Flemmingen

Flemmingen
Flemmingen
Gemeinde Naumburg
Koordinaten: 51° 8′ N, 11° 46′ O51.13222222222211.768333333333Koordinaten: 51° 7′ 56″ N, 11° 46′ 6″ O
Einwohner: 579 (31. Dez. 2003)
Eingemeindung: 1. Apr. 1992
Postleitzahl: 06618
Vorwahl: 03445
Bad Kösen Crölpa-Löbschütz Eulau Flemmingen Janisroda Kleinjena Neidschütz Prießnitz Wettaburg Naumburg (Saale) BurgenlandkreisKarte
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Lage von Flemmingen in Naumburg (Saale)

Kirche St. Lucia

Flemmingen ist ein Ortsteil von Naumburg (Saale) und liegt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Es liegt etwa 1 km südwestlich vor Naumburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kaiser Konrad II. schenkte im Jahre 1032 dem Bischof Kadeloh das Forstrecht im Buchenwald (Buchholz zwischen Flemmingen und Naumburg). Tribun war der alte slawische Ortsname, der im 12. Jahrhundert durch die holländische Kolonie Flemmingen verdrängt wurde. Im Jahre 1140 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung der niederländischen Kolonie Hollandesium. 1154 wird die villa Tribune dicta hollandensem urkundlich erwähnt. Der Ortsnamen Flemmingen hat sich vermutlich aus dem Namen der Kolonisten den Flamländern, Flämingern entwickelt, denn 1152 erscheint Hollandini qui et Flamingi. Um 1160 gelangt der Ort unter Bischof Berthold II. in den Besitz des Klosters Pforta. Dies ist eine Folge des Tausches von Grund durch das Kloster Pforta, welches seine Besitzungen Steinbach, Stockheim und Dumerich zu Gunsten von Flemmingen und Tribun aufgibt. Der Name Tribun hielt sich noch bis zum Anfang der 13. Jahrhunderts und wurde dann bis Mitte des Jahrhunderts durch den Namen Flemyngin (1234), Flemingen (1250) endgültig abgelöst.

Ein sich nach dem Ort benennendes Ministerialengeschlecht, vermutlich aus der Line der bischöflichen Burgmannenfamilie von der Burg Schönburg, erscheint in Pfortarer und Naumburger Urkunden. Ein Hugo de Sconenberg (1161), der sich auch Hugo de Tribun (1172) nannte, wird urkundlich fassbar. Er vermachte 1187 seiner Frau und seinen Söhnen Hugo, Bodo, Adalbert und Hermann seinen Besitz in Flemmingen u.a. ein Weinberg, ein Gehölz, ein steinernes Haus mit dem Wirtschaftshofe daselbst. 1205 nennt sich ein Ritter Albert, vermutlich der Sohn des Hugo, nach dem Ort Tribun. Weitere Nennungen 1271 und 1277 mit dem Ritter Albert genannt von Flemingen und 1304 mit Conradus dictus de Vlemingen auf Flemmingen.

Von 1294 bis 1322 wird auch ein Herr Petrus, Pleban in Flemmingen urkundlich erwähnt.

1271 erteilte Landgraf Albrecht von Thüringen Pforta das Gericht über Flemmingen. Im Jahr 1352 verhängte Friedrich III. den Blutsbann über Flemmingen. Dies führte zu einer immer größeren Abhängigkeit des Dorfes von Pforta.

Im Jahre 1592 wurden die Orte Flemmingen und Almrich (Altenburg) zu einer Parochie vereint. Bis zum Jahr 1852 gehörten diese zur Parochie Eckartsberga.

Aufgrund der topografischen Höhenlage errichteten die Naumburger im Jahre 1915 an der Kohlenstraße einen Trinkwasserhochbehälter.

Im April 1992 erfolgte die Eingemeindung des Ortes nach Naumburg.

Sehenswürdigkeiten

Der Bau der Ortskirche St. Lucia erfolgte Mitte des 12. Jahrhunderts. Im Inneren der Kirche befinden sich romanische Fresken und Würfelkapitelle sowie zahlreiche Wandmalereien und ein barocker Kanzelaltar.

Literatur

  • August von Wersebe: Über die niederländischen Colonien, welche im nördlichen Teutschlande im zwölften Jahrhunderte gestiftet worden, weitere Nachforschungen mit gelegentlichen Bemerkungen zur gleichzeitigen Geschichte, Band 2, 1816 S. 923ff
  • Walter Schlesinger: Flemmingen und Kühren, In: Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen: Die Kührener Urkunde von 1154 und ihr historisches Umfeld von Enno Bünz, Leipziger Universitätsverlag, 2008
  • Louis Naumann: Dorf und Flur Flemmingen, Verlag Sieling Naumburg 1914
  • Carl Peter Lepsius: Kleine Schriften, Beiträge zur thüringisch-sächsischen Geschichte und deutschen Kunst- und Alterthumskunde, Band 2, 1834, S. 141-142
  • Carl Peter Lepsius: Geschichte der Bischöfe des Hochstifts Naumburg vor der Reformation, 1846, S. 268-269
  • Heinrich Bergner: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Kreis Naumburg (Land), 1905, S. 26-28
  • Günter Hummel et al: Die Gotteshäuser im Kirchspiel Flemmingen. In: Der kleine sakrale Kunstführer. Beier und Beran, Langenweißbach 2005, ISBN 978-3937517377, S. 92.

Weblinks


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