- Michael Farin
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Michael Farin (* 1953 in Rotenburg (Wümme)) ist ein deutscher Germanist, Verleger und Autor.
Leben und Wirken
Michael Farin wuchs in Neuenkirchen bei Soltau in Niedersachsen auf; sein Abitur legte er 1973 am Gymnasium Soltau ab. Ab Herbst 1973 studierte er an der Universität München Germanistik und Philosophie. Im Jahr 1979 wurde er an der Philosophischen Fakultät im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften II mit der Arbeit Otto Flakes Lauda-Romane „Die Stadt des Hirns“ und „Nein und Ja“: Dokumentation, Analyse, Bibliographie promoviert. Er ist vor allem dadurch bekannt, dass er Literatur von und über klassische Personen des Sadomasochismus wie Leopold von Sacher-Masoch, Erzsébet Báthory, Donatien Alphonse François de Sade, Octave Mirbeau, Ernst Schertel und Maria Eichhorn herausgibt. Farin publiziert auch zu anderen Themen wie Otto Flake.
Mit Romuald Karmakar schrieb er die Drehbücher von Der Totmacher und Frankfurter Kreuz.
1982 gründete er in München den Verlag belleville. Von 1984 bis 1988 war Farin als Fachbereichsleiter im Kulturreferat München tätig.
Ab 1980 schrieb und produzierte Farin Hörspiele, Hörspielbearbeitungen und Features für den Bayerischen Rundfunk, den Hessischen Rundfunk, den Westdeutschen Rundfunk und den Deutschlandfunk, bei denen er teilweise auch Regie führte. Mehrere seiner Bearbeitungen wurden als Hörspiel des Monats ausgezeichnet, die Bearbeitung von Metropolis nach Thea von Harbou wurde 2001 Hörspiel des Jahres.
Im Jahr 2000 inszenierte Farin am Bayerischen Staatsschauspiel das Stück Mein Freund Hitler des japanischen Autors Yukio Mishima. 2003 kuratierte er die Ausstellungen „Polizeireport 1799–1999“ in München und „Phantom der Lust“ in Graz, 2005 die Ausstellung „polymorph pervers“ für das Kunstfest in Weimar.
Michael Farin lebt in München.
Werke
- Hörspiele
- Ich wünsche mir jede Nacht einen Traum. Regie: Stefan Hardt. BR 1994.
- Der innere Turm. Regie: Bernhard Jugel. BR 1995.
- Unterwegs. Nach Jack Kerouac, BR 1998.
- Mephisto. Nach Klaus Mann. Musik und Regie: Klaus Buhlert. BR/MDR 1999. Der Hörverlag, München 1999, ISBN 3-89584-722-4, ISBN 3-89584-622-8 (Tonkassetten).
- mit Raoul Schrott, Sylvester Groth, Michael Maertens: Die Wüste Lop Nor. Nach Raoul Schrott. Regie: Barbara Schäfer, Musik: Ulrike Haage. BR 2000. Der Hörverlag, München 2000, ISBN 3-89584-840-9.
- mit Romuald Karmakar: Das Warheads-Oratorium. Musik: Kalle Laar, Zeitblom. Strunz Enterprises, Erding 2001, ISBN 3-934847-12-9. (Rundfunkmitschnitt BR vom 28. November 1997.)
- Die Akte Rosa Peham (Rosa-Trilogie Teil 1). Nach Thomas Harlan. Regie: Bernhard Jugel. BR 2001. Strunz Enterprises, Erding 2001, ISBN 3-934847-13-7.
- Mafarka, der Futurist. Nach Filippo Tommaso Marinetti. Musik und Regie: Klaus Buhlert. BR 2002.
- Metropolis. Nach dem Roman von Thea von Harbou. Regie: Bernhard Jugel. Musik: Kalle Laar und Zeitblom. Random House Audio, Köln 2002, ISBN 3-89830-416-7. (Rezension bei perlentaucher.de)
- Die Spinnen. Nach Fritz Lang, Regie: Thomas Wolfertz, Musik: Zeitblom. Deutschlandradio 2005, ISBN 3-937458-16-6.
- mit Joachim Gärtner: Buy one get one free. WDR 2008.
- Herausgaben
- Lust am Schmerz. Texte und Bilder zur Flagellomanie. Schneekluth, München 1991, ISBN 3-7951-1173-0.
- Heroine des Grauens. Wirken und Leben der Elisabeth Báthory in Briefen, Zeugenaussagen und Phantasiespielen. 3. Auflage. Kirchheim, München 2003, ISBN 3-87410-038-3.
- mit Hans Schmid (Hrsg.): Edgar Allan Poe: Die Geschichte des Arthur Gordon Pym aus Nantucket. Marebuchverlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-86648-092-6.
- mit Christine Pozsar (Hrsg.): Die Haarmann-Protokolle. Belleville, München 2009, ISBN 978-3-936298-00-0.
- Octave Mirbeau: Der Garten der Qualen. Aus dem Französischen von Susanne Farin. Belleville, München 2009, ISBN 978-3-936298-01-7.
- Herrin und Sklave. Bertz und Fischer, Berlin 2009, ISBN 978-3-86505-604-7.
Weblinks
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