- Albert Geyer
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Albert Geyer (* 17. Mai 1846 in Charlottenburg; † 14. September 1938 in Berlin) war ein deutscher Architekt und Bauhistoriker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der am 17. Mai 1846 im damals noch nicht zu Berlin gehörenden Charlottenburg als Sohn des Lehrers und Predigers Ludwig Geyer geborene Albert Geyer machte im Alter von 19 Jahren am Friedrich-Werderschen Gymnasium das Abitur. Ein Stipendium ermöglichte ihm 1867 bis 1869 das Studium der Philosophie und Mathematik an der Berliner Universität, obwohl er eigentlich lieber Architektur studiert hätte. Seine einjährige Militärdienstzeit 1866 fiel mit dem Preußisch-Österreichischen Krieg zusammen.
Neben dem Studium war er als Praktikant bei Wilhelm Haeger im Baubüro für den Neubau der Reichsbank tätig, um später an der Berliner Bauakademie studieren zu können. Nach Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 nahm er sein Studium an der Bauakademie auf, das er 1874 vorläufig mit der Baumeisterprüfung abschloss. Sein ausgezeichnetes Ergebnis wurde mit einer staatlichen Reiseprämie gewürdigt, die er für eine Studienreise in die Schweiz, Belgien, Frankreich und durch Deutschland nutzte. Anschließend wurde er von Reinhold Persius für seine Privatbauten in Potsdam angestellt.
An der Bauakademie legte er 1880 die Baumeisterprüfung ab und wurde Mitglied der Schlossbaukomission. Von 1909 bis zu ihrer Auflösung am 1. April 1921 war er ihr letzter Direktor. Unter seiner Leitung erfolgten meist nach Entwürfen des kaiserlichen Hofarchitekten Ernst von Ihne umfangreiche Umbauten und Modernisierungen zum Beispiel am Berliner Stadtschloss.
Mit dem Ende der Hohenzollernherrschaft und der Auflösung der Schlossbaukomission begann für ihn ein neuer Lebensabschnitt. Er trat in den Ruhestand und begann seine langjährige Tätigkeit als Architekturhistoriker, unter anderem seine Monografie zur Geschichte des Berliner Schlosses. Von 1922 bis 1929 war er für drei Amtsperioden Präsident der Preußischen Akademie des Bauwesens. Bereits 1909 war er zum außerordentlichen und 1913 zum ordentlichen Mitglied dieser Institution ernannt worden.
Er starb im Alter von 92 Jahren am 14. September 1938 in Berlin und wurde auf dem Dorotheenstädtisch-Friedrichswerderschen Friedhof begraben.
Albert Geyer war der Bruder des Bildhauers Otto Geyer.
Werke (Schriften)
Albert Geyer verfasste zahlreiche Publikationen zu Berliner Schlössern, u.a.
- Albert Geyer: Die historischen Wohnräume im Berliner Schloss. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1926
- Albert Geyer: Geschichte des Schlosses zu Berlin - Bd. 1., Die kurfürstliche Zeit bis zum Jahre 1698. Nicolai, Berlin 1993 (Reprint der Originalausgabe von 1936), ISBN 3875844807
- Albert Geyer: Geschichte des Schlosses zu Berlin - Bd. 2., Vom Königsschloss zum Schloss des Kaisers : (1698–1918). Nicolai, Berlin 1993 (Reprint der Originalausgabe von 1936), ISBN 3875844319
Werke (Bauten)
- 1887/88 Umbau des Kieler Schlosses (im 2. Weltkrieg zerstört), in Kiel
- 1888/89 Erweiterung Mausoleum im Park von Schloss Charlottenburg nach dem Tode von Kaiser Wilhelms I. 1888 und seiner Gemahlin Augusta 1890, Berlin
- 1891–1905 verschiedene Umbauten des Berliner Stadtschlosses (zerstört) mit Ernst von Ihne
- 1892 Umbau Jagdschloss Glienicke, Berlin
- 1905–1909 Umbau Schloss Neustrelitz (zerstört), Neustrelitz
- 1907 Umbau Schloss Babelsberg, Potsdam
- 1910–1913 Jubliläumsterassen bei der Neuen Orangerie, Potsdam
Weblinks
- Literatur von und über Albert Geyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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