Deutsch Wikipedia

  • Exzitatorisches postsynaptisches Potenzial — Das Exzitatorische (erregende) postsynaptische Potential (EPSP) (eng. excitatory postsynaptic potential) ist eine lokale, graduelle Änderung des Membranpotentials an der postsynaptischen Membran von Nervenzellen, welche ein Aktionspotential im… …   Deutsch Wikipedia

  • Synapsen — (gr. σύν, syn = zusammen, ἅπτειν, haptein = ergreifen, fassen, tasten) sind Kontaktstellen zwischen Nervenzellen und anderen Zellen (wie Sinnes , Muskel oder Drüsenzellen) oder zwischen Nervenzellen untereinander. An ihnen findet die… …   Deutsch Wikipedia

  • 3,4-Dihydroxy-beta-Phenylethylamin — Strukturformel Allgemeines Name Dopamin Andere Namen 2 (3,4 Dihydroxyphenyl)ethylamin 3,4 Dihydroxyphenethylami …   Deutsch Wikipedia

  • Intropin — Strukturformel Allgemeines Name Dopamin Andere Namen 2 (3,4 Dihydroxyphenyl)ethylamin 3,4 Dihydroxyphenethylami …   Deutsch Wikipedia

  • Prolaktin-Releasing-Inhibiting-Hormon — Strukturformel Allgemeines Name Dopamin Andere Namen 2 (3,4 Dihydroxyphenyl)ethylamin 3,4 Dihydroxyphenethylamin 4 (2 Ami …   Deutsch Wikipedia

  • Synapse — Synapsen (Einzahl die Synapse, von gr. σύν, syn = zusammen, ἅπτειν, haptein = ergreifen, fassen, tasten) sind Kontaktstellen zwischen Nervenzellen und anderen Zellen (wie Sinnes , Muskel oder Drüsenzellen) oder zwischen Nervenzellen untereinander …   Deutsch Wikipedia

  • Langzeitpotenzierung — Die Langzeit Potenzierung (eng: long term potentiation, LTP) ist ein an Synapsen von Nervenzellen beobachtetes Phänomen. Sie stellt eine Form der synaptischen Plastizität dar. Unter LTP versteht man eine langandauernde (long term) Verstärkung… …   Deutsch Wikipedia

  • Langzeit-Potenzierung — Die Langzeit Potenzierung (eng: long term potentiation, LTP) ist ein an Synapsen von Nervenzellen beobachtetes Phänomen. Sie stellt eine Form der synaptischen Plastizität dar. Unter LTP versteht man eine langandauernde (long term) Verstärkung… …   Deutsch Wikipedia

  • Aktivitätsmuster — Die Ausbreitung einer Erregung in und auf andere Zellen im Organismus wird als Erregungsleitung bezeichnet. Der häufig verwendete Begriff „Reizleitung“ ist falsch, da ein Reiz nicht weitergeleitet werden kann, lediglich die durch ihn verursachte… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”