Fergger

Fergger

Fergger war früher der Mittelsmann (Zwischenmeister) zwischen Textilhandwerk (Weberei, Stickerei, Strohflechterei, Kämmler) und dem Handel.

Inhaltsverzeichnis

Funktion

Der Fergger arbeitete meist im Auftrag von Textilhändlern als Bindeglied zwischen Handel und Handwerk. Er sorgte für den Transport der Rohstoffe zu den Handwerkern oder Heimarbeitern, kontrollierte deren Arbeit, bezahlte ihre Löhne und sammelte die Zwischen- oder Fertigprodukte für den Handel wieder ein.

Geschichte

Der Begriff taucht im 17. Jahrhundert auf. Zu dieser Zeit entwickelt sich der Handel mit den Rohstoffen (Wolle, Baumwolle, Garn später auch Seide) und deren handwerkliche Verarbeitung in Heimarbeit. Im 18. Jahrhundert beginnt die maschinelle Verarbeitung der Stoffe. Es entwickelt sich die textilverarbeitende Industrie.

Die Fergger arbeiteten zu Beginn meist unselbständig im Auftrag der Verleger (Handel). Später entstehen selbständige Unternehmen - die Ferggereien. Die ursprünglich mit Rossfuhrwerken, später mit Lastwagen umherziehenden Fergger, verschwanden im 19. Jahrhundert allmählich wieder.

Heutzutage taucht der Begriff in der Schweiz als Bezeichnung für "Spediteur" auf.

Literatur

Albert Spycher: Die Fergger zwischen Auftraggebern und Heimarbeitenden. Appenzeller Verlag, Herisau 2003, ISBN 3858823589.

Weblinks


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