Albatros D.I

Albatros D.I
Albatros D.I.

Die Albatros D.I war ein einsitziges Jagdflugzeug aus dem Ersten Weltkrieg.

Im Frühjahr 1916 eroberten neue Jagdflugzeuge der Alliierten, vor allem die französische Nieuport 11 und die britische Airco D.H.2, den Luftraum über der Westfront gegen die leistungsschwächeren Fokker-Eindecker zurück. Damit wurde auf deutscher Seite dringend ein Jagdflugzeug gesucht, dass der neuen Bedrohungslage gewachsen war.

Im April 1916 entwickelten der Technische Direktor der Albatros Flugzeugwerke Dipl.-Ing. Robert Thelen und sein Assistent Dipl.-Ing. Schubert den Jagdeinsitzer D.I (spätere Werksbezeichnung L15), der ein leistungsfähiges Triebwerk mit einer starken Bewaffnung vereinen sollte. Sein Entwurf zeichnete sich durch einen Rumpf aus Holz in neuartiger Halbschalenbauweise aus, der nicht nur besondere Stabilität, sondern mit seiner schlanken Tropfenform auch aerodynamische Vorteile bot.

Die Bewaffnung mit zwei Maschinengewehren verdoppelte die Feuerkraft der bisherigen Kampfeinsitzer. Das Flugzeug ließ sich dank des leistungsstarken Motors hervorragend handhaben. Es war wesentlich schneller als die Vergleichsmuster der Entente, jedoch nicht so wendig wie die bisher eingesetzten Fokker-Eindecker. Ein weiterer Nachteil war die durch den oberen Flügel bedingte eingeschränkte Sicht nach vorn oben. Diese Nachteile wurden jedoch durch die höhere Steigfähigkeit, Geschwindigkeit und Feuerkraft mehr als ausgeglichen.

Im September 1916, nur einen Monat nach Erprobung des Prototyps, gelangten die ersten Maschinen an die Front - zu dem Zeitpunkt, als die ersten deutschen Jagdstaffeln in den Einsatz gelangten - und wurden mit Begeisterung von den Piloten angenommen. Am 17. September 1916 griffen der Führer der Jasta 2, Oswald Boelcke und vier weitere Kampfflieger seiner Staffel auf dem ersten Probeflug mit der neuen Maschine eine Formation von sieben Royal Aircraft Factory F.E.2 an, von denen sie ohne eigene Verluste fünf zum Abschuss brachten.

Zu dieser Zeit lief bereits die Produktion des Nachfolgemusters D.II an. Im November 1916, zum Zeitpunkt ihrer größten Verbreitung, waren 50 Albatros D.I im Einsatz.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Spannweite: 8,50 m
Länge: 7,33 m
Höhe: 2,95 m
Flügelfläche: 22,90 m²
Leergewicht: 674 kg
Zuladung: 224 kg
max. Startgewicht: 898 kg
Triebwerk: ein wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor, Mercedes DIII mit 160 PS
Bewaffnung: 2 MG starr nach vorn
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h auf NN
Dienstgipfelhöhe: 6.000 m
Steigleistung: 3,3 m/s
Steigzeit auf 1.000m: 4 min
Steigzeit auf 3.000m: 15 min
Steigzeit auf 5.000m: 40 min
max. Reichweite: 230 km
Besatzung: 1 Mann
Stückzahl: 62

Literatur

  • Enzo Angelucci, Paolo Matricardi: Die Flugzeuge. Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg. Falken-Verlag, Wiesbaden 1976, ISBN 3-8068-0391-9, (Falken-Handbuch in Farbe).
  • Connors, John F.: Albatros Fighters in Action. Squadron/Signal Publications, Carrollton TX 1981, ISBN 0-89747-115-6, (Aircraft 46).
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910 – 1918. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1977, ISBN 3-920602-18-8.
  • Kenneth Munson: Bomber. Überwachungs- und Aufklärungsflugzeuge. 1914 – 1919. Füssli, Zürich 1968, (Flugzeuge der Welt).
  • Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 – 1918. Lehmanns, München 1959.

siehe auch

Liste von Flugzeugtypen


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