Fritz Keller (Priester)

Fritz Keller (Priester)

Fritz Keller auch Friedrich Keller (* 27. Dezember 1891 in Köln; † 15. Mai 1943 in Aachen) war ein deutscher römisch-katholischer Priester, Pfarrer, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Märtyrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Grabstein für Fritz Keller auf dem Melaten-Friedhof in Köln

Keller war Artilleriesoldat und Offizier mit dem „Eisernen Kreuz 1. Klasse“ im Ersten Weltkrieg. Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst 1918 studierte er Theologie und wurde 1921 zum Priester geweiht. Keller war langjähriger Kolpingpräses in Düren und wurde 1937 zum Pfarrer im Stolberger Ortsteil Atsch ernannt.

Aufgrund seiner katholischen Überzeugung und seines Widerstandes gegen den Nationalsozialismus wurde Fritz Keller mehrfach von der Gestapo verhaftet. Ab dem 15. Dezember 1941 war er im Pfarrerblock des KZ Dachau inhaftiert. In der dortigen medizinischen Forschungsstation des KZ-Arztes und Tropenmediziners Prof. Dr. Claus Schilling wurde er als Versuchsobjekt für Malariainfektionen missbraucht. Seine Entlassung aus dem KZ erfolgte am 9. Oktober 1942, doch wurde er weiterhin in Haft behalten und am 14. Januar 1943 vom Aachener Amtsgericht freigesprochen. Bereits am 19. April des Jahres wurde er vom Landgericht in Aachen wiederum zu einer Geldstrafe von 150 Reichsmark verurteilt und in „Schutzhaft“ genommen. Am 15. Mai 1943 starb Pfarrer Keller im Aachener Gefängnis.

Wirkung und Andenken

Fritz Keller wird als Märtyrer verehrt. Sein Gedenktag ist der 15. Mai. In Atsch (seit 1935 Ortsteil von Stolberg) ehrt ihn die Pastor-Keller-Straße, in der das Pfarrhaus liegt. In Düren, wo er von 1927 bis 1937 in der Pfarrei St. Anna tätig war, trägt seit 1950 der Fritz-Keller-Weg seinen Namen.

Literatur

  • Brecher, August, Geschichte der katholischen Pfarreien zu Stolberg, Band 4, Zwischen Anpassung und Widerstand: 1933 – 1945, Stolberg 1987.

Weblinks


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