Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie

Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie
49.8714418.638231
Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT)
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Darmstadt
Außenstellen: Sankt Augustin bei Bonn
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Informatik, Elektro- und Informationstechnik,
Fachgebiete: IT-Sicherheit
Leitung: Michael Waidner
Mitarbeiter: ca. 160
Homepage: www.sit.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) oder Fraunhofer SIT ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (FhG) und hat seinen Sitz in Darmstadt. Hinzu kommt eine Zweigstelle in Sankt Augustin bei Bonn. Die ehemalige Zweigstelle in München ist seit dem 1. Juli 2011 die selbständige Fraunhofer-Einrichtung für Angewandte und Integrierte Sicherheit unter der Leitung von Claudia Eckert[1]. In Darmstadt arbeitet das Institut zusammen mit Studierenden und Wissenschaftlern der Technischen Universität Darmstadt und der Hochschule Darmstadt am 2009 gegründeten Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED), das von der hessischen Landesregierung gefördert wird.

Das Fraunhofer SIT betreibt Anwendungsforschung in den Bereichen IT-Sicherheit und Sicherheit durch IT. Im Auftrag von Unternehmen und öffentlicher Verwaltung entwickelt das Institut sichere Software-Lösungen, erstellt Sicherheitskonzepte und testet die IT-Sicherheit von IT-basierten Systemen und Geräten. Der Kundenkreis umfasst das Gesundheitswesen, die öffentliche Verwaltung, Banken/Versicherungen, Produktion/Automotive, Informationstechnologie, Massenmedien und Telekommunikation.

Inhaltsverzeichnis

Arbeitsgebiete

Das Fraunhofer SIT beschäftigt sich mit der IT-Sicherheit von Netzen, Diensten und Geräten. Arbeitsgebiete sind:

  • Internetsicherheit
  • Sicherheit digitaler Identitäten (Biometrie, PKI, elektronische Signatur)
  • Elektronische Ausweise und Ausweis-Systeme
  • Multimedia-Sicherheit (Digitale Wasserzeichen)
  • Schutz kritischer Infrastrukturen
  • IT-basierte Absicherung von Gebäuden und Anlagen
  • Sicherheit eingebetteter Systeme
  • Produktschutz (Schutz vor Fälschungen)
  • Seitenkanalangriffe
  • IT-Forensik (Daten-Analyse)
  • Prozess-Sicherheit

Zum Leistungsportfolio des Instituts gehören darüber hinaus: Sicherheitstests, Technolgiebewertung und Studien, Prototypentwicklung, Prozessverbesserung, Schulungen, Coachings sowie technische Beratung.

Forschungsbereiche

Das Institut gliedert sich in einzelne Forschungsbereiche:

  • Embedded Security, Trusted OS: Am Forschungsbereich Embedded Security, Trusted OS in München/Garching wird an Verfahren geforscht, um neue Sicherheitsfunktionen in elektronische Steuer- und Navigationsgeräte einzufügen. Trusted Operating Systems sichern Bus- und Funkbussysteme ab – Server sowie Ether- und Intranet schützen sie durch Sicherheits-Architekturen, die das Fundament für weitere schutzbasierte IT-Maßnahmen bilden. Die eingebetteten Systeme kommen in Logistik, in der Automobil- oder Energiewirtschaft zum Beispiel vor.
  • Netzwerksicherheit & Frühwarnsysteme: Zugriffsberechtigungen, Identifikations- und Authentifizierungen können modifiziert und missbraucht werden. Im Bereich NES beschäftigen sich die Fraunhofer-Informatiker mit Sicherungslösungen für Netzwerkbetreiber sowie mit präventiven Vorbeugemaßnahmen. Das reicht von Personal Area Networks über Peer-to-Peer-Netzwerke bis hin zu Sensor- und Fahrzeugnetzen. Der ebenfalls in München ansässige Forschungszweig entwickelt dabei Konzepte und Verfahren zusammen mit jeweiligen Industriepartnern.
  • SOA Sicherheits- und Qualitätstests-Center: Mit dem Service Oriented Architecture (SOA) Sicherheits- und Testlaboren am Standort München hat das Fraunhofer SIT eine Testabteilung, in der entwickelte Software- und Datenaustauschverfahren praktischen Härtetests unterzogen werden können. Die konzipierten Dienstlösungen sollen in den Laboren, die mit anderen SIT-Forschungsbereichen zusammenarbeiten, robuster werden – Industriepartner können spezifische Angriffsszenarien nachbauen lassen.
  • Sicherheitsmodellierung und –validierung: Das Fraunhofer SIT Darmstadt hat ein Mittel entwickelt, mit dem Systeme auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen entworfen und validiert werden. Ausführbare Sicherheitsmodelle liefern zuverlässige Erkenntnisse zu Systemeigenschaften, zur Verifikation einzelner Komponenten, zum Zusammenspiel verschiedener Komponenten und zur Plausibilität und Widerspruchsfreiheit von Sicherheitsanforderungen.
  • Sichere mobile Systeme: Innerhalb dieses Forschungsbereichs kümmert sich das Fraunhofer SIT um die sichere, mobile Nutzung von Informationstechnologien sowie die Entwicklung und Bereitstellung entsprechender Netze, Dienste und Endgeräte. Derweilen arbeitet das Forschungsteam, das in Darmstadt niedergelassen ist, mit Netzbetreibern, Dienstanbietern, Integratoren, Behörden, Softwarehäusern und Endgeräte-Herstellern zusammen.
  • Anwendungs- und Prozesssicherheit: Dieser Bereich setzt sich mit Fragestellungen der ganzheitlichen Betrachtung der Sicherheit von Arbeits-, Entwicklungs- und Geschäftsprozessen auseinander. Sicherheitskonzepte für E-Business, E-Work, E-Government oder E-Health sind technologische Anwendungsgebiete, die am Hauptsitz Darmstadt sowie in Sankt-Augustin entwickelt und getestet werden.
  • Transaktions- und Dokumentensicherheit: Public Key Infrastrukturen und elektronische Signaturen sind gängige Verschlüsselungs- und Sicherungstechniken. Sie sind nutzbar für die sichere Identifikation von Akteuren in der digitalen Welt, für die sichere Durchführung digitaler Transaktionen und für die sichere Zuordnung von Urheber und Inhalt bei digitalen Dokumenten. Fraunhofer-Mitarbeiter in Darmstadt arbeiten an solchen Krypto-Verfahren, um digitale Kommunikation sicherer vor Missbrauch zu machen.
  • Ambient Security: Je kleiner und kompakter IT-Systeme werden, desto größer werden die Umgebungen in denen diese miteinander vernetzt sind. Man spricht von intelligenten Umgebungen mit eigener „Ambient Intelligence“. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Schutz vor unerlaubten Eingriffen in solche IT-Netze. Darüber hinaus wird an Authentifizierungsverfahren sowie der Sicherheit von Kommunikationsprotokollen in diesem Bereich gearbeitet.
  • Information Assurance: Mitarbeiter dieses Kernbereiches entwickeln neue Methoden um Waren vor Produktfälschungen zu schützen. Dazu gehören Digitale Wasserzeichen für Audio-, Video- oder Fotoinhalte, aber auch konkrete Software-Lösungen gegen Produktpiraterie. Ferner gehören IT-Forensik, fälschungssichere Designs von Hard- und Sofatware sowie die IT-basierte Absicherung von Vertriebswegen zum Aufgabengebiet dieser Forschungsabteilung in Darmstadt.

Infrastruktur

Derzeit (Stand Februar 2009) arbeiten am Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) 147 Personen. Davon sind 75 wissenschaftlich und 20 als Angestellte in Verwaltung oder Technik sowie als Unterstützung der Institutsleitung tätig. 35 der Institutsangehörigen sind Studenten, 17 weitere Auszubildende.

Die Betriebsausgaben beliefen sich im Jahr 2008 auf rund 9 Mio. Euro (2007: ebenfalls 9 Mio. Euro). Durch innerbetriebliche Leistungsverrechnung, etwa aufgrund von Dienstleistungen für andere Fraunhofer-Institute, reduziert sich der Haushalt jedoch auf 7,9 Mio. Euro (2007: 7,9 Mio. Euro). Die Ausgaben im Jahr 2008 verteilen sich wie folgt: Für Sachmittel wurden 1,3 Mio. Euro aufgewendet, 6,1 Mio. Euro entfielen auf Personalkosten, hinzu kommen Investitionskosten sowie Umlagen.

Das Institut wird geleitet von Michael Waidner.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 'SIT-München wird Fraunhofer AISEC' Presseinformation 6. Juli 2011

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