Filstalbrücke

Filstalbrücke

Die Filstalbrücke ist eine geplante, rund 485 m lange, Eisenbahnüberführung der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm. Sie wird zwischen Aichelberg und Hohenstadt das Tal der Fils in einer Höhe von bis zu ca. 85 m[1] überspannen.[2] Die Brücke wird sich aus zwei eingleisigen Brücken zusammensetzen.[1]

Zusammen mit dem sich westlich anschließenden Boßlertunnel (rund 8.790 m) sowie dem östlich folgenden Steinbühltunnel (ca. 4.825 m) bildet das im Bau-Kilometer 48 (ab Stuttgart Hbf) liegende Bauwerk einen Planfeststellungsabschnitt, in dem die Strecke die Hochebene der Schwäbischen Alb erreichen wird. In einer kontinuierlichen Steigung von rund 25 Promille steigt die Strecke dabei, auf einer Länge von rund 14 km, von rund 400 m ü. NN auf etwa 750 m ü. NN an.

Trassierung

Die Gradiente der Brücke soll in West-Ost-Richtung mit einem Gefälle von etwa 23 Promille ansteigen, die Trasse (im Grundriss) gerade verlaufen (Stand: 2004). Ebenso wie die angrenzenden Tunnel werden die beiden Gleise der Neubaustrecke auf zwei separaten Überbauten, in einem Abstand von ca. 30 m, geführt werden.[2]

Geschichte

Die Generalplanung des Bauwerks wurde im Januar 2002 vergeben.[2]

Dabei wurden verschiedene Gestaltungsvarianten zur Querung des als Naherholungs-, FFH- und Wasserschutzgebiet (Klasse I/II) ausgewiesenen Tals entwickelt. In einer engeren Auswahl wurden genommen[2]:

  • Eine Bogenbrücke mit einer Länge von 491 m, bei einer Bogen-Spannweite von 240 m und Regelstützweiten von 40 m
  • Eine Y-Bogen-Brücke von 485 m. Der sechsfeldrige Entwurf sieht eine Hauptöffnung von 150 m über dem Talgrund vor, bei Spannweiten der Seitenfelder von 85, 60 und 51 Metern.
  • Eine Troglösung von 493 m Länge. Die lagerlose Variante verfügt über fünf Felder, bei Spannweiten von 66, 116, 128, 116 und 70 m

Im Laufe eines mehrstufigen Entscheidungsprozesses zwischen Deutscher Bahn und den betroffenen Gemeinden wurde die Y-Bogen-Lösung zur Realisierung ausgewählt.

Die Bogenlösung schied dabei vor allem aus Wirtschaftlichkeitsgründen (ca. 15 bis 20 Prozent höhere Kosten gegenüber den anderen Varianten), ihrer geringen Anpassung an das Landschaftsbild sowie einer schwierigen Gründung in Hangbereichen, aus. Die Y-Bogen- sowie die Troglösung wurden als gleichwertig erachtet und im weiteren Verfahren vertieft untersucht. Als wesentlicher Grund gegen die Troglösung sprach dabei ein Mehraufwand für Brückenbesichtigungen, der die Entwicklung eines gesonderten Inspektionsfahrzeugs sowie Gleissperrungen erfordert hätte.[2]

Im Juli 2003 wurde das Planfeststellungsverfahren eingeleitet.[2]

Einzelnachweise

  1. a b D-Stuttgart: Baustellenüberwachung. Ausschreibungsunterlagen 2009/S 52-075520 vom 17. März 2009 im Elektronischen Amtsblatt der Europäischen Union
  2. a b c d e f Volkhard Angelmaier: Neubaustrecke Wendlingen–Ulm. Die Filstalbrücke als Teil des «Almablaufsteges». In: Umrisse. Nr. 2, 2004, ISSN 1437-2553, S. 13–17.

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