- Filiki Eteria
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Die Filiki Etaireia, auch Philiki Etaireia (griechisch Φιλική Εταιρεία; angenäherte deutsche Bezeichnung: Freundesgesellschaft) war ein Geheimbund griechischer Patrioten und Philhellenen, welche im 19. Jahrhundert die Befreiung Griechenlands vor den Osmanen und die Errichtung einer modernen griechischen Republik erwirken wollten.
Sie wurde 1814 von den griechischen Kaufleuten Emmanuel Xanthos, Athanasios Tsakaloff und Nikolaos Skoufas in Odessa (in der heutigen Ukraine) gegründet. Die Filiki Eteria war eine vorwiegend aus Personen des Bürgertums bestehende Organisation; Nicht wenige ihrer Mitglieder bezeichneten ihre Berufe als Kaufleute. Neben diesen wurden aber auch viele Vertreter des Kleinbürgertums wie beispielsweise Handwerker, Kirchenpersonal niederen Ranges (einfache Priester) und Lehrer.[1] Sie gewann aufgrund ihrer Zielsetzung einer griechischen Republik viele - auch (später) bekannte - Mitglieder. Im Gegensatz zum osmanisch besetzten Griechenland war das griechische Bürgertum in den „Auslandskolonien“ wie beispielsweise Odessa politisch erheblich aktiv.[1] Die bürgerliche Ausrichtung ist nicht ununmstritten. Der Historiker Pavlos Tzermias hat darauf hingewiesen, dass das die von Marxisten betonte Bürgerlichkeit unter dem Vorzeichen der vor- bzw. frühkapitalistischen Gründung und Programmatik der Filiki Eteria zu betrachten ist.[1]
Im März 1821 brach auf dem Peloponnes zuerst der griechische Aufstand gegen die osmanische Besatzungsmacht aus, welcher sich schnell auf fast alle Gebiete des heutigen griechischen Staates ausweitete. Bei Beginn des Aufstands war die Filiki Eteria die „Befreiungsorganisation“ in Griechenland.[1] Wiederholt spielte die Filiki Eteria bzw. ihre Mitglieder eine wichtige Rolle im griechischen Unabhängigkeitskampf. Nach dem Eingreifen von Truppen des türkischen Statthalters von Ägypten, Mehmed Ali, unter dem Kommando seines Sohnes Ibrahim Ali 1825 verschlechterte sich die Situation der Aufständischen in militärischer Hinsicht erheblich. Der Schwächung von außen war auch eine Schwächung von innen durch Auseinandersetzungen mit teilweise bürgerkriegsähnlichem Charakter innerhalb der Aufständischen vorangegangen. 1827 konnte die Wahl des Mitglieds der Filiki Eteria, Ioannis Kapodistrias, zum Gouverneur für Griechenland sowie das Eingreifen der europäischen Großmächte durch die Schlacht von Navarino im gleichen Jahr die militärische Lage entspannen.[2]
Die Unabhängigkeit Griechenlands wurde 1828 (nach anderen Auffassungen 1829 oder 1830) nach langen Jahren des Kampfes und der Intervention der Großmächte (vgl. Seeschlacht von Navarino 1827, Russisch-Osmanischer Krieg von 1828 bis 1829) de facto erreicht. Das Londoner Protokoll von 1830 legte die griechische Unabhängigkeit durch die europäischen Großmächte England, Frankreich und Russland fest. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Bestrebungen der Filiki Eteria wurde Griechenland auf Druck der Großmächte eine konstitutionelle Monarchie: der bayrische Prinz Otto wurde als König eingesetzt und regierte anschließend Griechenland nach eher absolutistischen Grundsätzen bis zum Umsturz und seiner Abdankung 1843. Die anschließende Verfassung war die einer konstitutionellen Monarchie; die von der Filiki Eteria erhoffte Republik kam erst 1925 durch eine Volksbefragung zustande.
Berühmte Mitglieder
- Laskarina Bouboulina
- Lord Byron, englischer Schriftsteller
- Alexander Puschkin, russischer Schriftsteller
- Ioannis Kapodistrias, ehem. russischer Staatssekretär, erster griechischer Gouverneur (Staatspräsident) 1827
- Alexander Ypsilantis, Kommandeur im griechischen Unabhängigkeitskrieg sowie beim Aufstand in den osmanischen Provinzen Walachei und Moldau 1821 (niedergeschlagen)
- Manto Mavrogenous, Kommandantin im griechischen Unabhängigkeitskrieg
- Adamantios Korais, griechischer Schriftsteller
- Emmanouil Papas
- Ioannis Georgios Karatzas, Fürst der Walachei
- Rallou Karatza
- Georgios Papaflessas (Georgios Dikeos)
- Daniil Filippidis, griechischer Gelehrter
Quellen
- ↑ a b c d Pavlos Tzermias. Neugriechische Geschichte. Eine Einführung. 3. Auflage. Francke Verlag, 1999. S. 81. ISBN 3-7720-1792-4
- ↑ Pavlos Tzermias. Neugriechische Geschichte. Eine Einführung. 3. Auflage. Francke Verlag, 1999. S. 87. ISBN 3-7720-1792-4
Weblinks
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