- Franz Hettinger
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Franz Hettinger (* 13. Januar 1819 in Aschaffenburg; † 26. Januar 1890 in Würzburg) war ein römisch-katholischer Priester und Professor für Patrologie, Dogmatik und Homiletik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach Besuch des Gymnasiums in Aschaffenburg begann er ein Studium der Philosophie und später der Theologie. Bis 1841 besuchte er das theologische Seminar in Würzburg. Anschließend studierte er am Collegium Germanicum in Rom, wurde dort am 2. September 1843 durch Kardinal Patrizi ordiniert und erwarb 1845 den Grad eines Doktors der Theologie. In Deutschland war er ab 1845 Kaplan in Alzenau, ab 1847 bekleidete er eine Assistentenstelle am Priesterseminar Würzburg, zu dessen Subregens er 1852 ernannt wurde. Ab 1857 lehrte er als ordentlicher Professor Patrologie und Einleitungswissenschaft in Würzburg, später auch Apologetik, Homiletik und ab 1884 Dogmatik.
Als Professor gehörte Hettinger 1863 zu den Gründern der Studentenverbindung K.St.V. Walhalla Würzburg im KV, dem er zeitlebens verbunden blieb. 1873 wurde Hettinger auch Ehrenmitglied der Studentenverbindung K.D.St.V. Markomannia im CV.
Mit Josef Hergenröther wurde er 1868 nach Rom berufen, um als Konsultator das erste Vatikanische Konzil mit vorzubereiten. 1879 ernannte ihn Papst Leo XIII. zum päpstlichen Hausprälaten.
Hettinger war ein führender Gelehrter mit weit gespannten Interessen. Als akademischer Lehrer und Redner war er außerordentlich beliebt, als Autor viel gelesen. Er hat zahlreiche Ehrungen erfahren und wurde vom bayerischen König in den Adelsstand erhoben.
Werke
Hettinger trat als Apologet und Dogmatiker hervor durch seine „Apologie des Christentums“, erschienen 1863–1967, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sechs Auflagen erlebte und durch sein „Lehrbuch der Fundamentaltheologie“ von 1879. „Aus Welt und Kirche; Bilder und Skizzen”, das meist verbreitete Werk Hettingers, 1885. Die 5. Auflage erschien 1902. Einige Arbeiten widmete er Dante Alighieri und dessen göttlicher Komödie. „Grundidee und Charakter der göttlichen Komödie von Dante Alighieri“ (Bonn, 1876); „Die Theologie der göttlichen Komödie des Dante Alighieri in ihren Grundzügen dargestellt“ (Köln, 1879); „Die göttliche Komödie des Dante Alighieri nach ihrem wesentlichen Inhalt und Charakter dargestellt. Ein Beitrag zu deren Würdigung und Verständniss“ (Freiburg, 1880); „De theologiæ speculativæ ac mysticæ connubio in Dantis præsertim trilogiâ“ (Würzburg, 1882); „Dante und Beatrice“ (Frankfurt, 1883); „Dantes Geistesgang“ (Köln, 1888).
Literatur
- Friedrich Lauchert: Hettinger, Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 283 f.
- Friedrich Wilhelm Bautz: HETTINGER, Franz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 794.
- Stamminger: Gedenkblatt an den Hochwürdigsten Herrn Dr. Franz Ser. Hettinger.
- Renninger, J.: Prälat Hettinger, ein Lebensbild. In: Katholik. I (1890, 385-402)
- Göpfert: Gedächtnissrede auf F. Hettinger. Würzburg 1890
- Kaufmann, Franz: Franz Hettinger, Erinnerungen eines dankbaren Schülers. Frankfurt 1891
- Johann Jakob Hansen, in: Lb. hervorragender Katholiken des 19. Jh.s VII, 1912
- J.Hasenfuß: Hettinger in Lexikon für Theologie und Kirche V (1960)
- Siegfried Koß in Biographisches Lexikon des KV Band 2 (1993) Seite 54 f ISBN 3-923621-98-1
Weblinks
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