- Fangschnur
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Die Fangschnur (auch Cordon) ist eine Schnur, die ursprünglich verhindern sollte, dass eine Kopfbedeckung verloren geht. [1] Üblicherweise war sie für Mannschaften und Unteroffiziere aus Baumwolle, für Offiziere aus Metallgespinst gefertigt. In den meisten Fällen handelte es sich um eine etwa fünf Millimeter starke Kordel, die zur Schlaufe gelegt wurde und deren Enden kunstvoll verflochten waren. Zur Befestigung an einem besonderen Helmhaken und am Hals wurden drei Schieber über diese Schlaufe gezogen.
Die Fangschnur bildete früher ein Ausrüstungsstück der Kavallerie, in Deutschland der Husaren und Ulanen, und diente zugleich als Zierstück. Seit 1897 gehörte sie nur noch zur Paradeuniform und nicht mehr zur Feldausrüstung.
Inhaltsverzeichnis
Cowboys
Cowboys haben an ihrem Cowboyhut ein aus Pferdehaar oder Leder geflochtenes „Sturmband“ (Kinnriemen), der so genannte Stampede String[2], der den Verlust des Hutes, z.B. bei schnellem Ritt, herabhängenden Ästen, Stampede usw. verhindern soll.
Bundeswehr
Bei der Bundeswehr wird eine lediglich zu repräsentativen Zwecken getragene silberne (Offiziere von Heer und Luftwaffe) oder goldene (Generale und Marineoffiziere) Schnur aus Metallgespinst als Fangschnur bezeichnet[3]. Sie wird getragen von:
- Offizieren im Attachédienst (nur akkreditierte)
- Offizieren im Protokollarischen Dienst (z.B. Wachbataillon)
- Verbindungsoffizieren der Marine bei ausländischen Schiffsbesuchen
- Fahnenbegleitern
- Totenwachen, Sargträgern (sofern sie Offiziere sind) und Ordenskissenträgern bei Trauerfeiern
- beim Großen Zapfenstreich: leitender Truppenoffizier, Chef Musikkorps und Tambourmajor (kann auch ein Unteroffizier mit Portepee sein)
Sie besteht aus einem Breitgeflecht mit zwei zur Schlaufe gelegten Laufschnüren aus Metallgespinst. Die längere Laufschnur ist durch eine Knopflochbrücke mit dem Breitgeflecht und der kürzeren Laufschnur verbunden. Das Breitgeflecht mündet in einer schmalen Schlinge, die kürzere Laufschnur verfügt über einen Schieber. Zum Tragen der Fangschnur müssen unter der rechten Schulterklappe und unter dem rechten Revers zusätzliche Knöpfe angenäht werden, ersatzweise kann sie auch mit kleinen Sicherheitsnadeln festgesteckt werden. Dabei wird die Knopflochbrücke unter der Schulterklappe so angeknöpft, dass die längere Laufschnur hinten liegt. Diese wird unter dem rechten Arm nach vorne geführt und mit einer Doppelschlaufe (sogenannter Fangschnurknoten) um die kürzere Laufschnur gelegt. Die Schlinge des Breitgeflechts wird durch die kürzere Laufschnur gezogen, an der mit dem Schieber dafür ebenfalls eine kleine Schlinge gebildet wurde, und am Knopf unter dem rechten Revers eingehängt. Dabei ist darauf zu achten, dass das Breitgeflecht über den Laufschnüren liegt.
Die Fangschnur der Marine weicht nur insofern von diesem Muster ab, als sie anstelle der Knopflochbrücke einen Kreuzhaken hat, der an einer auf der rechten Schulternaht, 3 cm von der Ärmeleinsatznaht anzubringenden Öse eingehängt wird.Abgrenzung von anderen Schnüren zur Uniform
Von der eigentlichen Fangschnur sind die Dienstschnüre und Auszeichnungsschnüre zu unterscheiden. Zu den Dienstschnüren gehörten z.B. die Adjutantenschnüre und die noch heute bei Heer und Luftwaffe der Bundeswehr getragenen Schulterschnüre der Offiziere vom Wachdienst (OvWa) und der Wachhabenden usw. Zu den Auszeichnungsschnüren zählt z.B. die Schützenschnur.
Einzelnachweise
- ↑ http://lexikon.meyers.de/meyers/Fangschnur
- ↑ Stampede String Little Vocabulary
- ↑ Zentrale Dienstvorschrift 37/10 Anzugordnung für die Bundeswehr, Bonn 1996, Ziffer 430 ff.
Literatur im Internet
- ZDv 37/10 Anzugordnung für die Bundeswehr (PDF-Datei; 7,72 MB)
Siehe auch
Commons: Aiguilette – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: Fourragère – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorie:- Militäruniform
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