Friedrich Bödecker

Friedrich Bödecker
Friedrich Bödecker

Friedrich Bödecker (* 22. Juli 1896 in Bockenem/Harz; † 30. April 1954 in Hannover) war ein deutscher Pädogoge. Als Lehrer förderte er das Lesen in der Schule. Alle zwei Jahre wird der nach ihm benannte Friedrich-Bödecker-Preis für Kinder- und Jugendliteratur vergeben. Der Friedrich-Bödecker-Kreis e.V. fördert bundesweit in Deutschland das Lesen.

Leben

Bödecker begann auf der Präparandenanstalt in Hannover eine Ausbildung zum Volksschullehrer. Der 1. Weltkrieg zwang ihn zum Abbruch, 1920 konnte er jedoch sein Examen als Lehrer abschließen. Er wurde Lehrer einklassiger Dorfschulen bei Bremen zunächst in Borwede und dann in Rüssen. Er baute eine Schulbücherei auf und bemühte sich, seinen Schülern die Begeisterung für das Lesen nahe zu bringen. Er kam in Kontakt zum Volksbüchereibund und zu den Jugendbuch-Ausschüssen die es damals in den Lehrerverbänden gab. Darin engagierte er sich. Als diese Ausschüsse mit dem NS-Lehrerbund gleichgeschaltet wurden, trat er 1933 aus.

1946 bat ihn der Leiter der Vereinigten Jugendschriften-Ausschüsse, John Barfaut, um erneute Mitarbeit. Er beurteilte Kinder- und Jugendbücher und leitete seine Texte den in ganz Niedersachsen entstandenen Jugendschriften-Ausschüssen der Lehrerschaft zu. Seine Empfehlungen erschienen in vielen amtlichen, gewerkschaftlichen und privaten Zeitschriften und Zeitungen Niedersachsens.

1950 bis 1952 wurde Bödecker an das niedersächsische Kultusministerium abgeordnet. Er bekam die Aufgabe, in den Regierungsbezirken Bücherausstellungen für die Büchereien an den Schulen zu organisieren. Geschäftsleute, insbesondere die Pelikan-Fabrik für Schreibwerkzeuge in Hannover, unterstützten die Arbeit Bödeckers finanziell.

Nach seinem plötzlichen Tod im April 1954 wurde die kurz vorher gegründete „Arbeitsgemeinschaft Buch, Film und Fernsehen“ am 1. September 1954 in „Friedrich-Bödecker-Kreis e.V.“ (FBK) umbenannt. Sein Sohn Hans Bödecker wurde 1964 zum 1. Vorsitzenden des Friedrich-Bödecker-Kreises in Niedersachsen gewählt. Von 1981 bis 2002 war er auch Vorsitzender des neu gegründeten Bundesverbandes der Friedrich-Bödecker-Kreise e.V., die sich allmählich in den westlichen Bundesländern - und nach der Vereinigung Deutschlands auch in den östlichen Ländern - bildeten.

Seit 2000 setzt Insa Bödecker als 1. Vorsitzende in Niedersachsen und seit 2002 als Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung das Lebenswerk ihres Großvaters Friedrich Bödecker und ihres Vaters Hans Bödecker fort. Hans Bödecker ist seit 2002 Ehrenvorsitzender der Bundesvereinigung.

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