F. C. Bayerlein

F. C. Bayerlein
F. C. Bayerlein
Rechtsform
Gründung 1809
Auflösung 1979
Sitz Bayreuth, Deutschland
Branche Textilindustrie

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Die Spinnerei, Zwirnerei und Färberei F. C. Bayerlein war ein Textilunternehmen in Bayreuth, welches von seiner Gründung 1809 bis zu seiner Stilllegung 1979 über einen Zeitraum von 170 Jahren bestand.

Inhaltsverzeichnis

Gründungsphase

Während der französischen Besetzung des Fürstentums Bayreuth ersteigerte der Kaufmann Johann Gotthilf Bayerlein (1769–1821) am 26. Januar 1809 das in der heutigen Maxstraße 58 in Bayreuth gelegene Haus um dort ein Kurz- und Schnittwarengeschäft zu gründen.[1] Später kam noch der Tuchhandel und ab ca. 1826 auch eine eigene Wollweberei zu den geschäftlichen Aktivitäten. Bereits in dieser frühen Phase wurden die Rohstoffe und Produkte in das europäische Ausland (z. B. Italien, Spanien, England) importiert bzw. exportiert.

Ab 1832 übernahm der Sohn Friedrich Christian Bayerlein (1810–1893) das Geschäft, nach dessen Initialen auch der Unternehmensname (Firma) gebildet wird. Die geschäftlichen Aktivitäten in den Bereichen Kurz- und Schnittwaren gingen zugunsten der eigenen Tuchherstellung und Textilfärberei zurück. Ab 1853 wurde von der Regierung von Oberfranken die Konzession zur „Errichtung eines Fabrikgeschäftes mit baumwollenen und halbbaumwollenen Waren“ erteilt. Im Jahr 1854 verlegte Bayerlein seine Fabrik nach Neudrossenfeld, nur um sie nach dem Anschluss Bayreuths an das Eisenbahnnetz zwischen 1860 und 1867 wieder stufenweise in die Stammstadt zurück zu verlegen. Dort wurde dann ab 1876 „im Graben“ ein eigenes Fabrikgelände in Betrieb genommen.[2]

Blütezeit

Ab 1879 übernahmen zunächst die beiden Söhne Julius und Eduard von ihrem Vater das Geschäft. Nachdem Julius nach Differenzen auf eigenen Wunsch ausschied, führte Eduard Bayerlein (1852–1913) den Betrieb alleine weiter. Er setzte diverse Ausbaupläne in die Tat um und errichtete neue Gebäude für den Betrieb – unter anderem 1894 den das Gebäude der „mechanischen Spinnerei“ an der heutigen Eduard-Bayerlein-Straße.

Sehr starke Konkurrenz fand das Unternehmen auch in der ebenfalls im Ort ansässigen „Neue Spinnerei Bayreuth“ (NSB).[3]

Um 1908 fanden Auseinandersetzungen und Machtkämpfe mit den neu gegründeten Arbeitnehmerorganisationen statt, in denen es vornehmlich um Lohnerhöhungen ging. Ab 1913 übernahm Adolf Bayerlein (1879–1946) von seinem verstorbenen Vater die Fabrik, die ab 1916 im Rahmen des Hindenburg-Programmes während des 1. Weltkrieges als „kriegswichtiger Betrieb“ eingestuft wurde. Aufgrund von kriegsbedingtem Materialmangel musste die Spinnerei jedoch auf die Herstellung und Verarbeitung von Papiergarn umgestellt werden. Auch der Mangel an Brennstoffen zur Energiegewinnung machte dem Betrieb während und nach dem Krieg große Probleme.

Ab 1931 trat Fritz Bayerlein (1905–1996), der Sohn von Adolf Bayerlein, in den Betrieb ein. Im Zweiten Weltkrieg werden die Fabrikgebäude im April 1945 bei einem Bombenangriff auf Bayreuth zu fast 80 % zerstört.[4] Fritz Bayerlein spezialisierte den Betrieb ab 1946 auf die Verarbeitung von synthetischen Fasern und baute ihn weiter aus.[5]

Übernahme und Stilllegung

1972 wurde das Unternehmen „F. C. Bayerlein“ von der Kulmbacher Spinnerei aufgekauft und schließlich 1979 stillgelegt.[3]

Beschäftigtenzahlen

Beschäftigtenzahlen von 1875 - 1939

Die Beschäftigtenzahlen entwickelten sich wie folgt[2]:

  • 1875: 47 Personen
  • 1902: 333 Personen
  • 1912: 610 Personen
  • 1918: 191 Personen
  • 1921: 560 Personen
  • 1927: 612 Personen
  • 1939: ca. 1000 Personen[4]


Literatur

  • F.C. Bayerlein: (Firmenschrift) Zum 150-jährigen Betriebsjubiläum. F.C. Bayerlein - Bayreuth. Spinnerei, Zwirnerei, Bleicherei, Färberei. Druck: Buchdruckerei Emil Mühl, Bayreuth 1956.

Einzelnachweise

  1. Wer ist wer in Bayreuth - Johann Gotthilf Bayerlein Stand: 16. April 2009
  2. a b Fritz Bayerlein: Die Geschichte der Firma F.C. Bayerlein Die wirtschaftliche Lage des ehemaligen Fürstentums Bayreuth von 1806 - 1810. Mit einem Anhang: Die Geschichte der Firma F. C. BAYERLEIN. Baumwollspinnerei und Zwirnerei in Bayreuth
  3. a b Nordbayrischer Kurier: 'Als Spinner zu sein noch ehrenwert war' vom 4. Januar 2009
  4. a b Nordbayrischer Kurier: '200 Jahre Familientradition' vom 23. Januar 2009
  5. Wer ist wer in Bayreuth - Dr. Fritz Bayerlein Stand: 16. April 2009

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