Al-Mansur (Abbasiden)

Al-Mansur (Abbasiden)

Abu Dschafar Abd Allah ibn Muhammad ibn Ali al-Mansur (arabisch ‏ابو جعفر عبد الله بن محمد بن علي المنصور‎, DMG Abū Ǧaʿfar ʿAbd Allāh ibn Muḥammad ibn ʿAlī al-Manṣūr) (* ca. 709–713; † Oktober 775) war der zweite Kalif der Abbasiden (754–775).

Abu Dschafar übernahm unter dem Thronnamen al-Mansur 754 die Herrschaft von seinem Bruder as-Saffah (749–754). Nachdem er schon seinen Bruder bei der Regierung unterstützt hatte, musste er seine Herrschaft zunächst gegen seinen Onkel Abdallah ibn Ali durchsetzen, der allerdings bald von Abu Muslim, dem Gouverneur von Chorassan besiegt wurde. Als dieser nun zu mächtig wurde, ließ ihn al-Mansur 755 beseitigen. Nachdem Aufstände der Anhänger Abu Muslims in Chorassan (755) und der Schiiten in Kufa und Medina (762) niedergeschlagen waren, konnte sich al-Mansur dem Ausbau der Reichsverwaltung widmen.

Dieser Ausbau der Verwaltung führte zum steigenden Einfluss der Iraner in der Beamtenschaft, zunehmend aber auch in der Aristokratie. Die Konzentration der Verwaltung in der Person des Kalifen steigerte dessen Macht erheblich. Außerdem begann al-Mansur, die Herrschaft des Kalifen als gottgewollte Theokratie zu interpretieren. Er setzte auch durch, dass der Kalif seinen Nachfolger frei bestimmen konnte, um Machtkämpfe nach seinem Tod zu verhindern.

Als Krönung seiner Regierung gründete al-Mansur am 30. Juli 762 mit Bagdad die neue Hauptstadt des Kalifats. Diese Stadt sollte schnell zur bedeutendsten wirtschaftlichen und kulturellen Metropole der muslimischen Welt aufsteigen.

Thronfolger von al-Mansur war nach dessen Tod sein von ihm designierter Sohn al-Mahdi (775–785).


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