Fotbollsallsvenskan

Fotbollsallsvenskan
Fotbollsallsvenskan
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Verband Svenska Fotbollförbundet
Erstaustragung 1924
Mannschaften 16
Meister Helsingborgs IF
Rekordmeister Malmö FF (16)
Rekordtorschütze Sven Jonasson (252)
Website www.svenskfotboll.seVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Webseite
Qualifikation zu UEFA Champions League
UEFA Europa League

Die Fotbollsallsvenskan ist die höchste Fußball-Liga in Schweden und besteht aus 16 Mannschaften. Die Saison beginnt im April und dauert bis November. Sie löste 1925 als landesweite Liga die Svenska Mästerskapet ab, in der im Pokalmodus der Landesmeister ermittelt wurde. In der UEFA-Fünfjahreswertung der europäischen Ligen nimmt die Allsvenskan für 2008 Rang 23 ein.[1]

Inhaltsverzeichnis

Modus

Die 16 Mannschaften treffen im Verlauf der Saison zweimal auf jede andere Mannschaft. Der Tabellenführer nach dem abschließenden 30. Spieltag ist schwedischer Meister und erhält den Lennart-Johansson-Pokal. Er ist im folgenden Sommer in der Qualifikation zur UEFA Champions League spielberechtigt. Die Mannschaften auf den Rängen Zwei und Drei erreichen die Qualifikation für die UEFA Europa League. Die ersten vier Mannschaften nehmen an der Royal League teil.

Normalerweise steigen am Ende der Spielzeit die beiden Tabellenletzten direkt in die Superettan ab, während der Drittletzte in einer Relegationsrunde in Hin- und Rückspiel auf den Tabellendritten der zweiten Liga um den Klassenerhalt spielt. Durch die Aufstockung der Liga auf 16 Mannschaften nach der Spielzeit 2007 stieg nach der Saison 2007 nur der Tabellenletzte ab.

Mannschaften

In der Saison 2012 spielen folgende Mannschaften in der Allsvenskan:

Geschichte

Bis 1948

Vor 1925 existierte keine landesweite Liga in Schweden. Die schwedische Meisterschaft wurde daher im Pokalmodus ausgerichtet. Zunächst wurden in vier regionalen Meisterschaften, Östsvenskan (Ostschweden), Mellansvenskan (Mittelschweden), Västsvenskan (Westschweden) und Uppsvenskan (Nordschweden), die regionalen Meister ausgespielt. Diese spielten dann um den schwedischen Meistertitel, wobei das Endspiel (mit drei Ausnahmen) immer in Göteborg oder Stockholm stattfand. Die vier Meisterschaften wurden 1925 zur Fotbollsallsvenskan vereinigt, wobei Allsvenskan „Die Gesamtschwedische“ bedeutet. Jedoch galt der Sieger der Allsvenskan erst ab 1931 auch als offizieller schwedischer Meister. Bis 1987 wurde die Liga auch als Division 1, die danach die zweithöchste Liga im schwedischen Fußball bezeichnete und heute die dritthöchste Liga ist.

1948–1958: Die Goldene Ära

Eine erste Blütephase erlebte die Allsvenskan nach dem Zweiten Weltkrieg. Da Schweden nicht vom Krieg betroffen gewesen war, konnte die schwedische Nationalmannschaft davon profitieren, und der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1948 sowie der zweite Platz bei der Fußball-WM 1958 markierten ein Jahrzehnt, in denen der schwedische Fußball Weltklassespieler hervorbrachte. National dominierend waren in dieser Phase der IFK Norrköping und Malmö FF. 1959 konnte die Allsvenskan mit 12.000 Zuschauern pro Spiel auch einen neuen Zuschauerrekord verbuchen.

1958–1971: Zwischen Amateurismus und Professionalismus

Die Vizeweltemeisterschaft 1958 markierte zugleich auch das Ende der sehr erfolgreichen Nachkriegszeit für die schwedischen Nationalmannschaft. Der Erfolg wirkte sich jedoch stimulierend auf die Allsvenskan aus, da 1959 mit 13.369 Zuschauern pro Spiel ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt wurde. 1959 ging die Allsvenskan auch zu dem bis heute gültigen Schema über, in dem nach dem Kalenderjahr gespielt wird. Grund waren vor allem die klimatischen Gegebenheiten Schwedens.

Zu Beginn der 60er Jahre dominierte noch der IFK Norrköping den schwedischen Fußball, doch der Titel 1963 sollte gleichzeitig auch der letzte für beinahe 30 Jahre sein. Danach verschob sich das Gewicht zugunsten der Vereine aus den drei Großstädten (Stockholm, Göteborg, Malmö), aus denen alle Meister von 1964 bis 1971 kamen. Die 60er konnten jedoch auch mit einer kleinen Überraschung aufwarten: der 1968 in die Allsvenskan aufgestiegene Östers IF wurde auf Anhieb Meister.

International spielte der schwedische Fußball in den 60er Jahren keine größere Rolle. Während andere Fußballligen längst mit der Professionalisierung und der Kommerzialisierung begonnen hatten, galt in Schweden bis 1967 das Amateurstatut. Die Einführung des Europapokals der Landesmeister hatte zudem eine Bühne geschaffen, in der sich die besten Mannschaften messen konnten, gleichzeitig wurden diese Spiele aber auch zu einer großen Einnahmenquelle für die Vereine. Das Ausbleiben von Erfolgen für schwedische Vereine ließ somit die Allsvenskan ins Hintertreffen geraten.

1972–1981: Åtvid und Öster

Eine nächste Glanzperiode wurde durch den kleinen Ort Åtvidaberg (südlich von Linköping) eingeleitet. In der kleinen Stadt mit 10.000 Einwohnern war das Unternehmen Facit AB im Büromaschinenbau groß geworden und Stadt und Unternehmen lebten hier quasi in einer Symbiose. Dadurch erlebte auch der Fußballverein Åtvidabergs FF einen Aufschwung. Der gesamte Verein wurde patriarchalisch geführt und konnte durch die finanziellen Mittel Facits Spieler aus nahegelegenen Städten abwerben, zum Beispiel bediente sich der Verein regelmäßig bei Degerfors IF. Das alles resultierte in zwei Meisterschaften (1972, 1973) und begeisternden Europapokalspielen, unter anderem gegen den FC Bayern München und dem FC Chelsea, in denen ÅFF nur ganz knapp ausschied.

Einen zusätzlichen Schub erhielt die Allsvenskan durch die Fußball-WM 1974, in der Schweden überdurchschnittlich erfolgreich war. Einen ähnlichen Höhenflug wie Åtvidaberg erlebte der Verein Östers IF aus Växjö ein paar Jahre später. Zwischen 1978 und 1981 wurde Öster dreimal Meister. Das resultierte aber anders als im Falle von ÅFF nicht in Europapokalerfolgen, im Gegenteil schied Öster oft gegen schwache Mannschaften früh aus.

Der erfolgreichste Verein während dieser Periode war aber ohne Zweifel Malmö FF. Di blåe gewannen nicht nur fünfmal die Allsvenskan, sondern konnten 1979 sogar bis ins Finale des Europapokals der Landesmeister vorstoßen, wo sie knapp mit 1:0 gegen Nottingham Forest verloren. Dem Erfolg lag ein neues Spielsystem zugrunde, das die Engländer Roy Hodgson und Bob Houghton nach Schweden exportiert hatten: ein defensiver und spielzerstörender Fußball, der zwar unattraktiv, aber dafür sehr effektiv gegen stärkere Mannschaften eingesetzt werden konnte.

1982–1992: Versuch neuer Wege

Die 80er Jahre wurden im großen und ganzen vom IFK Göteborg bestimmt, der nicht nur die Meisterschaften 1982, 1983, 1984 und 1987 gewann, sondern auch zweimal den UEFA-Cup (1982, 1987). Damit ist der IFK der einzige schwedische Verein, der einen internationalen Erfolg vorweisen kann.

Seit 1982 versuchte sich die Allsvenskan auch an einem, Play-off-System. Bis 1990 wurde der Meister nach einer einfachen Hin- und Rückrunde in Halbfinale und Finale ermittelt.[2] Es zeigte sich jedoch spätestens seit 1986, dass aufgrund dieser Modusänderung die Zuschauerzahlen rückläufig waren: im Schnitt sahen nur noch gut 4.000 Zuschauer ein Spiel der Allsvenskan.[3] 1991 und 1992 versuchte die Fußball-Liga sich daher an einem anderen Konzept: nach einfacher Hin- und Rückrunde gingen die besten sechs Mannschaften in die sogenannte Meisterrunde, in der der Meister in einfacher Hin- und Rückrunde ermittelt wurde. 1993 ging man wieder zurück zu dem altbewährten Konzept mit 14 Mannschaften, die in einer einfachen Hin- und Rückrunde den Meister ermitteln.

1993–2000: Das Bosman-Urteil und die Folgen

War der Erfolg von Göteborg in den 80ern bereits unübersehbar, so schlug dies in den 90er Jahren in eine totale Dominanz um: Von 1993 bis 1996 gewann der IFK alle Meisterschaften. Diese nationalen Triumphe ermöglichten gleichzeitig auch stärkere professionelle Strukturen im Verein. In der Champions League erreichte der IFK 1994/95 das Viertelfinale und musste sich nur knapp gegen Bayern München geschlagen geben (0:0, 2:2). Fehlinvestitionen und die Verpflichtung von Spielern mit zu hohen Gehältern leerten die Kasse des IFK Göteborg allerdings zunehmend. Um alles zu refinanzieren, wären neue Erfolge nötig gewesen. Als die Erfolge aber ausblieben, verlor der Verein damit seine Vormachtstellung im schwedischen Fußball. Der Meistertitel 1996 sollte der letzte für die nächsten elf Jahre bleiben.

Hofften viele Beobachter, dass IFK Göteborgs Erfolg in der Champions League der Beginn einer neuen schwedischen Ära sei, wurden sie schnell von der Realität eingeholt: Der Beitritt Schwedens zur Europäischen Union und das Bosman-Urteil im Jahr 1995 öffneten den Spielermarkt für ausländische Großvereine, die nun mehr denn je Talente auch in den schwedischen Ligen suchten. Diese stärkere Konkurrenz in Kombination mit der eher schwach entwickelten Professionalität in Schweden leitete eine Phase des Niedergangs im schwedischen Vereinsfußballs ein. Der immer stärker werdenden Konkurrenz versuchte die Allsvenskan durch den Import von billigen jugoslawischen und brasilianischen Spielern zu begegnen. Viele dieser Importe entwickelten sich auch schnell zu nationalen Größen, konnten jedoch insgesamt das spielerische Niveau des schwedischen Fußballs nicht entscheidend verbessern. Diese beiden Entwicklungen führten letztlich dazu, dass die schwedische Liga immer mehr Spielklasse verlor und damit der Abstand zu den großen europäischen Vereinen immer größer wurde.

Seit 2001: Professionalisierung und Kommerzialisierung

Flutlichtspiel zwischen IFK Göteborg und GAIS im September 2008

Die 2000er Jahre wurden von Versuchen geprägt, zumindest mit vergleichbaren Ligen (z.B. Norwegen oder Österreich) mithalten zu können. Das bedeutete in erster Linie eine stärkere Kommerzialisierung der Allsvenskan und damit einhergehend auch einen Anstieg der Spielergehälter. Ein Artikel im angesehenen "Sportbladet" berichtete im Mai 2008, dass ein Spieler im Durchschnitt 60.000 kr (ca. 6000 Euro) pro Monat verdient, nachdem noch 2000 ein Spieler in der Allsvenskan etwa 40 000 kr (ca 4.000 Euro) verdient hat.[4]

Inzwischen werden alle Spiele live gesendet (via Pay per view), und ein schwedischer Erstligist bekommt ca 900.000 Euro Fernsehgeld pro Jahr. Die Zuschauerzahlen haben sich seit 2000 auf einem relativ hohen Niveau von ca 10.000 Zuschauern pro Spiel stabilisiert. Einzig die Saison 2008 fällt mit ca 8.000 Zuschauern etwas ab.[3]

Der Trend geht immer mehr zum Bau neuer, vereinseigener Stadien. Ein Beispiel für diese Entwicklung ist der Klub IF Elfsborg, der in Borås (westlich von Jönköping) beheimatet ist und im Jahr 2006 die Borås Arena fertig stellte. Ergebnis dieses Stadionneubaus war, dass sich die Einnahmen des Vereins verdreifachten, da in Schweden die Zuschauereinnahmen eine sehr viel größere Rolle spielen als in den großen Ligen Europas.

2008 wurde die Allsvenskan um zwei Vereine erweitert, nunmehr spielen 16 Mannschaften in der höchsten Liga.

All das hat dazu geführt, dass die Allsvenskan 2007 erstmalig über 100 Millionen Euro umsetzte. Da die Gehälter gleichzeitig stark angestiegen sind, ist der größte Teil der zusätzlichen Einnahmen direkt in Spielergehälter geflossen. An dieser Entwicklung wird kritisiert, dass es strategisch besser gewesen wäre, in die Jugendarbeit zu investieren.[5] Gleichzeitig wurde und wird die Diskussion geführt, welche Art von Liga man anstreben will. Hierbei wurde vor allem der Vergleich mit dem Nachbarland Norwegen geführt, wo Rosenborg Trondheim auch in Europa den Spitzenklubs Paroli bieten kann, aber gleichzeitig die norwegische Tippeligaen 13-mal in Folge gewonnen hatte. Schweden kann seinerseits mit einer spannenderen Meisterschaft aufwarten, die schwedischen Meister scheiden jedoch regelmäßig früh in der Qualifikation zur UEFA Champions League aus. Als Beispiel für die internationale Schwäche des schwedischen Fußballs wurde in den Medien oft die 0:4 Niederlage von Malmö FF gegen den schweizerischen Vizemeister FC Thun 2005 herangezogen.

Die Finanzkrise ab 2007 trifft auch den schwedischen Fußball durch geringere Zuschauereinnahmen und schlechtere Vermarktungsmöglichkeiten hart. Eine Untersuchung zeigt, dass fast alle Klubs im Jahr 2008 Verlust gemacht haben. Einzig Meister Kalmar FF konnte einen Gewinn von 1,5 Millionen Euro verbuchen.[6]

Schwedische Meister in der Allsvenskan

Meister nach Spielzeit

Meister nach Anzahl

Legende

  • 11925 bis 1930 wurde der schwedische Meistertitel nicht ausgespielt.
  • 2Nach der Spielzeit 1957/1958 wurde der Spielrhythmus dem Kalenderjahr angepasst.

Schwedische Meister vor der Allsvenskan

Bis 1925 wurde der Schwedische Meistertitel in einem Pokalsystem ermittelt. Diese Titel sind oben nicht einberechnet.

Rekordmeister der Allsvenskan

  • 1925: GAIS
  • 1926: GAIS/Örgryte IS
  • 1927: GAIS
  • 1928–1929: GAIS/Örgryte IS
  • 1930: GAIS/Örgryte IS/Helsingborgs IF
  • 1931-1932: GAIS
  • 1933: GAIS/Helsingborgs IF
  • 1934–1947: Helsingborgs IF
  • 1948–1951: Helsingborgs IF/IF Norrköping
  • 1952–1974: IF Norrköping
  • 1975–1976: IF Norrköping/Malmö FF
  • 1977–1995: Malmö FF
  • 1996–2004: Malmö FF/IFK Göteborg
  • 2005–2006: Malmö FF
  • 2007–2009: Malmö FF/IFK Göteborg
  • 2010: Malmö FF

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Zugangsliste 2009/10
  2. [1]
  3. a b Zuschauerzahlen und Torschützenkönige
  4. [2]
  5. [3]
  6. [4]
  7. 1901 wurde der Titel an AIK vergeben, da der Einbruch der Dunkelheit ein Spiel unmöglich machte.
  8. 1912 war ein drittes Spiel nötig.
  9. Göteborgs IF war ein Farmteam von Örgryte IS.
  10. Die Meisterschaft 1924 wurde erst im Frühjahr 1925 entschieden, da im Herbst 1924 starke Regenfälle eine Entscheidung verhinderten.

Weblinks


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