Ferrante II. Gonzaga

Ferrante II. Gonzaga

Ferrante II. Gonzaga (* 1563; † 1630) war Graf und seit 1621 Herzog von Guastalla. Er diente auch den spanischen und österreichischen Habsburgern. Er war einer der Prätendenten auf das Herzogtum Mantua während des Mantuarischen Erbfolgekrieges.

Leben

Er war der Sohn des Cesare I. Gonzaga, Graf von Guastalla und Herzog von Amalfi. Er trat mit sechzehn Jahren selbst die Regierung an. Neben den Lehen in Reichsitalien gehörten dazu Besitzungen der Familie auch in Süditalien. Nicht zuletzt aus finanziellen Gründen nahm er Positionen am kaiserlichen Hof in Wien an.

Ferrante II. war seit 1580 mit Vittoria Doria, einer Nichte von Andrea Doria, verheiratet, mit der er drei Kinder hatte:

Die Heirat baute die Beziehungen zwischen den beiden Familien weiter aus. Ein Jahr nach der Heirat war er Mitglied des Gefolges von Maria von Spanien, der Witwe von Kaiser Maximilian II., als diese nach Spanien zurück ging.

Er unternahm zahlreiche Reisen zu den süditalienischen Lehen seiner Linie und demonstrierte so, dass er diese als Teil seiner Herrschaft betrachtete. Er war 1598 in Ferrara anwesend, als Papst Clemens VIII. die Ehe von Phillip III. von Spanien mit Margarethe von Österreich schloss. Danach gehörte er zum Hofstaat der nunmehrigen Königin. Er begleitete sie auf der Reise nach Spanien. Dort wurde er in den Orden von Goldenen Vlies aufgenommen. Im Jahr 1605 beauftragte ihn der König die Ordensinsignien auch den Herzögen von Modena und Miradola zu überbringen. In seinem Herrschaftsgebiet trug er zur Verschönerung des Erscheinungsbildes von Guastalla bei. Seit 1624 war er kaiserlicher Kommissar [1] beziehungsweise Plenitotentiar für Reichsitalien.[2]

Am 2. Juli 1621 wurde seine Grafschaft Guastalla vom Kaiser zum Herzogtum erhoben. Ferrante erhob nach dem Tod des Herzogs von Mantua Francesco IV. Gonzaga, wie Carlo I. Gonzaga, Anspruch auf das Erbe. Während sein Konkurrent während des Mantuanischer Erbfolgekrieg von Frankreich unterstützt wurde, erhielt Ferrante II. Unterstützung von Spanien und von Kaiser Ferdinand II. Er konnte sein Ziel nicht erreichen und nach seinem Tod wurde Frieden von Cherasco vereinbart, dass er als Ersatz Reggiolo und Luzzara erhalten sollte.

Er starb an der Pest.

Einzelnachweise

  1. Anja Amend: Gerichtslandschaft Altes Reich: Höchste Gerichtsbarkeit und territoriale Rechtsprechung. Köln, 2007 S.130
  2. Anette Baumann: Reichspersonal: Funktionsträger für Kaiser und Reich. Köln, 2003 S.138

Literatur

  • Eugenio Bartoli: "Zu sein wie ein Freiburg Italiens". Das Herzogtum Guastalla zwischen den beiden habsburgischen Seelen. In: Zeitenblicke 6 (2007), Nr. 1, [10. Mai 2007] Onlineversion


Vorgänger Amt Nachfolger
Cesare I. Graf von Guastalla
ab 1621 Herzog

1575–1632
Cesare II.

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