- Flughafen Kōbe
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Flughafen Kōbe Kenndaten IATA-Code UKB ICAO-Code RJBE Koordinaten 34° 37′ 58″ N, 135° 13′ 26″ O34.632777777778135.223888888897Koordinaten: 34° 37′ 58″ N, 135° 13′ 26″ O 7 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 8 km südlich von Kōbe Straße Hanshin - Autobahn 3 und 5 über Port Island Bahn Port Liner Basisdaten Eröffnung 16. Februar 2006 Betreiber Kōbe Port Terminal Cooperation Fläche 272 ha Terminals 1 Passagiere 3,2 Mio. (Prognose 2006) Flug-
bewegungenca. 9.855 (2006) Start- und Landebahn 09/27 2500 m × 61 m Asphalt Der Flughafen Kōbe (Jap.: 神戸空港, Kōbe-Kūkō) ist der Inlands-Flughafen der Stadt Kōbe in Japan. Der Flughafen Kōbe gilt nach der japanischen Gesetzgebung als Flughafen 3. Klasse.[1]
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Lage: circa 850 m südlich Port Island, 8 km südlich von Sannomiya, dem Stadtzentrum von Kōbe, etwa 5 m über NN.
Baubeginn: September 1999, Inbetriebnahme: 16. Februar 2006
Um die 272 ha große künstliche Insel in der Bucht von Ōsaka zu errichten, wurden 66 Mio. m³ Schutt, 8 Mio. m³ Sand und 16 Mio. m³ Gestein bewegt.
Die 2.500 m lange und 60 m breite Start- und Landebahn liegt in Ost-West-Richtung (etwa 265º), so dass die Einflugschneise genau über die Akashi-Kaikyō-Brücke, die Abflugschneise über den Nordzipfel von Awaji-shima verläuft. Der neue Flughafen, der unter anderem der Katastrophenvorsorge dienen solle, wurde auf einer aktiven Erdbebenspalte errichtet. Gegen den zu erwartenden Bodenverflüssigungseffekt (siehe: Rokkō Island) im Falle eines Erdbebens schütze die angewandte Kiesverdichtung auf dem Gelände.
Betrieb
Das zweistöckige Terminalgebäude auf der Nordseite hat 17.000 m² Geschossfläche; vom Ein- und Ausgang des Port-Liners-Bahnhofs Kōbe-Kūkō-Eki bis zum Boarding liegen alle Stationen für den abfliegende Fluggast im 1. Obergeschoss Die Ankunft läuft über das Erdgeschoss ab. Auf dem Terminaldach befindet sich eine Aussichtsplattform.
Das derzeit ausschließlich für den Inlandsverkehr eingerichtete Terminal verfügt über vier Gates, insgesamt sind Abfertigungsplätze vorgesehen für:
- vier Großraumflugzeuge (+ 1 Reserve)
- ein mittelgroßes Flugzeug
- zwei kleine Flugzeuge
- ein Kleinstflugzeug
Im ersten Flugplan gibt es je 27 Start- und Landebewegungen:
- 11x Tōkyō-Haneda (davon siebenmal mit „Skymark[1]“)
- 4x Kagoshima
- 4x Naha
- 3x Shin-Chitose (Sapporo)
- 2x Sendai
- 2x Niigata
- 1x Kumamoto.
Jal-Group und Ana betreiben je 10 Flugpaare.
Die größte Maschine ist dabei eine Boeing 777, weitere Flugzeugtypen sind: sieben B737-800, fünf A320, vier B737, drei B767, drei B777, drei B767-300, zwei D8-400
Im ersten vollen Kalenderjahr 2007 benutzten bei einer Sitzplatzauslastung von 65 Prozent 2,96 Millionen Fluggäste den Flughafen Kobe. Im Vergleich zum Vorjahr lässt sich ein etwa zehn prozentiger Zuwachs hochrechnen. Das Frachtaufkommen betrug 21.952 t, gut die Hälfte davon waren Postsendungen. In den Vergleichsmonaten des Jahres 2006 waren jeweils rund ein Viertel mehr Güter umgeschlagen worden.
Verkehrsanbindung
Der Flughafen ist durch den Port-Liner mit Sannomiya, dem Zentrum Kōbes, verbunden. Dazu wurde die bestehende Strecke von Port Island um drei Stationen nach Süden verlängert. Die Gesamtfahrtzeit beträgt etwa 18 Minuten.
Es sind etwa 750 Parkplätze vorhanden. In den ersten zwei Jahren ist für Fluggäste der erste Tag parkgebührenfrei.
Neben einem Taxistand sind auch Haltestellen für Limousinenbusse vorgesehen. Letztere binden den Flughafen Kōbe mit anderen Städten und den Flughäfen Itami und Kansai an.
Weiterhin gibt es einen High-Speed-Fährservice, der den Flughafen Kōbe mit dem Internationalen Flughafen Kansai und der Stadt Sumoto auf Awaji-shima (via Flughafen Kansai) verbindet.
Baukosten
- Der Yen-Euro-Wechselkurs unterliegt sehr großen Schwankungen → Euro-Beträge gültig 28. Dezember 2005 mit Weblinks zu Umrechentabelle -
Die Kosten für die Infrastruktur werden von der Stadt Kōbe im Bericht vom Herbst 2005 auf 314 Mrd. Yen (2,3 Mrd. Euro) angegeben. Davon entfallen auf den Inselbau und die Verbindungsbrücke 242 Mrd. Yen (1,8 Mrd. Euro). Terminal, Tower, Radaranlage und Wetterstation werden mit zusätzlichen (20 Mio. Euro) aufgeführt. Finanziert wird der Flughafen durch Anleihen der Stadt (210,8 Mrd. Yen etwa 1,5 Mrd. Euro zu 3 % Zinsen), Grundstücksverkäufe von der Neulandgewinnung (67,7 Mrd. Yen, etwa 490 Mio. Euro) und staatliche Zuschüsse (30,2 Mrd. Yen etwa 219 Mio. Euro). Die Verwaltung obliegt der Betreibergesellschaft des Hafens von Kōbe (神戸港埠頭公社, KPTC), einer Gesellschaft öffentlichen Rechts, die sich durch zinslose und verzinsliche Kredite der Stadt Kōbe sowie Einnahmen aus Hafenbenutzungs- und Landegebühren (siehe Weblinks) finanziert. Die Planungen gehen von einem Passagieraufkommen von 3,19 Millionen pro Jahr aus und schätzen es auf 4,03 Millionen im Jahr 2010. Yumiuri-TV berichtete im Februar 2006 über neue Schätzungen von nur 2,7 Millionen Flugpassagieren im ersten Jahr (16.2. bis 31.12.), tatsächlich wurden es 2,37 Millionen.
Kritik
Die Bürger Kōbes haben sich in zahlreichen Demonstrationen und einer Sammlung von 310.000 Unterschriften gegen den Bau des Flughafens ausgesprochen. Gründe für die Ablehnung der Flughafenpläne sind der zu erwartende Fluglärm und eine vom Rathaus abweichende Einschätzung der Bedarfslage, besonders angesichts der hohen Kosten. Im Raum Kansai gibt es bereits die zwei großen Flughäfen: Itami und Kansai. Letzterer gilt aufgrund seiner geringer als erwartet ausgefallenen Auslastung in Folge der langen Wirtschaftsflaute in Japan seit seiner Inbetriebnahme 1994 als defizitär: 24-Stundenbetrieb und Ausbau auf zwei Start- und Landebahnen galten beim Flughafen Kansai als Gewinnschwelle, beides wurde bisher nicht erreicht. Der Flughafen Kōbe wird erneut Überkapazitäten schaffen und sich als wirtschaftliche Fehlinvestition erweisen, so die Befürchtungen. Mit einer verbesserten Anbindung an den internationalen Flughafen Kansai sei den Bürgern besser gedient.
Die Stadtverwaltung dagegen verweist auf eine Studie aus dem Jahr 2002, wonach das Fluggastaufkommen im Raum Kansai in den Jahren 1994 bis 2002 um jährlich 3,3 % auf 23,69 Millionen stieg und auch künftig mit einer Steigerungsrate von 2,2 bis 2,8 Prozent zu rechnen sei, sodass für das Jahr 2012 ein Aufkommen von 31,4 Millionen (+7 Millionen) prognostiziert werde. Der städtische Flughafen Itami stoße bereits jetzt an die Grenzen seiner Auflagen, die er aufgrund seiner Lage mitten in Wohngebieten hat: maximal 370 Starts und Landungen pro Tag und Flugverkehr nur zwischen 7:00 Uhr und 21:00 Uhr. Das jährliche Steuermehraufkommen durch den neuen Flughafen veranschlagt das Rathaus von Kōbe mit jährlich 30 Mrd. Yen (217 Mio. Euro).
Zur Eröffnung des Flughafens berichtete das Fernsehen von Problemen bei der Landung: Aufgrund ungünstiger seitlicher Windverhältnisse (Fallwinde Rokkō-Oroshi vom Rokkō) sei es bei Tests nur in gut zehn Prozent der Fälle möglich gewesen, den Flughafen wie vorgesehen von Westen her anzufliegen. Für eine sichere Landung müsse meistens die Bucht von Ōsaka überflogen werden, was den Betrieb des Flughafens Kansai beeinträchtige. Die Erhöhung der Kommunalsteuer (Teil der Einkommensteuer) in Kōbe im Jahr 2006 wird im Zusammenhang mit den Kosten des Flughafenneubaus gesehen.
Sonstiges
Die Attraktionen der Flughafeninsel werden neben der Besucherterrasse eine neue Waterfront an der Stadtseite und ein künstlicher Strand („Lagune“) in der Nähe der Start- und Landebahn sein. Abgesehen vom kleinen Anlegehafen ist die Flughafeninsel von einem kleinen Seichtwasserstreifen für Meerestiere umgeben.
Weblinks
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Commons: Flughafen Kōbe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Homepage des Flughafens (Japanisch)
- Die Flughafenseite der Stadt Kōbe mit Informationen zu Bau und Kosten (Japanisch, neueste Bilder)
- Die Flughafenseite der Stadt Kōbe mit Informationen zu Bau und Kosten (Englisch, weniger Updates als vorhergehend)
- Bürgerrechtsbewegung „Minato-Kōbe wo mamoru Kai” (Japanisch)
- Hafengesellschaft (Kōbe Port Terminal Cooperation) (Englisch)
- Fahrplan der High-Speed-Ferry zum Flughafen Kansai
Einzelnachweise
Kategorien:- Flughafen in Japan
- Künstliche Flughafeninsel
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