Filstalbahn

Filstalbahn
Stuttgart–Ulm
Filstalbahn in Esslingen
Filstalbahn in Esslingen
Kursbuchstrecke (DB): 750 (Regional- und Fernverkehr)
790.1 (S-Bahn)
Streckennummer (DB): 4700 (Ferngleise)
4701 (Vorortgleise)
Streckenlänge: 93,026 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: D4
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Zweigleisigkeit: (durchgehend)
Bundesland: Baden-Württemberg
Betriebsstellen und Strecken[1][2][3]
Legende
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Verbindungsbahn von Stuttgart-Österfeld
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0,0 Stuttgart Hbf / Stuttgart Hbf (tief) 247 m
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Ende S-Bahn-Tunnel
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Frankenbahn nach Ludwigsburg (Vorortgleise)
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Gäubahn nach Singen
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Frankenbahn nach Ludwigsburg (Ferngleise)
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1,9 Stuttgart Rosenstein (Abzw)
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2,3 Rosensteintunnel (331 m)
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Neckar, Rosensteinbrücke (244 m)
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3,4 Stuttgart-Bad Cannstatt 222 m
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Remsbahn nach Aalen
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5,6 Stuttgart Neckarpark
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(Überwerfungsbauwerk)
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Schusterbahn von Kornwestheim
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Verbindungsstrecke von der Remsbahn
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Stuttgart-Untertürkheim Gbf
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6,9 Stuttgart-Untertürkheim Pbf
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Güterstrecke nach Stuttgart Hafen
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9,3 Stuttgart-Obertürkheim * 229 m
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11,1 Esslingen-Mettingen *
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13,2 Esslingen (Neckar) 236 m
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15,4 Oberesslingen * 242 m
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17,9 Esslingen-Zell * 248 m
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19,8 Altbach * 249 m
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22,8 Plochingen 253 m
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Neckar-Alb-Bahn nach Tübingen
   
ehem. Verbindungsstrecke von Wernau
   
Abzw Schnaitwald
Bahnhof, Station
27,4 Reichenbach (Fils) 263 m
Bahnhof, Station
32,0 Ebersbach (Fils) 278 m
Bahnhof, Station
36,7 Uhingen 295 m
Haltepunkt, Haltestelle
39,0 Faurndau
   
ehem. Hohenstaufenbahn von Schwäbisch Gmünd
Bahnhof, Station
42,1 Göppingen 315 m
   
ehem. Voralbbahn nach Boll
Bahnhof, Station
46,1 Eislingen (Fils) 336 m
Haltepunkt, Haltestelle
48,6 Salach
Bahnhof, Station
50,4 Süßen 354 m
   
ehem. Lautertalbahn nach Weißenstein
Haltepunkt, Haltestelle
53,7 Gingen (Fils) 394 m
Haltepunkt, Haltestelle
56,2 Kuchen
Bahnhof, Station
58,0 Geislingen (Steige) West
   
ehem. Tälesbahn von Wiesensteig
Bahnhof, Station
61,3 Geislingen (Steige) 469 m
   
Geislinger Steige
Bahnhof, Station
67,0 Amstetten (Württ) 581 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Strecke nach Laichingen (Schmalspur)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Lokalbahn nach Gerstetten
Haltepunkt, Haltestelle
70,9 Urspring
   
71,6 Urspring Gbf
Haltepunkt, Haltestelle
72,9 Lonsee 562 m
Bahnhof ohne Personenverkehr
75,7 Westerstetten (PV bis 2005)
Haltepunkt, Haltestelle
76,0 Westerstetten Hp (seit 2005)
Bahnhof, Station
82,0 Beimerstetten 591 m
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83,6 Ulm Ubf Neubau
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(geplant)
Straßenbrücke
A 8
   
85,5 Jungingen (Württ)
A/D: Überleitstelle, CH: Spurwechsel
89,3 Örlingen
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93,0 Ulm Hbf Em Nord (Abzw)
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Brenzbahn von Aalen
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Ulm Kienlesberg
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geplante Neubaustrecke von Wendlingen
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Donautalbahn von Immendingen
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Güterstrecke von/nach Ulm Rbf
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94,0 Ulm Hbf
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Südbahn nach Friedrichshafen
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Strecke nach Augsburg

* Bahnsteige in Betrieb aber ohne reguläre Bedienung

Die Filstalbahn – historisch auch Württembergische Ostbahn oder Filsbahn genannt – ist die Eisenbahnstrecke von Stuttgart über Göppingen bis Ulm. Sie verläuft von Plochingen bis Geislingen an der Steige im Filstal und wird im Kursbuch der DB AG unter der Kursbuchstrecke (KBS) 750 geführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bau

Die zunächst „Ostbahn“ genannte Strecke wurde als Teil der ersten durchgehenden württembergischen Eisenbahnstrecke vom schiffbaren Neckar in Heilbronn über Stuttgart und Ulm an der schiffbaren Donau an den Bodensee gebaut. Neben dem realisierten Albaufstieg über die Geislinger Steige wurde im Vorfeld des Streckenbaus auch ein Albübergang über die Täler von Rems, Kocher und Brenz (nördlich der Achse Stuttgart–Ulm) diskutiert. Ein Grund für die realisierte Streckenführung lag im Engagement der 1810 von Bayern zu Württemberg gekommenen Stadt Ulm, die ihre wirtschaftliche und zentrale Stellung in Württemberg erhalten wollte.[4]

Siehe auch: Geschichte der Eisenbahn in Württemberg

Am 22. Oktober 1845 wurde der 3,5 km lange Abschnitt von Cannstatt nach Untertürkheim eröffnet. Am 7. November 1845 folgte der 2,4 km von Untertürkheim nach Obertürkheim, am 20. November gleichen Jahres schließlich der Abschnitt bis Esslingen (3,9 km). Am 14. Dezember 1846 folgte die 17,3 km lange Verlängerung bis Plochingen. Weitere 27,6 km, von Plochingen bis Süßen, gingen am 11. Oktober 1847 in Betrieb. Es folgte der 10,9 km lange Abschnitt bis Geislingen, am 14. Juli 1849, bevor am 29. Juni 1850 die verbliebenen 32,7 km bis Ulm in Betrieb genommen werden konnten.[5] Am 28. Juni 1850, rollte der erste Zug über die neue, zunächst noch eingleisige Trasse der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Sie gilt wegen der Geislinger Steige auch als erste Überquerung eines Mittelgebirges in Europa. Die Steigung beträgt 1:44,5 bzw. 22 ‰.

Auf einer Länge von 5 km kann die Geislinger Steige nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h befahren werden.[6]

Elektrifizierung

Die Elektrifizierung der Strecke erfolgte im Jahre 1933.[4] Zuvor halfen spezielle Schiebeloks den Zügen auf der Geislinger Steige in die Höhe. Güterzüge werden auch heute noch von zusätzlichen Lokomotiven zwischen Geislingen West und Amstetten nachgeschoben.

Kriegswirkungen

Die Rosensteinbrücke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Bis zum provisorischen Wiederaufbau endeten alle Züge im Bahnhof Bad Cannstatt. Von der „Einsteigestelle Rosensteintunnel“ am anderen Neckarufer verkehrten zur Hauptverkehrszeit Pendelzüge zum Hauptbahnhof.[7]

Ausbaupläne

Aufgrund der hohen betrieblichen Belastung dieser Hauptabfuhrstrecke waren Aus- und Neubaumaßnahmen in diesem Verkehrskorridor schon im Bundesverkehrswegeplan 1985 als Ausbaustrecke/Neubaustrecke Plochingen–Günzburg enthalten. Die Planungen reichten von einem Ausbau der vorhandenen Strecke (die keinen Hochgeschwindigkeitsverkehr gestatten würde) bis zum kompletten Neubau einer Strecke zwischen Plochingen und Günzburg unter Umgehung Ulms. Allen Varianten gemeinsam war die Umgehung des Nadelöhrs Geislinger Steige. Im Sommer 2007 wurde im Kontext des Projektes Stuttgart 21 der Bau der Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm beschlossen.

Betrieb

S-Bahn in Bad Cannstatt auf der Rosensteinbrücke
Bahnhof Mettingen
Güterzug in Richtung Stuttgart bei Lonsee

1987 verkehrten täglich bis zu 300 Züge im Streckenabschnitt zwischen Plochingen und Ulm. Die maximale Leistungsfähigkeit war damit nach Bahnangaben überschritten.[4]

Regionalverkehr

Auf der Filstalbahn findet man alle Arten von Zügen. Die Regionalbahnen fahren von Montag bis Freitag in der Regel stündlich Plochingen–Geislingen und Geislingen–Ulm, teilweise auch von bzw. nach Stuttgart.

Die Regional-Express-Züge fahren Montag bis Freitag stündlich zwischen Stuttgart und Ulm, teilweise werden von Ulm kommende REs über die Frankenbahn bis nach Mosbach-Neckarelz durchgebunden. In der Gegenrichtung fahren auch einige REs weiter bis Neu-Ulm. Da im Berufsverkehr bis 2008 noch zusätzliche Regionalbahnen zwischen Plochingen und Göppingen fuhren, diese aber zum Fahrplanwechsel 08/09 entfielen, halten seitdem fast alle Regional-Express-Züge auf allen Stationen zwischen Plochingen und Göppingen.

Zwischen Stuttgart und Lindau verkehren im Berufsverkehr stündlich, ansonsten zweistündlich, Interregio-Express-Züge. Diese halten im Abschnitt Stuttgart-Ulm nur in Plochingen, Göppingen und Geislingen. Es fahren hier für 160 km/h zugelassene Doppelstockwagen.

Im Abschnitt Stuttgart–Plochingen wird das Zugangebot durch parallel verkehrende Regional-Express-Züge der Neckar-Alb-Bahn und der S-Bahn Stuttgart (Triebwagen der Baureihe 420 und Baureihe 423) ergänzt.

Am Wochenende werden die Regionalbahnen tagsüber im 2-Stunden-Takt gefahren. Die Regional-Express-Züge verkehren am Wochenende tagsüber alle zwei Stunden und befahren in der Regel die Strecke Mosbach-Neckarelz–Stuttgart–Ulm–Donauwörth. Somit wird am Wochenende jede Richtung einmal stündlich von einem Regionalzug bedient (die REs halten nicht überall). Wenn die Regionalbahn fährt, verkehrt zusätzlich im 2-Stunden-Takt ein Interregio-Express der Linie Stuttgart–Ulm–Friedrichshafen–Lindau.

Fernverkehr

Intercity-Express-Züge und TGV POS durchfahren ohne Zwischenhalt die Filstalbahn. InterCitys bzw. EuroCitys halten stündlich bis zweistündlich in Plochingen und Göppingen, selten auch in Geislingen an der Steige. Zudem verkehren einmal täglich Nachtzüge der CityNightLine auf der Fahrt von München nach Paris sowie Amsterdam in beiden Richtungen.

Ziele der ICs, ECs, ICEs, TGVs und CNLs, die auf der Filstalbahn fahren, sind gemäß Jahresfahrplan 2010 unter anderem:

  • München (IC-Linien Stuttgart-München / Frankfurt-Stuttgart-München / Karlsruhe-Stuttgart-München; EC-Linie Straßburg-Stuttgart-München; ICE-Linien Karlsruhe-Stuttgart-München / Wiesbaden-Stuttgart-München / Köln-Frankfurt-Stuttgart-München / Dortmund-Frankfurt-Stuttgart-München / Münster-Dortmund-Frankfurt-Stuttgart-München / Kassel-Frankfurt-Stuttgart-München / Hamburg-Hannover-Frankfurt-Stuttgart-München / Berlin-Frankfurt-Stuttgart-München; TGV-Linie Paris-Straßburg-Stuttgart-München; CNL-Linien Paris-Saarbrücken-Stuttgart-München [einmal täglich, an bestimmten Tagen fährt der Zug bis Innsbruck) / Amsterdam-Arnheim-Köln-Koblenz-Stuttgart-München [einmal täglich, an bestimmten Tagen fährt der Zug bis Innsbruck])
  • Oberstdorf (IC-Linie „Allgäu“ Magdeburg-Hannover-Dortmund-Köln-Mainz-Stuttgart-Ulm-Oberstdorf, einmal täglich)
  • Tübingen (IC-Linie „Loreley“ Düsseldorf-Köln-Mainz-Stuttgart-Plochingen-Tübingen, einmal täglich, fährt nur im Abschnitt Stuttgart–Plochingen auf der Filstalbahn, an bestimmten Tagen beginnt der Zug bereits in Berlin)
  • Salzburg (IC-Linie Karlsruhe-Stuttgart-München-Salzburg, einmal täglich)
  • Innsbruck (IC-Linie Münster-Köln-Mainz-Stuttgart-Ulm-Friedrichshafen-Lindau-Bregenz-Bludenz-Innsbruck, einmal täglich)
  • Linz (EC-Linie Frankfurt-Stuttgart-München-Salzburg-Linz, einmal täglich)
  • Graz (EC-Linie Saarbrücken-Stuttgart-München-Salzburg-Graz, einmal täglich)
  • Klagenfurt (EC-Linie Siegen-Frankfurt-Stuttgart-München-Salzburg-Villach-Klagenfurt, einmal täglich)
  • Zagreb (EC-Kurswagen-Linie Siegen-Frankfurt-Stuttgart-München-Salzburg-Villach-Ljubljana-Zagreb)

sowie in der Gegenrichtung

  • Stuttgart (IC-Linie München-Stuttgart; ICE-Linie München-Stuttgart [einmal täglich])
  • Karlsruhe (IC-Linien München-Stuttgart-Karlsruhe / Salzburg-München-Stuttgart-Karlsruhe [einmal täglich, an bestimmten Tagen fährt der Zug auch weiter bis Berlin])
  • Frankfurt am Main (IC-Linien München-Stuttgart-Frankfurt / Salzburg-München-Stuttgart-Frankfurt [einmal täglich]; EC-Linien Linz-Salzburg-München-Stuttgart-Frankfurt [einmal täglich, sonntags beginnt der Zug in München] / Graz-Salzburg-München-Stuttgart-Frankfurt [einmal täglich]; ICE-Linie München-Stuttgart-Frankfurt [einmal täglich, an bestimmten Tagen fährt der Zug bis Köln])
  • Saarbrücken (EC-Linie Graz-Salzburg-München-Stuttgart-Saarbrücken, einmal täglich)
  • Düsseldorf (IC-Linie „Loreley“ Tübingen-Plochingen-Stuttgart-Mainz-Köln-Düsseldorf, fährt nur im Abschnitt Stuttgart–Plochingen auf der Filstalbahn, einmal täglich, an bestimmten Tagen fährt der Zug bis Berlin)
  • Dortmund (ICE-Linie München-Stuttgart-Frankfurt-Köln-Dortmund; EC-Linie Klagenfurt-Villach-Salzburg-München-Stuttgart-Mainz-Köln-Dortmund; IC-Linie München-Stuttgart-Mainz-Köln-Dortmund [einmal täglich])
  • Münster (IC-Linie Salzburg-Innsbruck-Bludenz-bregenz-Lindau-Friedrichshafen-Ulm-Stuttgart-Mainz-Köln-Münster [einmal täglich]; ICE-Linie München-Stuttgart-Frankfurt-Köln-Dortmund-Münster [einmal täglich]
  • Kassel (ICE-Linie München-Stuttgart-Frankfurt-Kassel, einmal täglich, an bestimmten Tagen fährt der Zug bis Hannover)
  • Hannover (IC-Linie „Allgäu“ Oberstdorf-Ulm-Stuttgart-Mainz-Köln-Dortmund-Hannover, einmal täglich)
  • Berlin (ICE-Linie München-Stuttgart-Frankfurt-Berlin)
  • Hamburg (ICE-Linie München-Stuttgart-Frankfurt-Hannover-Hamburg)
  • Siegen (EC-Linie Klagenfurt-Villach-Salzburg-München-Stuttgart-Frankfurt-Siegen [einmal täglich]; EC-Kurswagen-Linie Zagreb-Ljubljana-Villach-Salzburg-München-Stuttgart-Frankfurt-Siegen [einmal täglich])
  • Straßburg (EC-Linie München-Stuttgart-Straßburg, einmal täglich)
  • Paris (TGV-Linie München-Stuttgart-Straßburg-Paris [einmal täglich], CNL-Linie München-Stuttgart-Saarbrücken-Paris [einmal täglich, an bestimmten Tagen beginnt der Zug bereits in Innsbruck])
  • Amsterdam (CNL-Linie München-Stuttgart-Koblenz-Köln-Arnheim-Amsterdam, einmal täglich, an bestimmten Tagen beginnt der Zug bereits in Innsbruck)

Güterverkehr

Es fahren auch mehrmals stündlich teils schwere Güterzüge der DB und von Privatbahnen. Meistens bestehen sie aus gemischten Wagen. Ab und zu fahren auch Ganzzüge. Nahgüterzüge fahren täglich von Plochingen nach Ebersbach, bei Bedarf auch nach Uhingen, Göppingen, Eislingen oder Süßen.

Anfang der 1990er Jahre mussten im Abschnitt zwischen Süßen und Beimerstetten Richtung Ulm täglich bis zu 40 schwere Reise- und Güterzüge (Bruttolast über 900 t) nachgeschoben werden. Richtung Stuttgart war das Nachschieben von Güterzügen mit mehr als 1.340 t erforderlich.[6]

Betriebsstellen

Im Bahnbetriebswerk Plochingen der S-Bahn Stuttgart werden die Triebzüge der Baureihe 420 (bzw. 420Plus), Baureihe 423, Baureihe 425 und Baureihe 426 gereinigt, repariert und gewartet. Bei Radsatzschäden werden auch Dieseltriebwagen wie z. B. die Baureihe 611, Baureihe 612, Baureihe 628 und Baureihe 650 gewartet. Außerdem befindet sich dort auch eine Tankstelle für Dieseltriebfahrzeuge. Im Bahnhof Plochingen wird auch viel rangiert. Hier wird auch das Abstoßen angewendet. Außerdem enden u. a. täglich mehrere Kohleganzzüge für das Kraftwerk Altbach sowie Schrottzüge für das Schrottwerk in Plochingen. Dazu kommen noch Züge mit E-Loks, die aus gemischten Wagen bestehen und dann von einer Diesellok der Baureihe 294 z. B. nach Ebersbach, Uhingen, Göppingen, Eislingen, Süßen, Frickenhausen (über die Neckar-Alb-Bahn bis Nürtingen und dann über die Tälesbahn Nürtingen - Neuffen) oder in die Papierfabrik Scheufelen nach Oberlenningen (über die Neckar-Alb-Bahn bis Wendlingen und dann über die Teckbahn) weiter befördert werden.

In Göppingen ist bei der Gleisbaufirma Leonhard Weiß eine Kleindiesellok Köf stationiert. Diese übernimmt Rangierfahrten im Bahnhof Göppingen.

In Geislingen sind für den Schiebedienst auf der Geislinger Steige zwei Elektroloks der Baureihe 151 stationiert, um schwere Güterzüge und im Störungsfall auch schwere Personenzüge nachzuschieben. Die nachzuschiebenden Züge gelangen im Bahnhof Geislingen West auf ein Ausweichgleis. Dann setzt die Schiebelok ohne Kuppeln von hinten an den Zug und schiebt dann bis Amstetten, dem ersten Bahnhof nach der Geislinger Steige, nach. Anschließend kehrt die Schiebelok wieder zurück nach Geislingen.

Gleisbildstellwerke befinden sich in Stuttgart Hbf, Stuttgart Bad Cannstatt, Stuttgart Untertürkheim, Göppingen, Eislingen, Süßen, Geislingen, Amstetten, Westerstetten, Beimerstetten und Ulm Hbf. Der Abschnitt Stuttgart ObertürkheimFaurndau wird vom Elektronischen Stellwerk in Karlsruhe aus gestellt. Hierfür wurden die Gleisbildstellwerke Esslingen, Plochingen, Ebersbach und Uhingen außer Betrieb genommen und neue Ks-Signale installiert. Außerdem befindet sich ein Weichenwärter mit Gleisbildstellwerk im Bahnbetriebswerk Plochingen der S-Bahn Stuttgart, der für die dort stattfindenden Rangierfahrten zuständig ist.

Auf der ganzen Strecke gibt es insgesamt drei Bahnübergänge: Einer befindet sich zwischen Beimerstetten und Westerstetten (Anrufschranke), ein weiterer zwischen Salach und Eislingen (Anrufschranke) sowie einer im Bahnbetriebswerk Plochingen (fernüberwacht durch Weichenwärter). Die beiden Bahnübergänge in Uhingen sowie zwischen Ebersbach und Reichenbach wurden mit der Inbetriebnahme der Fernsteuerung aus Karlsruhe aufgegeben.

Streckenverlauf

Aus dem Filstal kommend beschreibt die Trasse einen großen Bogen um die Stadt Geislingen (469 m ü.M.) herum.

Nachdem die Strecke vom Stuttgarter Hauptbahnhof kommend bis Cannstatt leicht abfällt, steigt sie im Neckartal um bis zu 3 Promille, im Filstal bis Göppingen um bis zu 5 Promille,[8] und ab Göppingen (316 Höhenmeter) mit bis zu 10 Promille bis Süßen (365 Höhenmeter) an. Bis zum Bahnhof Geislingen (469 Höhenmeter) steigt die Strecke mit 9 bis 11 Promille an. Zwischen Geislingen und Amstetten (582 Höhenmeter) liegt die Steigung bei 22,5 Promille, bevor sie im weiteren Verlauf mit 5,5 Promille abfällt.[4] Beim Abstieg ins Donautal vor Ulm fällt die Strecke mit 13 Promille ab.[8]

Bei der Bergfahrt auf der Geislinger Steige kann man linkerhand das Denkmal für den Erbauer dieser Strecke entdecken: Oberbaurat Michael Knoll war zuständig für den Bau des gesamten Abschnittes der „Ostbahn“ von Esslingen bis Ulm.

Modernisierung

Seit Mitte 2004 finden auf großen Teilen der Filstalbahn Modernisierungsmaßnahmen statt. Die Gleise, Weichen und Schwellen, die hier noch aus in Steinkohlenteeröl getränkten Eichenbalken bestehen, sowie der Schotter, wurden ausgetauscht. Manche Schwellen sind über 40 Jahre alt. Seit 2005 wurden auch Stück für Stück angefangen in Stuttgart Obertürkheim bis Faurndau fortfahrend neue Ks-Signale installiert. Diese wurden mit Einweihung des neuen Elektronischen Stellwerks in Plochingen (gesteuert aus der Betriebszentrale Karlsruhe) in Betrieb genommen. Die alten HP-Signale wurden zeitgleich außer Betrieb genommen und abgebaut.

In Ulm Hbf, Geislingen, Göppingen sowie im Abschnitt Plochingen–Stuttgart auf jedem Bahnhof bzw. Haltepunkt befinden sich neue LCD-Abfahrtsanzeigen an den Bahnsteigen. Sie sind im bei DB-Stationen üblichen Blau gestaltet. Mit einem bei Bedarf von rechts nach links laufenden weißen Band geben sie den Fahrgästen Verspätungen, Zugausfälle, oder andere Informationen bekannt. An den übrigen kleineren Stationen zwischen Plochingen und Ulm werden nach und nach kleine Fahrgast-Informations-Anzeigen installiert, die bei Verspätung, Gleiswechsel oder Zugausfall die Reisenden anhand eines Laufbandes informieren.

In Westerstetten wurden die alten Bahnsteige aufgegeben, die sich in Höhe des Bahnhofsgebäude nordwestlich außerhalb des Orts befunden hatten, und ein neuer Haltepunkt näher an der Ortsmitte gebaut, welche seit August 2005 in Betrieb ist.

Über Ostern 2006 wurden die bisherigen Stellwerke Esslingen, Plochingen, Ebersbach und Uhingen außer Betrieb genommen und dafür ein neues Elektronisches Stellwerk in Plochingen in Betrieb genommen. Dies ermöglicht die zentrale Steuerung des Zugverkehrs zwischen Obertürkheim und Faurndau sowie auf dem Neckar-Alb-Bahn-Abschnitt bis Wendlingen aus Karlsruhe, wo sich die Betriebszentrale der DB für Südwestdeutschland befindet. Lediglich ein Notarbeitsplatz verbleibt in Plochingen. Einschließlich dem Aufstellen von 480 Signalen, der Erneuerung von 160 Weichenantrieben und der zur Verlegung von Kabeln erforderlichen Erdarbeiten kostete diese Maßnahme 80 Millionen Euro. Außerdem wurde in Uhingen das dritte Gleis für Zugüberholungen usw. abgebaut sowie das historische Bahnhofsgebäude abgerissen, lediglich der Gleisanschluss einer Firma existiert noch, wird aber planmäßig nicht mehr bedient.

Auch wurde 2006/2007 zwischen Ulm Hbf und Beimerstetten ein neuer Containerumschlagbahnhof im Bereich Dornstadt errichtet sowie bis zum Bahnhof Beimerstetten ein drittes Gleis als Zufahrt zum neuen Containerterminal, welches den bisherigen Umschlagbahnhof in Neu-Ulm ersetzt.

Bis 2007 gab es im Bahnhof Reichenbach noch den Gleisanschluss einer Wellpappefabrik, dieser wurde allerdings aufgegeben und somit auch die einzige Weiche entfernt. Deshalb wurde der Bahnhof im Herbst 2009 zu einem Haltepunkt herabgestuft. Das Bahnhofsgebäude, welches Anfang der 1990er Jahre von der Bahn geschlossen wurde und in dem es bis zu dieser Zeit noch einen Warteraum sowie einen Fahrkartenschalter gab, befand sich danach in einem heruntergekommenen und desolaten Zustand. Deshalb wurde es saniert und beherbergt heute eine Wirtschaft sowie Wohnungen.

Im zweiten Halbjahr 2009 wurden zudem die historischen kleinen Bahnhofsgebäude in Lonsee und Urspring abgerissen und die Bahnsteige dort in Richtung Ulm erneuert sowie Lärmschutzwände installiert.

Im Zuge des Projekts Stuttgart 21 soll die Strecke zwischen den Kilometern 7,97 (Brücke über die Hafenbahnstraße) bis km 9,0 neu trassiert werden. Während der Bauzeit sollen auch die S-Bahn-Gleise betroffen sein.[9]

Weblinks

 Commons: Filstalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
  2. Informationen und Bilder zu den Tunneln der Strecke 4700 auf www.eisenbahn-tunnelportale.de
  3. Informationen und Bilder zu den Tunneln der Strecke 4701 auf www.eisenbahn-tunnelportale.de
  4. a b c d Wolfgang Watzlaw: Vorplanung für die Ausbau-/Neubaustrecke Plochingen–Günzburg In: Die Bundesbahn. Jg. 63, Nr. 10, 1987, ISSN 0007-5876, S. 919–924.
  5. Albert Mühl, Kurt Seidel: Die Württembergischen Staatseisenbahnen. 2. Auflage, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart, 1980, ISBN 3-8062-0249-4, S. 247.
  6. a b Ohne Autor: Geplante Tunnel im Zuge der Neubaustrecke Stuttgart–Ulm. In: Tunnel, Heft 5/1993, ISSN 0722-6241, S. 288–292
  7. Kurt Seidel: Die Remsbahn. Stuttgart 1987, S. 134 f.
  8. a b Karlheinz Bauer et al: Die Geislinger Steige – ein schwäbisches Jahrhundertbauwerk. Stadtarchiv Geislingen an der Steige, Geislingen an der Steige 2000, S. 87.
  9. DBProjekte Süd (Hrsg.): Umgestaltung des Bahnknotens Stuttgart. Ausbau- und Neubaustrecke Stuttgart - Augsburg. Bereich Stuttgart – Wendlingen mit Flughafenanbindung. Planfeststellungsabschnitt 1.6a Zuführung Ober- und Untertürkheim. Bau-km 1.1 +55 (km 0. 8+55 bis km 7,2 +20: Stuttgart Hbf – Obertürkheim (-Esslingen). Bau-km 0.0+00 bis km 2.6+45: Abzweig Wangen – Untertürkheim (Waiblingen/Remsbahn).
    Anlage 1: Erläuterungsbericht, Teil III: Beschreibung des Planfeststellungsabschnitts. Dokument vom 12. Juli 2002, planfestgestellt durch das Eisenbahn-Bundesamt, Außenstelle Karlsruhe/Stuttgart mit Beschluss vom 16. Mai 2007 (Aktenzeichen 59160 PAP-PS21-PFA 1.6a), S. 23.

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