- Alain Finkielkraut
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Alain Finkielkraut (* 30. Juni 1949 in Paris) ist ein französischer Philosoph und Autor.
Finkielkraut ist der Sohn eines polnischen jüdischen Lederwarenhändlers, der nach Auschwitz deportiert wurde.
In Deutschland wurde Finkielkraut zuerst durch Le nouveau désordre amoureux (1977; deutsch 1979 u.d.T. Die neue Liebesunordnung) bekannt, verfasst zusammen mit Pascal Bruckner.
Mit der Niederlage des Denkens (1987) beginnt seine Kritik „der Barbarei der modernen Welt”, die sich im Umkreis des Denkens Hannah Arendts entfaltet. Vehement wendet er sich gegen jeden Kulturrelativismus: so zerstöre etwa die Kritik an der Ungleichheit zwischen Männern und Frauen in islamischen Ländern nicht deren Gemeinschaft. Wer sich gegen eine solche Kritik mit dem Anspruch der Toleranz gegenüber fremden Kulturen ausspricht, setze ein überkommenes Denken in Begriffen der kulturellen Identität voraus. Auch kulturelle bzw. religiöse Minderheiten seien ohne eine kulturrelativistische Haltung durchaus geschützt, unter der Bedingung nämlich, dass sie Bräuche, die die Grundrechte der Person verhöhnen, als ungesetzlich erachten.
Der Philosophielehrer in der École polytechnique in Paris moderiert samstags eine Sendung des französischen Radiosenders France Culture.
Im September 2005 erschien sein Buch Nous autres modernes.
Werke
- Die neue Liebesunordnung, Hanser, München, 1979; Rowohlt, 1989.
- Der eingebildete Jude, Hanser, München, 1982.
- Die vergebliche Erinnerung. Vom Verbrechen gegen die Menschheit, Tiamat, Berlin, 1989.
- Verlust der Menschlichkeit. Versuch über das 20. Jahrhundert, Klett-Cotta, Stuttgart, 1993.
- Die Undankbarkeit. Gedanken über unsere Zeit, Ullstein, Berlin, 2001.
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