- Freie Wähler Hessen
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Landesverband Freier Wählergruppen Hessen Parteivorsitzender Walter Öhlenschläger Stellvertretende Vorsitzende Landesverband FREIE WÄHLER - FWG Hessen e.V.: Christa Strohm, Tobias Faber, Brigitte Tesch; Wählergruppe FW FREIE WÄHLER Hessen e.V.: Monika Scholz, Renzo Sechi, Bernd W. Häfner, Karlheinz Dauth, Christian Harms, Thomas Franke Landesgeschäftsführer Michael Krönung Landesschatzmeister Lars Wicke Gründung 1956 Gründungsort Frankfurt/Main Hauptsitz Gießen Mitgliederzahl ca. 15.000 Mindestalter 16 Jahre Website Freie Wähler Hessen Freie Wähler Hessen ist der Name des Landesverband der Freien Wählergemeinschaften Hessens sowie einer Wählergruppe, die unter dem Namen FW Freie Wähler Hessen firmiert, aber mit dem Landesverband personell verflochten ist. Auch wenn es sich juristisch um unterschiedliche Organisationen handelt, werden diese aufgrund der personellen Verflechtung in einem Artikel behandelt.
Inhaltsverzeichnis
Verband der freien, unabhängigen und überparteilichen Wählergruppen für das Land Hessen (Freie Wähler – FWG Hessen e.V.)
Der Landesverband der freien, parteiunabhängigen Wählergruppen für das Land Hessen wurde 1956 in Frankfurt am Main gegründet und versteht sich als Interessenvertretung aller parteiungebundenen Wählergruppen des Bundeslandes. Ihr Vorsitzender war bis zum 28. November 2008 der Rechtsanwalt Thomas Braun aus Bad Soden. Walter Öhlenschläger, stellvertretender Landesvorsitzender und Kreisvorsitzender des Kreises Bergstraße wird dieses Amt bis zum Frühjahr 2009 kommissarisch übernehmen. Die Freien Wähler haben hessenweit 15.000 Mitglieder in Kreis-, Gemeinde-, und Ortsverbänden.
Die Freien Wähler lehnen Parteiprogramme ab. Sie richten ihr politisches Handeln an den so genannten Leitlinien aus.
Geschichte der Freien Wähler
Der Verband der Freien Wähler Hessen wurde am 19. Februar 1956 gegründet. Erster Vorsitzender war Dr. Gustav Schwarz aus Friedberg. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg waren Wählergruppen in Hessen wesentlich stärker als heute. 1952 waren sie sogar mit 35,8 Prozent der Wählerstimmen stärkste Kraft vor der SPD mit 31,6 Prozent und der CDU mit 18,9 Prozent. Danach sank der Anteil der Freien Wähler bei den Gemeindewahlen bis 1968 bis auf 24,2 Prozent, da die Parteien auch auf kommunaler Ebene mehr und mehr Bürger an sich binden konnten. Wie in weiteren Gebieten Deutschlands führte die Kommunalreform zu einem dramatischen Einbruch der Wählerzahlen. Mit der Gebietsreform reduzierte sich die Zahl der kreisangehörigen Gemeinden von 2.682 auf 421, die Zahl der kreisfreien Städte von neun auf fünf und die Zahl der Landkreise von 39 auf 21. Dabei wurden viele kleine Gemeinden aufgelöst, in denen die Freien Wähler durch bekannte lokale Kandidaten besonders verankert waren. Zwischen 1977 und 1985 erreichten die Freien Wähler lediglich noch einen durchschnittlichen Stimmenanteil von 7,2 bis 7,6 Prozent bei den Gemeindewahlen. Erst bei den Kommunalwahlen 1989 erzielten sie mit 9,2 Prozent wieder einen leichten und 1993 mit 14,1 Prozent einen spürbaren Zuwachs. Bei den hessischen Kommunalwahlen 2006 kamen die Freien Wähler auf Gemeindeebene auf ein durchschnittliches Ergebnis von 15,6 Prozent der Stimmen. Sie sind in 20 der 21 hessischen Kreistage vertreten sowie in den Stadtparlamenten von vier der fünf kreisfreien Städte in Hessen.
In Hessen sind die Freien Wähler mit 15,6 % Wähleranteil bei der Kommunalwahl 2006 drittstärkste Kraft auf der Ebene der Gemeinden. Dies gilt jedoch nur für die Gemeinden, in denen die Freien Wähler antraten. Landesweit erhielten sie 5,2 %[1].
Wählergruppe FW Freie Wähler Hessen
Die Freien Wähler Hessen traten 2008 erstmals seit 1978 wieder bei einer hessischen Landtagswahl an. Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Hessen 2008 waren Thomas Braun aus Bad Soden, Laura Macho aus Karben und Bernd Häfner aus Kassel. Die Kandidatur auf Landesebene war bei den Freien Wählern heftig umstritten. Auf dem Landesdelegiertentag am 4. November 2006 stimmten 61 % der Delegierten für die Kandidatur [2].
Bei der Sitzung des hessischen Wahlausschusses wurden 30 Kandidaten der Freien Wähler von der Liste gestrichen, da diese die formellen Voraussetzung zur Kandidatur nicht erfüllten oder ihre Kandidatur bereits zurückgezogen hatten.[3] Dennoch haben die Freien Wähler mit 139 Kandidaten einen der umfangreichsten Listenvorschläge zur Wahl.
Die letzten Wahlumfragen vor der Wahl, nach denen ein Einzug in das Landesparlament unwahrscheinlich war[4] bewahrheiteten sich bei der Auszählung. Die Partei erreichte mit 0,9 % nicht einmal die Hürde von 1 %, ab der sie eine staatliche Wahlkampfkostenerstattung erhalten hätte. Auch der damalige Parteichef Braun erreichte im Wahlkreis Main-Taunus I lediglich 1,4 %.
Bei der Neuwahl 2009 traten die Freien Wähler Hessen erneut an und verbesserten ihre Position auf 1,6 % landesweit. Dadurch können sie bei der nächsten Landtagswahl auf Listenplatz 6 antreten.
Inhaltliches Profil
Für die Teilnahme an der hessischen Landtagswahl 2008 haben die Freien Wähler ihre bisher auf die kommunale Ebene zugespitzten Leitlinien um landespolitische Stellungnahmen und Forderungen erweitert. Im Zentrum steht dabei die Bildungspolitik. Die Freien Wähler setzen sich für eine offene Ganztagsschule bis zur zehnten Klasse und gegen die Erhebung von Studiengebühren ein. Dafür soll der Beamtenstatus für Lehrer zukünftig abgeschafft werden.
Insgesamt wollen die Freien Wähler den Verwaltungsapparat durch die Abschaffung der Regierungspräsidien straffen. Die dadurch frei werdenden finanziellen Mittel sollen unter anderem für die Förderung erneuerbare Energien, den Ausstieg aus der Atomenergie, die Sicherheit (Einstellung weiterer Polizisten zur Entlastung) und den Schuldenabbau verwendet werden.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wahlergebnisse Kommunalwahl Hessen 2006
- ↑ Hessischer Rundfunk vom 5. November 2006
- ↑ Bericht des Hessischen Rundfunks
- ↑ Wahlumfragen Hessen
Landesverbände des Bundesverbands Freie WählerMitglieder des Bundesverbandes: Bayern | Hessen | Niedersachsen | Nordrhein-Westfalen | Rheinland-Pfalz | Saarland | Sachsen | Sachsen-Anhalt | Schleswig-Holstein (Beobachter) | Thüringen
Ehemalige Mitglieder: Baden-Württemberg | Brandenburg | Bremen
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