Albert Hoffa

Albert Hoffa
Albert Hoffa

Albert Hoffa (* 31. März 1859 in Richmond, Südafrika; † 31. Dezember 1907 in Köln) war ein deutscher Chirurg und Orthopäde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Albert Hoffa kam als Sohn des aus Kassel stammenden ersten deutschen Arztes in Pretoria, Dr. med. Moritz Hoffa, und dessen Ehefrau Mathilde geb. Lelienfeld zur Welt. Nach dem Gymnasialbesuch in Kassel studierte er Medizin in Marburg (Mitglied des Hasso-Nassovia) und in Freiburg im Breisgau und promovierte 1883 (ueber Nephritis saturina).

Seine Ausbildung als Medizinalassistent absolvierte Hoffa in Freiburg im Breisgau und in Würzburg am Juliusspital. 1886 habilitierte er sich dort für das Fach Chirurgie (Die Natur des Milzbrandgiftes) und wurde 1895 Professor. Bereits 1887 gründete er gemeinsam mit Ernst Bumm (* 15. April 1858 Würzburg, † 2. Januar 1925 in München), ebenfalls in Würzburg eine Privatklinik für Orthopädie, Heilgymnastik und Massage. 1893 verheiratete er sich mit Sophie Günther (1867- 1938). 1902 erfolgte der Ruf nach Berlin. Hier entstanden über 70 Buchtitel und sonstige Veröffentlichungen. So zum Beispiel 1891 das erste „Lehrbuch der orthopädischen Chirurgie“.

Hoffa setzte sich für die Loslösung der Orthopädie von der Chirurgie ein und führte in der orthopädischen Facharztausbildung neurologische-, radiologische und internistische Inhalte sowie die Fächer Verbandstechnik und Physikotherapie ein.

Hoffa führte die Massage als medizinische Behandlung in Deutschland ein, nannte die Technik allerdings damals noch „Gymnastik“. Dazu verfeinerte er die Techniken der „schwedischen Massage“, entwickelt von Pehr Henrik Ling (* 1776, † 1836). Er war der Meinung, dass die Massage ausschließlich den Ärzten vorbehalten sein sollte, da nur Ärzte in der Lage seien, "pathologische Produkte der Muskulatur palpieren und massieren" zu können.

Nach Hoffa wird das Fettpolster hinter der Kniescheibe „Hoffascher Fettkörper“ genannt. Eine traumatische und/oder entzündliche Schwellung dieses Fettkörpers wird „Hoffasche Krankheit“ genannt.

Hoffa starb am 31. Dezember 1907 auf der Rückreise von Amsterdam nach Berlin in Köln an einem Herzinfarkt. Seine Ehefrau Sophie überlebte ihn um mehr als 30 Jahre.

Familie

Seine Tochter Elisabeth Hoffa (genannt „Lizzi“), * 14. Mai 1889 (Würzburg), † 1988 in Leeds (England), war ebenfalls Ärztin.

Albert-Hoffa-Preis

Der Albert Hoffa-Preis wird von der Norddeutschen Orthopädenvereinigung verliehen. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert und wird für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten aus der Orthopädie und ihren Grenzgebieten verliehen.

Veröffentlichungen und Mitbegründungen

  • Lehrbuch der orthopädischen Chirurgie (1896)
  • Über Krüppelelend und Krüppelfürsorge (Erste umfassende Statistik über körperlich behinderte Kinder in Deutschland - 1906)
  • Technik der Massage (1893)
  • Gründer und Herausgeber der Zeitschrift für orthopädische Chirurgie ("Zeitschrift für orthopädische Chirurgie einschließlich der Heilgymnastik und Massage" - 1892)
  • Atlas und Grundriss der Verbandlehre (1900)
  • Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für orthopädische Chirurgie (1901)

Weblinks

 Commons: Albert Hoffa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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