- Falu gruva
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Das Bergwerk von Falun (schwedisch Falu gruva) war ein schwedisches Bergwerk von historischer Bedeutung, das 1992 geschlossen wurde.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Der Abbau von Kupfer am Tiskasjöberg (Stora Kopparberget) begann wahrscheinlich im 9. Jahrhundert und ist seit dem 13. Jahrhundert aktenmäßig belegt. Die Blütezeit des Bergwerkes war im 17. Jahrhundert, als das Bergwerk von Falun für zwei Drittel der weltweiten Kupferproduktion stand. Aber nicht nur Kupfer wurde gewonnen, das Bergwerk war zu dieser Zeit auch der größte Gold- und der zweitgrößte Silberproduzent Schwedens.
Da der Abbau ziemlich planlos betrieben wurde, kam es immer wieder zu Einstürzen, und 1687 stürzte ein großer Teil der Grube ein. Glücklicherweise geschah das genau zu Mittsommer, einem der größten schwedischen Feste, so dass niemand ums Leben kam. Die Pinge Stora Stöten ist heute 95 m tief und 350 m breit.
Im 18. Jahrhundert verlor das Bergwerk an Bedeutung, obwohl es bis weit in das 19. Jahrhundert ein wichtiger Kupferproduzent blieb. Im 20. Jahrhundert wurde zwar weiter Bergbau betrieben, aber das geförderte Erz bestand nun aus Schwefel (30 %), Zink (5,5 %), Blei (2 %) und nur 0,4 % Kupfer sowie einem kleinen Anteil Gold und Silber.
Heute ist das Bergwerk Museum und seit 2001 ein Teil des Weltkulturerbes Falun-Kopparbergslagen.
Nebenprodukte des Bergbaus sind das rote Farbpigment Falu rödfärg, das zu Schwedens Nationalfarbe wurde und noch immer produziert wird, sowie die Wurst Falukorv.
Literarische Rezeption
Das Bergwerk von Falun hat auch Eingang in die deutschsprachige Literatur gefunden:
- Johann Peter Hebel, Unverhofftes Wiedersehen
- E. T. A. Hoffmann, Die Bergwerke zu Falun
- Hugo von Hofmannsthal, Das Bergwerk zu Falun (vertont von Rudolf Wagner-Régeny, Uraufführung bei den Salzburger Festspielen 1961
- Georg Trakl, Ellis-Gedichte
- Richard Wagner, Libretto zu Die Bergwerke zu Falun
Hintergrund: In Falun verschwand kurz vor seiner Hochzeit 1677 der Bergmann Fet Matts Israelsson. Israelsson wurde erst 1719 aufgefunden und konnte von seiner ehemaligen Braut identifiziert werden. Durch Kupfervitriol in der Grube war sein Leichnam nahezu vollständig konserviert worden.
Literatur
- Das Bergwerk von Falun. Texte von Johann Peter Hebel, E. T. A. Hoffmann, Georg Trakl und Franz Fühmann, hrsg. v. Thomas Eicher. Oberhausen: Athena 2003 (= Brückenschlag; Forum Literaturen; 3) ISBN 3-89896-150-8
- Georg Friedmann: Die Bearbeitungen der Geschichte von dem Bergmann von Fahlun. Berlin: Univ. Diss. 1887.
- Helmut Gold: Erkenntnisse unter Tage. Bergbaumotive in der Literatur der Romantik. Opladen: Westdt. Verl. 1990. (= Kulturwissenschaftliche Studien zur deutschen Literatur) ISBN 3-531-12133-2
Weblinks
60.59896111111115.612188888889Koordinaten: 60° 35′ 56″ N, 15° 36′ 44″ O
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