- Friedrich von Hahn (Pferdezüchter)
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Friedrich Graf von Hahn (* 18. Mai 1804 in Grabowhöfe; † 7. Juli 1859 in Berlin; vollständiger Name: Friedrich Wilhelm Adolph Graf von Hahn) war mecklenburgischer Gutsbesitzer, berühmter Herrenreiter und Rennstallbesitzer, der insbesondere durch seine Förderung der Pferdezucht und des Reitsports Bekanntheit erlangte.
Leben
Friedrich war der einzige Sohn des Grafen Ferdinand Hahn (1779-1805). Nach dem frühen Tod des Vaters am 12. Januar 1805 stand er zunächst unter Vormundschaft seines Großvaters Friedrich II. von Hahn, der jedoch auch binnen Jahresfrist starb, so dass der Legationsrat Hansen aus Güstrow zum Vormund wurde. Hansen stand unter der Obervormundschaft des Kammerherrn von Wickede, der jedoch 1815 Konkurs erlitt, so dass Hansen bis 1820 alleiniger Vormund war. Von 1820 bis zur Volljährigkeit Friedrichs wurden der Hof- und Landgerichtsassesor von Blücher auf Wasdow und der Major von Voß auf Kammin zu Vormündern bestellt.
Friedrich studierte in Heidelberg und Göttingen und unternahm Studienreisen nach England, Frankreich und Italien. Nachdem er am 29. Dezember 1826 für volljährig erklärt wurde, trat er das großväterliche Erbe an bzw. das, was nach dem großen Hahnschen Güterkonkurs von 1816 davon noch übrig war. Zu seinem ererbten, knapp 100 Hufen umfassenden Besitz zählten die Güter in Basedow, Faulenrost, Lansen, Grabowhöfe und Arensberg mit zugehörigen Höfen. Mit Erreichen der Volljährigkeit übernahm er außerdem die Führung des ihm bereits 1815 zugefallenen Erblandmarschallsamts des ritterschaftlichen Kreises Stargard. Durch Zukäufe konnte er seinen Besitz auf insgesamt 127 Hufen erhöhen. Sein Jahreseinkommen wurde 1828 auf 18 000 englischen Pfund geschätzt; allein in Basedow beschäftigte er 45 Wildhüter.
Friedrich nahm seinen Sitz auf Schloss Basedow, dem Stammsitz der Familie. Er ließ die Schlossanlage durch Friedrich August Stüler bedeutend erweitern und umgestalten, wobei er insbesondere die ausgedehnten Stallanlagen den Erfordernissen moderner Pferde- und Schafzucht anpassen ließ. Friedrich schien insbesondere vom englischen Reitsport inspiriert, den er auf seiner Studienreise nach England kennengelernt hatte. 1828 empfing er in Basedow den berühmten englischen Rennreiter Charles James Apperley, der die Begegnung in seinem Reisebericht schilderte. In der ersten Jahrhunderthälfte zählte Friedrich selbst zu den berühmtesten deutschen Rennreitern. Von 1839 bis 1852 war er in ununterbrochener Folge Sieger des „Friedrich-Franz-Rennens“ in Doberan.
Auch die Überformung des gesamten Dorfensembles von Basedow zum „geschmückten Landgut“ sowie die Umgestaltung des Schlossparks durch Peter Joseph Lenné gehen auf Friedrich Graf von Hahn zurück.
Aus familienpolitischen Gründen wurde Friedrich am 5. Juli 1826 in erster Ehe mit seiner Cousine Ida Gräfin von Hahn (1805-1880) verheiratet. Ida war die Tochter seines Onkels Karl Graf von Hahn (des Theatergrafen) aus Remplin. Dieser Ehe entsprang die geistig behinderte Tochter Antonie („Toni“), die jedoch erst nach der Scheidung 1829 geboren wurde. Am 15. März 1830 heiratete Friedrich in zweiter Ehe Agnes Gräfin von Schlippenbach (1812–1857), Tochter des Königlich preußischen Kammerherrn Carl Friedrich Wilhelm Graf von Schlippenbach auf Schönermark und Arendsee. Aus dieser Ehe entsprangen weitere vier Kinder: Anna (*1830), Kuno (1832–1885), Werner (*1836) und Max (1838-1903). In dritter Ehe war Friedrich nach Agnes Tod ab 5. Oktober 1858 mit Elisabeth von le Fort (1834–1919) verheiratet, Tochter des Gutsbesitzers Friedrich Adolf von le Fort auf Papendorf, Pulow und Warnekow.
Literatur
- Georg Christian Friedrich Lisch: Geschichte und Urkunden des Geschlechts Hahn, Vierter Band: Die Linie Basedow-Seeburg, Schwerin 1856
Weblinks
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