Fichtenporling

Fichtenporling
Fichtenporling
Fichtenporling (Fomitopsis pinicola)

Fichtenporling (Fomitopsis pinicola)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Porenpilze (Polyporales)
Familie: Baumschwammartige (Fomitopsidaceae)
Gattung: Baumschwämme (Fomitopsis)
Art: Fichtenporling
Wissenschaftlicher Name
Fomitopsis pinicola
(Sw.) P. Karst. 1881

Der Fichtenporling (Fomitopsis pinicola), auch als Rotrandiger Baumschwamm bezeichnet, ist ein Baumpilz aus der Gattung der Baumschwämme (Fomitopsis). Er ist ganzjährig an lebenden oder abgestorbenen Laub- und Nadelbäumen zu finden. Besonders häufig ist sein Vorkommen an Fichten in Gebirgslagen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Fichtenporling ist in seiner Hutfärbung sehr variabel und besitzt nicht immer einen roten Rand.

Der Fichtenporling bildet mehrjährige Fruchtkörper, die bis zu 30 Zentimeter breit, 9 Zentimeter dick und 15 Zentimeter vom Substrat abstehen können. Jung sind sie oft unförmig knubbelig, später halbkreis- oder breit hufförmig. Selten können die Fruchtkörper auch halbresupinat oder resupinat (am Substrat anliegend) ausgebildet sein.

Die Oberseite der Hüte besteht aus einer harten Kruste, die konzentrische Vertiefungen enthält. Die Färbung reicht von kräftig orange über rotbraun und blaugrau bis grauschwarz. Die äußerste Zuwachszone bleibt sehr oft rotgelblich, wodurch der Pilz seinen Namen erhalten hat. Die Kruste schmilzt beim Erhitzen und löst sich in Kalilauge auf.

Unterseite des Fichtenporlings

Die feinen Poren auf der Unterseite sind rundlich geformt. Zunächst sind sie hell zitronengelblich bis ockerfarben, später graubraun gefärbt. Pro Millimeter lassen sich zwei bis sechs Poren zählen. Auf Druck verfärben sie sich bei jungen Fruchtkörpern grau bis violettlich. Bei jungen Pilzen sind zahlreiche Tröpfchen (Guttation) an der Wachstumszone und am Hymenium zu finden. Im Schnitt zeigt sich eine Schichtung der Röhren, die durch die jährlichen Wachstumsschübe entsteht.

Das Fleisch (Trama) ist sowohl im Hut als auch in den Röhren ocker gefärbt und korkig. Junge Fruchtkörper riechen unangenehm säuerlich.

Die Fruchtkörper des Fichtenporlings weisen Geotropismus auf. Dabei werden die ehemals vertikal stehenden Röhren verschlossen und neue, nunmehr senkrecht verlaufende Röhren ausgebildet.

Das Sporenpulver ist weiß. Die Sporen selbst sind mit 6–8 × 3,5–4 Mikrometern lang-elliptisch geformt. Sie besitzen eine glatte Oberfläche.

Ähnliche Arten

Der Fichtenporling ist durch seine rote Randzone bei älteren Fruchtkörpern gut gekennzeichnet. Ähnlich kann der Zunderschwamm sein, der jedoch keine schmelzbare und KOH-lösliche Kruste besitzt. Verwechslungen mit verschiedenen Lackporlingen können ebenfalls auftreten. Diese haben hingegen braunes Fleisch und braune Sporen.

Ökologie

Der Fichtenporling ist in allen Laub-, Nadel- und Mischwäldern zu finden. Auch außerhalb geschlossener Wälder, bei Lichtungen, in Parks und Gärten ist er anzutreffen. Dabei wächst der Pilz an lebendem oder totem Holz wie an stehenden oder liegenden Stämmen, Stümpfen oder Ästen. Dabei tritt der Pilz in allen Phasen der Holzvermorschung auf.

Der Fichtenporling besitzt ein besonders breites Spektrum an Wirtsbäumen; bevorzugtes Substrat ist die Gemeine Fichte. Daneben kommt er vor allem an Rotbuche, Weißtanne, Waldkiefer, Birken und Erlen vor. Durch die mehrjährigen Fruchtkörper ist er ganzjährig zu finden. Ein Maximum herrscht jedoch von März bis November, vor allem im Herbst zwischen September und Oktober sowie im Frühjahr im April.

Verbreitung

Der Fichtenporling ist in der gesamten Holarktis verbreitet. Außerdem ist er in Südasien in Pakistan, Indien, Nepal und auf den Philippinen sowie in Mittel- und Südamerika in Guatemala, auf Haiti und Kuba zu finden. In der Holarktis ist er meridional bis boreal verbreitet. Der Fichtenporling ist in Nordamerika von Alaska bis Mexiko, in Europa, in Nordafrika in Marokko und in Asien in der Türkei und im Kaukasus, in China und Japan sowie auf der Halbinsel Kamtschatka anzutreffen.

In Europa ist der Pilz vom Mittelmeer bis zum Nordkap verbreitet. Nach Osten reicht das Gebiet bis zum Ural, der geografischen Grenze. Dabei ist er vor allem in den Nadelwaldregionen anzutreffen. In Deutschland ist er weit und relativ dicht verbreitet. Etwas geringer sind die Vorkommen im Nordwesten.

Literatur

Weblinks

 Commons: Fichtenporling – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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