- Findling (Rebsorte)
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Findling ist eine weiße Rebsorte. Er ist eine Mutation des Müller-Thurgau , die von Franz Kimmig in Oberkirch 1971 selektioniert wurde. Sie wird nur sehr vereinzelt in Baden und Mosel-Saar-Ruwer angebaut. Der Sortenschutz sowie die Eintragung in die Sortenliste erfolgten noch 1971. Klassifiziert wurde sie dann 1972.
Die Trauben werden etwas eher reif als die des Müller-Thurgau und der Ertrag ist ca. 30% niedriger bei höherem Mostgewicht. Die Traube hat weniger Bouquet als der Müller-Thurgau und liefert leichte und neutrale Weine, die zu raschem Altern neigen. Wird jedoch meist zur Produktion von Traubensaft oder als Teilwein eines Cuvees verwendet.
Die Rebsorte Findling hat nichts mit dem gleichnamigen Synonym der Sorte Bouvier zu tun.
Siehe auch den Artikel Weinbau in Deutschland sowie die Liste der Rebsorten.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Im Jahr 2007 wurden 31 Hektar Rebfläche erhoben, nachdem im Jahr 2001 in Deutschland ca. 38 Hektar Rebfläche mit Findling bestockt waren.
Weinbaugebiet Rebfläche (Hektar) Ahr - Baden 12 Franken - Hessische Bergstraße - Mittelrhein unter 0,5 Mosel 17 Nahe - Pfalz - Rheingau - Rheinhessen 2 Saale-Unstrut - Sachsen - Stargader Land - Württemberg unter 0,5 TOTAL Deutschland 2007 31 Quelle: Rebflächenstatistik vom 13. März 2008, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2008 in Beschreibende Sortenliste des Bundessortenamtes 2008, Seite 198ff. [1]
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen. Sie ist mittelstark weißwollig behaart. Die Jungblätter sind grün und leicht bronzefarben gefleckt (Anthocyanflecken).
- Die kleinen bis mittelgroßen Blätter sind fünflappig mäßig tief gebuchtet. Die Stielbucht ist leicht überlappend geschlossen. Das Blatt ist spitz gesägt. Die Zähne sind im Vergleich der Rebsorten grob. Die Blattoberfläche (auch Spreite genannt) ist mäßig blasig.
- Die Traube ist mittelgroß und mäßig dichtbeerig. Die rundlichen Beeren sind mittelgroß und von gelbgrüner Farbe.
Der Findling treibt mittelspät aus und ist somit wenig empfindlich gegen eventuelle späte Frühjahrsfröste. Bei mäßig guter Holzreife erreicht der Findling nur eine mittelgute Winterfrosthärte. Die Sorte ist mäßig anfällig gegen den Echten Mehltau und den Falschen Mehltau sowie gegen die Grauschimmelfäule.
Einzelnachweise
Literatur
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-0123633-18.
- Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz, 2003, ISBN 3-921156-53-x.
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
Kategorie:- Weiße Rebsorte
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