Franziskanerkirche (Ingolstadt)

Franziskanerkirche (Ingolstadt)
Die Franziskanerkirche
Das Mittelschiff der Kirche mit dem barocken Hochaltar
Die Franziskanerkirche, Südansicht
Mariensäule vor der Kirche

Die Franziskanerkirche Mariä Himmelfahrt in Ingolstadt ist eine frühgotische dreischiffige flachgedeckte Basilika. Sie ist heute wieder die Klosterkirche des Franziskanerklosters Ingolstadt, hat eine Länge von 71,70 Metern, ist 20,65 Meter breit und 28,60 Meter hoch. Wie zahlreiche andere Kirchen der Franziskaner hat sie keinen Kirchturm, sondern verfügt nur über einen kleinen Dachreiter.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 1270 bewilligte der oberbayerische Herzog Ludwig der Strenge den Bau eines Klosters der Minoriten außerhalb der ersten Stadtumwallung von Ingolstadt. Bereits 1275 wurde mit dem Bau einer Klosterkirche begonnen, 1277 wurde der Choraltar geweiht. Für den 13. Januar 1314 weisen die Chroniken den Besuch des Kaisers Ludwig der Bayer in der Kirche nach. Die genaue Form des Baus für das frühe 14. Jahrhundert kann nur vermutet werden, wobei eine dendrochronologische Untersuchung des Dachwerks dessen Datierung auf die Zeit zwischen 1302 und 1304 erlaubt. Sicher ist, dass der Umbau der Kirche in die jetzige Form allerdings erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts etwa um 1383 begonnen haben dürfte und sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt hat.

Ebenfalls im 14. Jahrhundert wurde auch der Chor umgebaut, der die volle Breite des Mittelschiffs hat. Weitere bauliche Veränderungen betrafen die Wölbung der Schiffe. So wurden um 1500 die Seitenschiffe und zwischen 1716 und 1718 das Mittelschiff eingewölbt. Im 18. Jahrhundert erfolgte nach einem Brand die teilweise Umgestaltung des Inneren mit dem spätbarocken Hochaltar, wobei zahlreiche gotische Auszierungen entfernt wurden. Bereits 1621 zogen die Observanten, die heutigen Franziskaner, in Kloster und Kirche ein. Seit Gründung der Universität Ingolstadt im Jahr 1472 diente die Klosterkirche als Grabstätte der Professoren, aber auch der hohen Militärs der Stadt. Im Jahr 1802 wurde das Franziskanerkloster säkularisiert.

Mit der Wiedereinführung der Franziskaner in Bayern im Jahr 1827 durch König Ludwig I. erhielten die Franziskaner im ebenfalls 1802 säkularisierten Kloster ob der Schutter der Augustiner eine neue Bleibe. Die Kirche wurde 1837 zur Garnisonkirche umfunktioniert. Nach der Zerstörung des Klosters ob der Schutter und der zugehörigen Kirche bei einem Luftangriff auf Ingolstadt während des Zweiten Weltkriegs erhielten die Franziskaner ihre alte Kirche zurück.

Am 1. Juni 1964 erhielt die Kirche durch Papst Paul VI. den Titel Basilica minor.

Innenausstattung

Im Inneren der Franziskanerkirche fallen vor allem die über 100 Grabsteine und Epitaphien auf. Unter ihnen findet sich beispielsweise auch das Grab des Astronomen Peter Apian. In der südwestlichen Ecke der Kirche befindet sich der Kreuzaltar mit einer volkstümlichen Darstellung des Gekreuzigten. In der Messbundkapelle, der westlichen der beiden Seitenkapellen befindet sich die Schutter-Muttergottes, das alte Wallfahrtsbild des Ingolstädter Messbundes.

Denkmäler

An der Außenseite der Kirche befinden sich sowohl am Franziskanerplatz, als auch an der Schrannenstraße mehrere Denkmäler und Gedenksteine unter anderem für die Kriegsvermissten der Stadt Ingolstadt.

Weblinks

 Commons: Franziskanerkirche (Ingolstadt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Vinzenz Mazet und Hugo Schnell: Die Franzisikanerkirche Ingolstadt. Kunstführer Nr. 598, München 1954.
  • Gerd Treffer u.a.: Historisches Ingolstadt, Bamberg 1988, S. 32ff.
48.76555555555611.424444444444

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Franziskanerkirche Ingolstadt — Die Franziskanerkirche Das Mittelschiff der Kirche mit dem barocken Hochaltar …   Deutsch Wikipedia

  • Franziskanerkirche — Eine Franziskanerkirche ist ein (ursprünglich) dem Orden der Franziskaner gehörendes Kirchengebäude. Franziskanerkirchen gibt oder gab es in folgenden Städten: Mönchskirche (Bautzen) Franziskaner Klosterkirche (Berlin) Franziskanerkirche… …   Deutsch Wikipedia

  • Ingolstadt — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Franziskanerkloster Ingolstadt — Das Kloster Ingolstadt ist ein Kloster der Franziskaner Reformaten in Ingolstadt in Bayern in der Diözese Eichstätt. Geschichte Das Maria Himmelfahrt geweihte Kloster wurde 1275 durch Ludwig II. den Strengen, Herzog von Oberbayern gegründet; es… …   Deutsch Wikipedia

  • Église des Franciscains d'Ingolstadt — Vue de l église des Franciscains Présentation Nom local Franziskanerkirche Mariä Himmelfahrt Culte Catholicisme …   Wikipédia en Français

  • Kloster Ingolstadt — Das Kloster Ingolstadt ist ein Kloster der Franziskaner Reformaten in Ingolstadt in Bayern in der Diözese Eichstätt. Geschichte Das Maria Himmelfahrt geweihte Kloster wurde 1275 durch Ludwig II. den Strengen, Herzog von Oberbayern gegründet; es… …   Deutsch Wikipedia

  • Kavalier Dallwigk — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Ordenskirchen — Inhaltsverzeichnis 1 Franziskanerkirche 2 Johanniterkirche 3 Karmeliterkirche 4 Klarissenkirche …   Deutsch Wikipedia

  • Garnisonkirche — Garnisonskirche in Dresden, Garnisonkirche 1900–1945 Als Garnisonkirche wurde früher ein Kirchengebäude bezeichnet, das für das am Ort stationierte Militär errichtet oder mindestens zeitweise von diesem genutzt wurde. Zuweilen waren auch die… …   Deutsch Wikipedia

  • Basilica pontifica — Adamspforte des Bamberger Doms mit Hinweis auf Basilica minor (Papstwappen) Padiglione (eines der Insignien einer Basilica minor) Basilica …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”