Friedrich Franz Floerke

Friedrich Franz Floerke
Friedrich Franz Floerke

Friedrich Franz Leopold Floerke (* 6. Januar 1811 in Ludwigslust; † 13. August 1889 in Grabow) war Bürgermeister der Stadt Grabow.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Floerkes Vater war Hilfsprediger der Gemeinde und seine Mutter eine geborene Markwardt. Floerke erhielt seinen Vornamen vom Großherzog Friedrich Franz.

Sein Weg führte ihn aufgrund von Umzügen seiner Familie von Ludwigslust über Hagenow nach Parchim. Dort besuchte er von 1827–1831 das ortsansässige Gymnasium. Zusammen mit seinem Schulfreund Fritz Reuter legte er das Abitur 1831 erfolgreich ab. Daraufhin trennten sich ihre Wege aufgrund unterschiedlicher Bildungswege. Fritz Reuter besuchte anschließend die Universität Rostock und später Jena, während Floerke nach Göttingen, vorübergehend auch nach Berlin und Rostock, ging. 1834 promovierte er in Göttingen und ein Jahr später erhielt er am 24. Juli 1835 das Notariatsrecht von der Universität Rostock. Im selben Jahr führte ihn sein Weg als Rechtsreferendar und späterer Anwalt nach Grabow.

Floerke erwarb sich als geschickter Anwalt das Vertrauen und die Sympathie der Einwohner der Stadt Grabow, so dass er am 1. Juli 1839 mit absoluter Mehrheit zum 42. Bürgermeister gewählt wurde.

Nach 50 Jahren ging er am 1. Januar 1889 in den Ruhestand. Kurz darauf erkrankte er an einem schweren Beinleiden und verstarb am 13. August 1889 in Grabow. Seine Grabstelle befindet sich noch heute auf dem Friedhof in Grabow.

Schaffen und Auszeichnungen

Floerke engagierte sich während seiner Zeit als Bürgermeister stark in der Stadt Grabow und in den Landtagen. Er prägte den städtischen Charakter von Grabow indem er für die Anlage und den Bau von Brücken, Chausseen, der Eisenbahnanbindung und industrieller Anlagen sorgte. Unter anderem engagierte er sich als einer der Vorsitzenden im Direktorium der Ersparnis-Anstalt in Grabow, die sich unter seiner Leitung zu einer der größten derartigen Institute des Landes entwickelte. Als Mitbegründer der Mecklenburgischen Hypotheken- und Wechselbank zu Schwerin, sowie Mitglied des Aufsichtsrates genoss er großes Ansehen.

Für seine Verdienste erhielt Floerke zahlreiche Auszeichnungen. Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. überreichte ihm 1852 den Orden der Eisernen Krone III. Klasse. Am 18. Oktober 1859 wurde er vom Landesherrn zum Hofrat ernannt. In seiner weiteren Laufbahn wurde er am 15. Februar 1866 zum Ritter vom Hausorden der Wendischen Krone Allerhöchst erkoren. 1872 bekam Floerke vom König von Preußen Wilhelm I. die Kriegsdenkmünze für die Feldzüge 1870–71. Am 15. Dezember 1885 erhielt er das Patent eines Geheimen Hofrates. Auch durch die Bürgerschaft von Grabow empfing er wiederholt Auszeichnung und Ehrungen.

Beziehung zu Fritz Reuter

Gedenktafel am Rathaus in Grabow

Floerke und Fritz Reuter lernten sich bereits in jungen Jahren kennen. Sie besuchten beide das Gymnasium in Parchim und schlossen während dieser Zeit eine enge Freundschaft. Nach dem Bestehen ihres Abiturs 1831 trennten sich ihre Wege für einige Jahre. Während Reuters Festungshaft trafen sich die alten Freunde am Grabower Rathaus 1839 nach langer Zeit erstmals wieder. Reuter erzählt in seinem Buch Festungstid (Kapitel 25) vom Zusammentreffen der Freunde. Auch ihre Zusammenkunft ein Jahr später, nach Reuters Haftentlastung, wird im 26. Kapitel des Buches aufgegriffen. Die Freundschaft der beiden wurde auch weiterhin durch einen regen Briefwechsel aufrechterhalten.

Literatur

  • Stadtarchiv Grabow: Akteneinheit 479, Bürgermeister der Stadt Grabow
  • Stadtarchiv Grabow: Akteneinheit 625, Geheime Hofrath Dr. jur. Friedrich Franz Floerke

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