Familie Heinz Becker

Familie Heinz Becker

Heinz Becker ist seit 1982 die wichtigste Figur des Kabarettisten Gerd Dudenhöffer.

Gerd Dudenhöffer in der Rolle des Heinz Becker

Inhaltsverzeichnis

Grundidee der Figur

Heinz Becker wohnt mit Ehefrau Hilde und Sohn Stefan im eigenen Haus im saarländischen Bexbach. Seine Person lässt sich als Biertrinker, leidenschaftlicher Heimwerker (in dieser Eigenschaft wohl eher ein Knauber), Besserwisser, Nörgler, Spießer, Vereinsmeier, Stammgast im „Eckstübbche“ und mit dem „Maier Kurt“ befreundet beschreiben. Sein besonderes Erkennungszeichen ist eine Schiebermütze („Batschkapp“), ohne die man ihn grundsätzlich nie zu sehen bekommt. Ein weiterer, des Öfteren zitierter Running Gag ist die Diskussion um den Griff des Rasenmähers.

Darbietung

Gerd Dudenhöffer entwickelte die Figur ab 1982 zunächst ausschließlich in seinen Bühnenprogrammen. Große Aufmerksamkeit erhielt er erst durch die Produktion und Ausstrahlung der Fernsehserie Familie Heinz Becker, die ab 1992 in der ARD gezeigt wurde und neben ihm auch die Figuren „Ehefrau Hilde“ und „Sohn Stefan“ teilhaben ließ. Die Serie wurde in Koproduktion zwischen Westdeutscher Rundfunk (WDR) und Saarländischem Rundfunk (SR) in sieben Staffeln à sechs Folgen von 1991 bis 2003 gedreht und gesendet. Jedes Jahr wird an den Weihnachtstagen die Folge Alle Jahre wieder aus der 3. Staffel (1994) auf verschiedenen Sendern gezeigt.

1999 realisierte Dudenhöffer mit Tach Herr Dokter den „Heinz-Becker-Film“.

Parallel zur Ausstrahlung der Fernsehserie und auch danach war und ist Dudenhöffer alias Heinz Becker immer wieder auf Tournee mit seinem jeweils aktuellen Soloprogramm.

Seriendaten
Originaltitel: Familie Heinz Becker
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr(e): 1991–2003
Episodenlänge: etwa 25 Minuten (Staffel 1) Staffel 2-7 ca. 30 Minuten
Episodenanzahl: 42 in 7 Staffeln
Originalsprache: deutsch
Idee: Gerd Dudenhöffer
Genre: Comedy
Erstausstrahlung: 23. März 1992
auf WDR

Fernsehserie

Entwicklung

Die Figuren des Heinz Becker und seiner Familie, aber auch die Art des Lustigen, das Gerd Dudenhöffer in den Serien bieten will, haben sich im Laufe der Familie Heinz Becker gewandelt. In der ersten Staffel war die Figur der Hilde beispielsweise normal und nicht lustig. Das Lustige entstand in diesen Sendungen durch die Kleinkariertheit des Heinz. In den Staffeln 2 bis 4 entstand oftmals durch die nun eher „treu doof“ dargestellte Hilde, aber auch die Dialoge zwischen den Familienangehörigen der Reiz der Sendung. Ab Staffel 4 wurde vermehrt das öffentliche Leben zugespitzt dargestellt, wodurch hier zahlreiche Lacher entstanden. In den Folgen der Staffel 6 und 7 sehen kritische Beobachter Qualitätseinbußen, da Gerd Dudenhöffer in ihren Augen viele alte Witze wiederholt und ansonsten eher durch Ungeschicklichkeit, Versprecher und andere Mainstream-Comedy Komik erzeugen möchte.

Darsteller und Regie

Kritik

Heinz Becker 2008

Seit der regelmäßigen Ausstrahlung der Familie Heinz Becker-Folgen ab 1992 im Fernsehen entwickelte sich eine bundesweite Fangemeinde. Die Serie gehört zu den erfolgreichsten Comedy-Serien der 1990er-Jahre.

Der Kinofilm Tach Herr Dokter blieb allgemein hinter den hohen Erwartungen zurück und war nur mäßig erfolgreich.

Die neue Familien-Besetzung wurde 2004 mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet.

Rechtsstreit

Nachdem Alice Hoffmann aus der Serie ausgeschieden war, startete sie ihr eigenes Bühnenprogramm als „Vanessa Backes“. Ihr hierin oft erwähnter Exmann erinnert nach Dudenhöffers Auffassung zu stark an Heinz Becker, weshalb Dudenhöffer Alice Hoffmann und Gerhard Bungert, den Autor ihres Soloprogramms, abmahnen ließ. Bungert, der Ähnlichkeiten zwischen Heinz Becker und Vanessa Backes Exmann bestreitet, klagte daraufhin gegen Gerd Dudenhöffer und behauptete, er habe maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Heinz-Becker-Figur gehabt. Er forderte sowohl eine finanzielle Beteiligung am Erfolg der Figur als auch eine Nennung im Abspann sowie ein Mitsprache- und Vetorecht beim Drehbuch. Bungert beruft sich dabei auf das 1984 von Dudenhöffer und Bungert gemeinsam herausgegebene Buch Die Heinz-Becker-Story. Dudenhöffer sieht sich als alleiniger Erfinder der Figur des Heinz Becker. [1]

Auszeichnungen

  • 1994 Telestar für die "Beste Comedy-Serie"
  • 1998 Goldener Löwe von RTL für die Redaktion: Volker Nenzel (WDR) und Dr. Michael Beckert (SR)
  • 2004 Deutscher Comedypreis: Beste Comedy-Serie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dokumentation des Juristischen Seminars der Uni Saarbrücken zum Heinz-Becker-Rechtsstreit

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