- Wachbataillon
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Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung
VerbandsabzeichenAufstellung 15. Feb. 1957 Land Deutschland Streitkräfte Bundeswehr Organisationsbereich Streitkräftebasis Truppengattung Jägertruppe (Heeresanteil) Unterstellte
TruppenteileStärke 1.800 Mann Unterstellung Standortkommando Berlin Standorte Berlin, Siegburg Motto Semper talis
(Stets gleich)Marsch Yorckscher Marsch Ausrüstung Mauser Modell 98 Das Wachbataillon (eigentlich Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung oder kurz WachBtl BMVg) ist der Verband der Bundeswehr für protokollarische Einsätze. Ausstattungs- und gliederungstechnisch handelt es sich beim Wachbataillon originär um einen infanteristischen Truppenteil. In dieser Eigenschaft ist es im Verteidigungsfall zur Sicherung des Verteidigungsministeriums und der Mitglieder und Objekte der Bundesregierung (wie beispielsweise zu Zeiten des Kalten Krieges des Ausweichsitzes der Verfassungsorgane des Bundes) verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem ursprünglich der Bundesgrenzschutz die Aufgabe des protokollarischen Ehrendienstes für die Bundesregierung innehatte, wurde das Wachbataillon als einer der ersten Verbände der Bundeswehr am 15. Februar 1957 in Rheinbach aufgestellt und übernahm die militärische Repräsentation der Bundesrepublik Deutschland. Es bestand zunächst aus einer Stabs- und Versorgungskompanie, zwei Wachkompanien, einer Feldjägerkompanie und dem Lehrmusikkorps und gehörte ausschließlich dem Heer an. Der Kader der beiden Wachkompanien wurde aus der Unteroffizierlehrkompanie gebildet, die bereits seit 1956 protokollarische Einsätze ausgeführt hatte und aus früheren Angehörigen des Bundesgrenzschutzes bestand. Die Feldjägerkompanie wurde bereits 1958 an das Feldjägerbataillon BMVg abgegeben. Am 11. Februar 1959 wurde das Bataillon in die Brückberg-Kaserne nach Siegburg verlegt. Das am 1. Juni 1959 in Stabsmusikkorps der Bundeswehr umbenannte Lehrmusikkorps wurde ebenfalls ausgegliedert. Am 4. Januar 1960 wurden die verbleibenden Kompanien laufend durchnummeriert, die Bezeichnungen 1. und 2. Wachkompanie wurden aufgegeben. Im Januar 1961 wurden erstmals Wehrpflichtige ins Wachbataillon übernommen. Am 1. Juli 1961 wurde die 4. Kompanie aufgestellt.
Bereits seit August 1959 fanden protokollarische Einsätze unter Beteiligung aller Teilstreitkräfte statt. Die Luftwaffenkompanie dazu kam vom Fliegerhorst Köln-Wahn, die Marinekompanie wurde von der Marineunteroffizierschule Plön gestellt. Um die organisatorischen Schwierigkeiten zu verringern, wurde die Luftwaffenkompanie bereits Ende 1959 ebenfalls in die Brückberg-Kaserne verlegt und später als 5. Kompanie ins Wachbataillon eingegliedert. Erst am 28. Juni 1973 wurde die 9. Inspektion der Marineküstendienstschule von Neustadt an der Ostsee nach Siegburg verlegt und als 4. Kompanie dem Wachbataillon eingegliedert. Die bisherige 4. Kompanie wurde dazu in 3. Kompanie umbenannt, die bisherige 3. Kompanie wurde aufgelöst.
Am 13. Mai 1961 übernahm das Wachbataillon die Tradition des Ersten Garde-Regiments zu Fuß und des Infanterie-Regiments 9. Im Januar 1963 wurde das Ärmelband „Wachbataillon“ verliehen. Die im November 1962 aufgestellte Wachausbildungskompanie 708 begann im April 1963 mit der Ausbildung von Heeressoldaten für das Wachbataillon. Im Mai 1965 verlieh Bundespräsident Heinrich Lübke dem Bataillon die erste Truppenfahne der Bundeswehr. Am 1. Dezember 1974 wechselte die Unterstellung des Wachbataillons vom Wehrbereich III zum Sicherungs- und Versorgungsregiment beim Bundesministerium der Verteidigung. Am 1. Oktober 1989 wurde in der Brückberg-Kaserne die 6. Kompanie aufgestellt.
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 begannen protokollarische Einsätze in Berlin schnell zuzunehmen. Am 1. April 1995 wurden daher die 2. Kompanie des Wachbataillons und die Wachausbildungskompanie 902 (bis 1982 Wachausbildungskompanie 708), die zuletzt die Grundausbildung der Heeres- und Marinesoldaten für das Wachbataillon durchgeführt hatte, von Bergisch Gladbach in die Julius-Leber-Kaserne in Berlin verlegt. Die Ausbildungskompanie wurde zur regulären Protokoll- und Sicherungskompanie und als 7. Kompanie dem Wachbataillon eingegliedert.
Bereits im März 1991 war die 3. Kompanie aus der Hermann-Löns-Kaserne in Bergisch Gladbach in die Brückberg-Kaserne in Siegburg verlegt worden. Der Umzug von Bundesregierung und Bundespräsident nach Berlin im Sommer 1999 erforderte schließlich die Verlegung des größten Teils des Wachbataillons nach Berlin. Die im Frieden inaktive Feldersatzkompanie wurde aufgegeben. Am 1. Juli 2008 wurde die 8. Kompanie in 9. Kompanie umbenannt und eine neue Protokoll- und Sicherungskompanie der Luftwaffe als 8. Kompanie aufgestellt.
Auftrag
Das Wirken und die Einsätze des Wachbataillons richten sich dabei nach dem internationalen Protokoll. Die zur Durchführung der militärischen Zeremonielle notwendige musikalische Begleitung erfolgt dabei in der Regel durch das Stabsmusikkorps der Bundeswehr oder das Musikkorps der Bundeswehr.
Aufgrund dieser öffentlichkeitswirksamen repräsentativen Aufgaben und der daraus resultierenden Medienpräsenz gehört das Wachbataillon zu den bekanntesten Truppenteilen der Bundeswehr. Insbesondere das jährliche Rekrutengelöbnis am 20. Juli zum Gedenken an das Attentat vom 20. Juli 1944, das seit 1999 im Bendlerblock und seit 2008 auf dem Platz der Republik abgehalten wurde, spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Der Sicherungsauftrag der Bundesregierung spielt im Dienstalltag des Wachbataillons eher eine untergeordnete Rolle, die Protokollaufgaben und -ausbildungen haben Vorrang. Da nach dem Ende des Kalten Krieges ein direkter militärischer Angriff auf deutsches Staatsgebiet ohnehin kaum noch wahrscheinlich ist, ist diese Aufgabe auch zunehmend obsolet geworden. Das Wachbataillon nimmt auch – im Gegensatz zu Repräsentationseinheiten anderer Staaten wie beispielsweise der britischen Garde – nicht an militärischen Einsätzen im Ausland teil. Grund dafür ist vor allem, dass das Wachbataillon zum größten Teil aus Wehrdienstleistenden besteht, die nur als Freiwillige im Ausland verwendet werden dürfen. Zudem ist das Bataillon durch die hohe Zahl an protokollarischen Einsätzen in Deutschland regelmäßig voll ausgelastet.
Das Wachbataillon verwendete lange Zeit in den Protokollkompanien grundsätzlich keine Frauen. Dies hatte in erster Linie den medizinischen Grund, dass bestimmte Exerziergriffe für Frauen mit gesundheitlichen Risiken behaftet sind (beispielsweise das Schlagen des Gewehrs gegen die Brust). Zudem wurde Wert darauf gelegt, die militärische Repräsentation Deutschlands vor allem durch Wehrpflichtige (die ja keine Frauen sein konnten) als Spiegelbild der Gesellschaft zu erweisen. In der Stabskompanie beispielsweise leisten allerdings auch weibliche Soldaten ihren Dienst. Am 10. März 2011 war jedoch erstmals eine Soldatin im protokollarischen Einsatz zu sehen. Mit dem Großen Zapfenstreichs zur Verabschiedung Karl-Theodor zu Guttenbergs marschierte ein weiblicher Stabsunteroffizier als Fackelträger ein und nahm eine der Sonderpositionen neben dem Podest des zu Ehrenden ein[1].
Das Wachbataillon wird in den Medien und in der Öffentlichkeit häufig mit dem Begriff „Garde“ bezeichnet. Diese Benennung existiert jedoch in der Bundeswehr nicht; bereits seit dem Ende des Ersten Weltkriegs gibt es in deutschen Streitkräften keine Gardeeinheiten mehr.
Details zu den Abläufen des deutschen Militärprotokolls finden sich unter Militärische Ehren bzw. den dort angegebenen Weiterleitungen.
Organisation
Obwohl das Wachbataillon mit etwa 1.800 Soldaten eigentlich Regimentsstärke hat, wird es trotzdem als Bataillon geführt. Es ist daher das mit Abstand größte Bataillon der Bundeswehr. Es ist in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin-Wedding sowie in der Brückberg-Kaserne in Siegburg stationiert. Seit 2001 ist es dem Organisationsbereich der Streitkräftebasis unterstellt, nachdem es zuvor Teil des Heeres gewesen war. Ihm gehören Soldaten an, die die Uniformen aller drei Teilstreitkräfte – Heer, Marine und Luftwaffe – tragen und teilweise von diesen Teilstreitkräften in das Wachbataillon versetzt wurden. 80 % der Angehörigen des Wachbataillons sind Wehrdienstleistende (bis zur Aussetzung der Wehrpflicht zum 1.Juli 2011).
Das Bataillon ist in neun Kompanien gegliedert, davon eine Stabs- und Versorgungskompanie und eine reine Sicherungskompanie. Die übrigen sieben Einheiten sind Protokoll- und Sicherungskompanien: zwei Luftwaffensicherungskompanien, eine Marinesicherungskompanie und vier Wachkompanien des Heeres. Alle Protokollkompanien wirken nach einer bestandenen Protokollabnahme, in der die Soldaten ihre protokollarischen Fähigkeiten zeigen und bei Bedarf wiederholen müssen, im protokollarischen Ehrendienst mit. Die Soldaten sind gemäß ihrer Kompanie einer Teilstreitkraft zugeordnet, sind aber auch mit den Protokoll-Uniformen der anderen Teilstreitkräfte ausgestattet.
Kompanie Kompanieart Zuordnung stationiert in 1./WachBtl BMVg Stabs- und Versorgungskompanie Heer Berlin 2./WachBtl BMVg Protokoll- und Sicherungskompanie Heer Berlin 3./WachBtl BMVg Protokoll- und Sicherungskompanie Heer Siegburg 4./WachBtl BMVg Protokoll- und Sicherungskompanie Marine Berlin 5./WachBtl BMVg Protokoll- und Sicherungskompanie Luftwaffe Berlin 6./WachBtl BMVg Protokoll- und Sicherungskompanie Heer Siegburg 7./WachBtl BMVg Protokoll- und Sicherungskompanie Heer Berlin 8./WachBtl BMVg Protokoll- und Sicherungskompanie Luftwaffe Berlin 9./WachBtl BMVg Sicherungskompanie überwiegend Heer Berlin Rekrutierung und Ausbildung
Das Wachbataillon ist für seine fordernde Ausbildung sowie seine strikte militärische Disziplin und seinen hohen Korpsgeist bekannt. Der Ablauf von Großen Zapfenstreichen, Gelöbnissen, Empfängen mit militärischen Ehren und anderen protokollarischen Ritualen und Zeremonien wird intensiv geübt. Zum protokollarischen Ehrendienst im Wachbataillon werden nur Soldaten zugelassen, die eine Körpergröße von 179 cm bis 195 cm haben. Die Grundwehrdienstleistenden dieser Einheit erhalten eine spezielle Ausbildung im Marschieren in Formationen und in der Handhabung des Karabiners. Neben der Protokollausbildung erhalten die Soldaten eine Ausbildung, die Gemeinsamkeiten mit denen der Jägertruppe aufweist.
Ausrüstung
Bewaffnung
Die Bewaffnung des Wachbataillons entspricht der einer normalen Infanterieeinheit der Bundeswehr, wobei auf schwere Waffen (wie Mörser) oder gepanzerte Waffenträger (Wiesel) verzichtet wird. Anders als Repräsentationseinheiten vieler anderer Staaten verwendet das Wachbataillon für zeremonielle Anlässe keine aktuellen Sturmgewehre, sondern den K98k (Karabiner 98 kurz) aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die eingesetzten Exemplare sind nicht mehr schussfähig. Bei Schauauftritten so genannter Drillteams kann jedoch noch mit Platzpatronen geschossen werden. Erst 1995 wurden von den aus der Zeit vor 1945 stammenden Karabinern das teilweise noch vorhandene Hakenkreuz entfernt, nachdem dies im Bundestag seitens der SPD kritisiert worden war[2]. In seinem Auftrag zur Sicherung des Ministeriums und der Bundesregierung verwendet das Wachbataillon hingegen die übliche Bewaffnung der Bundeswehr.
Seit 2006 ist das Wachbataillon außerdem mit sechs Feldhaubitzen M101 Kaliber 105 mm ausgerüstet, um damit gemäß internationalem Protokoll Salutschüsse zur Ehrung entsprechender Würdenträger abgeben zu können. Der Salutauftrag oblag vorher dem Feldartilleriebataillon 545 in Niederlahnstein, von dem auch die Geschütze übernommen wurden.
Uniform
Die Dienstanzüge des Bataillons entsprechen im Wesentlichen den Uniformen der Teilstreitkräfte. Im Regelfall werden die Rekruten auch mit Dienstanzügen aller drei Teilstreitkräfte ausgestattet. Als Besonderheit tragen die Soldaten im Dienstanzug Ausführung Heer und Luftwaffe ein Ärmelband mit der Aufschrift Wachbataillon. Ein entsprechendes Ärmelband mit dem Namen ihres Verbandes tragen im Heer ansonsten nur die Angehörigen der Panzerlehrbrigade 9, sowie der Unteroffizierschule des Heeres. Zur Luftwaffenuniform (Feld- und Dienstanzug) und zur Marineuniform (nur Feldanzug) tragen die Soldaten kein Schiffchen, sondern ein blaues Barett analog zu den Objektschutzstaffeln der Luftwaffe bzw. der Marineschutzkräfte. Als Infanterieeinheit ist das Barett für die Heeresuniformträger entsprechend in grün gehalten. Alle Baretts der Heeres-, Marine- und Luftwaffenkompanien werden jedoch (mittlerweile) mit dem Barettabzeichen mit dem gotischen W für Wachbataillon im Eichenlaub getragen. Damit haben – in der Größenordnung eines Bataillons – nur das Wachbataillon und das Kommando Spezialkräfte in der Bundeswehr ein eigenes Barettabzeichen. Zur Dienstuniform in Marineausführung tragen die Mannschaften eine Tellermütze mit weißem Bezug und einem Mützenband mit goldenem Namenszug Wachbataillon.
Das interne Verbandsabzeichen - getragen am Dienst- oder Feldanzug in der Ausführung Heer oder Luftwaffe sowie am Feldanzug in der Ausführung Marine – zeigt ein entsprechendes gotisches W auf silbernem Grund. Das am Dienstanzug Ausführung Heer und Luftwaffe am linken Ärmel getragene eigentliche Verbandsabzeichen zeigt gemäß der ehemaligen truppendienstlichen Unterstellung unter das Sicherungs- und Versorgungsregiment beim Bundesministerium der Verteidigung (SichVersRgtBMVg) im kleinen Wappenschild das deutsche Wappen mit Bundesadler auf goldenem Grund auf schwarz-rot-goldenem Hauptwappenschild. Das Wappen ist mit einer silbernen Kordel und eingeflochtenem schwarzen Faden umrandet und hebt sich damit von den Abzeichen der Soldaten in den höheren militärischen Dienststellen im Bereich des Ministeriums (vgl. Führungsstab der Streitkräfte) ab, deren Abzeichen goldfarben umkordelt ist. Nach Unterstellung zur Streitkräftebasis als Teil des Wehrbereichs III wurde das Abzeichen nicht entsprechend geändert; im Übrigen ähnelt das jetzige Abzeichen aber bis auf die im Wehrbereichswappen vorhandene römische Ziffer III dem Wappen des Wehrbereichskommandos.
Besonderheiten des Wachbataillons
Die einzigartige Aufgabenstellung des Wachbataillons spiegelt sich in einer Vielzahl von speziellen Vorschriften und Bestimmungen, die von denen der übrigen Bundeswehr teils erheblich abweichen, wider:
- Das Wachbataillon verwendet zu den Einsätzen im protokollarischen Ehrendienst das Weißkoppelzeug sowie weiße Handschuhe und ungeschnürte schwarze Stiefel mit Eisenbeschlag an den Absätzen (Knobelbecher).
- Das Wachbataillon verfügt über spezielle Leichtgewichtshelme aus Kunststoff, die den protokollarischen Einsätzen Rechnung tragen und das lange Tragen des Helmes erleichtern sollen.
- Beim Dienstanzug der Marine verzichtet das Wachbataillon auf die Dienstgradabzeichen der Mannschaften (diagonale Streifen auf dem Oberärmel der Uniformjacke).
- Das Wachbataillon exerziert als einziger Verband der Bundeswehr die Gewehrgriffe des alten preußischen Exerzierreglements, das in seinen Grundzügen noch aus der Zeit Friedrichs II. von Preußen stammt und bis 1945 allgemein in den deutschen Streitkräften verwendet wurde. Grund dafür ist der höhere Schau- und Repräsentationswert dieses Reglements, der dem protokollarischen Auftrag des Bataillons entspricht.
- Obwohl der dem Heer zugeordnete Teil des Wachbataillon Teil der Jägertruppe ist, wurden die Heeresuniformträger im niedrigsten Dienstgrad nicht „Jäger“, sondern „Grenadiere“ genannt.
- Das Wachbataillon verfügt seit 1996 über eine eigene Zentrale Dienstvorschrift in zwei Bänden: Die Semper Talis, ein Akronym für „Standardeinsätze mit protokollarischen Empfehlungen und Richtlinien“ (Band 1) und „Tabellarische Darstellung der Abläufe und Listen“ (Band 2).
- Den Gepflogenheiten des internationalen Protokolls entsprechend dürfen Soldaten des Wachbataillons im Dienst weder Brillen noch Bärte tragen. Des Weiteren muss die Kopfbehaarung an den Seiten mindestens eine Länge von 6 mm, sowie auf dem Kopf mindestens 12 mm aufweisen.
Tradition und Herkunft
Das Wachbataillon führt aufgrund einer Ausnahmeregelung zum Traditionserlass seine Herkunft über das königlich-preußische 1. Garde-Regiment zu Fuß (Garderegiment) und das Infanterie-Regiment 9 der Reichswehr bis ins Jahr 1675 (Lange Kerls) zurück und ist damit der einzige Verband mit einer offiziellen Tradition aus der Zeit vor Errichtung der Bundeswehr. Sein Schlachtruf ist daher in Anlehnung an das 1. Garde-Regiment „Semper Talis“ (lat.: „Immer gleich“ oder auch „Immer vortrefflich“). Das 1. Bataillon dieses Regiments führte den Spruch im Helmzierat. Durch die Fortführung dieser Tradition ist das Wachbataillon eng mit dem Semper talis Bund (StB), dem Haus Hohenzollern und dem von Rohdich’schen Legatenfonds verbunden.
Verweise
Literatur
- Markus Euskirchen: Militärrituale. Analyse und Kritik eines Herrschaftsinstruments. Köln 2005, S. 90ff.
- Thorsten Loch: Das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung (1957–2007): Geschichte – Auftrag – Tradition. Hamburg 2007, ISBN 3813208893.
Einzelnachweise
- ↑ gut zu erkennen in diesem Video
- ↑ Hakenkreuze präsentiert. In: Der Spiegel. Nr. 38, 1995, S. 16a (18. September 1995, online).
Siehe auch
- Ehrenformation
- Wachregimenter der DDR
- Garden anderer Staaten
Weblinks
Commons: Wachbataillon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung
- Kommandowechsel beim Wachbataillon
- Die Homepage des Semper-Talis-Bundes
- von Rohdisch'scher Legatenfonds
52.55657713.319399Koordinaten: 52° 33′ 23,7″ N, 13° 19′ 9,8″ OKategorien:- Militärischer Verband in der Streitkräftebasis (Bundeswehr)
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