- Fresnelintegral
-
Als Fresnel-Integrale werden in der Mathematik die beiden uneigentlichen Integrale
bezeichnet; sie ergeben sich aus dem gaußschen Fehlerintegral unter Benutzung des cauchyschen Integralsatzes. Fresnel kannte sie um 1819. Euler kannte schon 1781 die allgemeineren Integrale
Sie spielen auch eine wichtige Rolle in der Optik und Quantenmechanik.
Der Ansatz, die Quantenmechanik aus Pfadintegralen herzuleiten, basiert auf Integralen der Form:
Eine praktische Formulierung der Normierungskonstante ist
- ,
j ist eine ganze natürliche Zahl.
Für j = 0 ist das Integral
und heißt dann Fresnel-Integral. Integrale dieser Form tauchen in der aus den feynmanschen Pfadintegralen hergeleiteten Schrödingergleichung auf.
Aus dem Fresnelintegral ergibt sich eine komplexe Zahl, deren Real- und Imaginärteile bestimmt sind durch:
- und
Beide Integrale konvergieren. Das Cosinus-Integral ist aufgrund der Symmetrie des Cosinus invariant gegenüber einem Vorzeichenwechsel von α, der antisymmetrische Sinus wechselt das Vorzeichen.
Aus der Addition ergibt sich mit , − 1 = eiπ und einer Fallunterscheidung für die Signum-Funktion als Lösung des Fresnel-Integrals
- .
Hieraus erklärt sich auch die Normierungskonstante, die genau das Inverse der Integrallösung sein muss, damit der Gesamtausdruck 1 ist. In der Quantenmechanik wählt man dies aus pragmatischen Gründen und aus der Idee heraus, dass eine Wellenfunktion einer Aufenthaltswahrscheinlichkeit entspricht; also muss das Integral über diese Funktion 1 sein, da sich das beschriebene Teilchen schließlich irgendwo befindet.
Literatur
- Reinhold Remmert, Georg Schumacher: Funktionentheorie 1. 5. Auflage, Springer-Verlag 2002, ISBN 3540590757, Seiten 156f.
- Reinhold Remmert, Georg Schumacher: Funktionentheorie 2. 3. Auflage, Springer-Verlag 2007, ISBN 3540404325, Seite 47.
Wikimedia Foundation.