FunderMax

FunderMax
FunderMax Werk 1 in Glandorf - Sankt Veit

FunderMax GmbH, vormals Funder Industrie GmbH, ist ein ursprünglich 1890 gegründetes Unternehmen der Holzverarbeitenden Industrie mit Sitz in Glandorf (Kärnten) bei Sankt Veit an der Glan.

Inhaltsverzeichnis

Karl Funder

Der Unternehmensgründer, Karl Funder (* 15. Oktober 1866; † 10. Oktober 1943) hat im Jahr 1890 sein erstes Sägewerk erworben. 1911 erweiterte er es um eine Papierfabrik in Pöckstein sowie um weitere Sägewerke. 1943 gründete Funder das erste Holzfaserplattenwerk in St. Veit. Die Produktion von Holzfaserplatten wurde aufgenommen. Massive Bombenangriffe der Alliierten (der letzte erfolgte am 21.März 1945) zerstörten das Werk völlig.

Adolf Funder

Adolf Funder, übernahm 1951 das in den 1940er Jahren in Glandorf gegründete Holzfaserplattenwerk.

Im September 1952 wurde die Faserplattenproduktion wieder aufgenommen. Im Oktober 1952 kam es zu einer Brandkatastrophe, welche das neue Werk zerstörte. Nach dem neuerlichen Wiederaufbau konnte die Produktion im Mai 1953 wieder begonnen werden. Faser-, Hartfaser-, Riffel-, Leder- und Kachelplatten wurden produziert und in Wohnungen sowie in der Möbelindustrie verarbeitet.

Adolf Funder war auch als Investor in St.Veit an der Glan und im Stadtteil Glandorf (Kärnten) sehr rege: So errichtete er für seine Arbeiter und Angestellten Wohnungen, finanzierte das St.Veiter Hallen- und Freibad großzügig mit, baute und betrieb ein Kultur- und Veranstaltungszentrum, das "Funderhaus der Begegnung", und trat als großzügiger Sportmäzen auf, der Weltklassefußballer wie Lothar Emmerich und Franz Hasil für Kärntner Fußballvereine finanzierte.


Von der Wirtschaftswunderzeit und Fördermillionen begünstigt wuchs die Unternehmensgruppe bis 1976 auf 1700 Mitarbeiter und zwei Milliarden Schilling Umsatz. Der Fall des Holzfaserkartells und strategische Fehler mündeten in eine der größten Wirtschaftskatastrophen Kärntens. Am 2. März 1981 wurde mit rund zwei Milliarden Schilling Passiva das Ausgleichsverfahren über das Firmenkonglomerat eröffnet. DI Adolf Funder hat im Ausgleichsverfahren sein Privatvermögen eingesetzt, um den Fortbestand der Firma Funder zu sichern.

Mit einer Beschichtungsfirma in den USA beliefert DI Adolf Funder die ab 1981 unter dem Turnauer-Konzern zu neuer Blüte gelangte Fundergruppe.

Funder Industrie GmbH

Die Funder Industrie war seit 1981 im Besitz der heutigen Constantia-Iso Holding AG (damals Teil der Constantia Industrieholding von Herbert Turnauer). Sie betrieb drei Werke in St. Veit an der Glan, zwei Werke in Kühnsdorf (Gemeinde Eberndorf) sowie ein Werk im deutschen Rudolstadt. Der Standort Kühnsdorf wurde aufgrund mangelnder Rentabilität allerdings per Ende Jänner 2006 stillgelegt.

FunderMax

Per 1. April 2004 wurde die Funder Industrie GmbH durch die Muttergesellschaft mit der Österreichische Homogenholz GmbH (Standort: Neudörfl), dem österreichischen Marktführter bei Rohspanplatten, und kurz darauf mit der aus der Isovolta Österreichische Isolierstoffwerke AG abgespaltenene ISOMAX Dekorative Laminate AG, einem der bedeutendsten globalen Player im Bereich der dekorative Laminate, verschmolzen, woraus die neue Firmierung FunderMax entstand. Funder alleine hatte im Jahr 2003 einen Umsatz von 118,18 Mio. € bei einer Exportquote von 82% und beschäftigte 477 Mitarbeiter.

Im Jahr 2005 erwirtschaftete die gesamte FunderMax-Gruppe inklusive Sprela GmbH und der Standort Rudolstadt einen Umsatz von 293,5 Mio €. 1270 Mitarbeiter wurden beschäftigt. 2006 wurde der Umsatz mit 1277 Mitarbeitern auf 325,72 Mio € gesteigert. 2007, nach dem Abgang der Sprela GmbH und der Falco AG, erzielte die FunderMax-Gruppe mit 1100 Mitarbeitern einen Umsatz von 295,47 Mio €. Die Exportquote betrug 2007 72%.

  • 2007 verhindert EU-Kommission einen Teilverkauf

Der Verkauf eines Teil des Spanplattengeschäfts der österreichischen Constatia-Gruppe (Industriellenfamilie Turnauer) an die deutsche Kronospan Holding (P.Kaindl) durfte nicht so über die Bühne gehen wie geplant. Die Fusionskontrolle der EU-Kommission sah eine Wettbewerbsbeeinträchtigung. Die Unternehmen mussten den ursprünglich geplanten Deal insofern verändern, dass nur zwei von drei Firmen an Kronospan gehen, nämlich die Sprela GmbH in Deutschland und Falco AG in Ungarn. Fundermax, mit Werken in Wiener Neudorf (NÖ), Neudörfl (Burgenland) und St.Veit an der Glan (Kärnten), verbleibt bei Constantia. Ein Verkauf an einen anderen Konkurrenten sei vorerst nicht geplant, da sich Fundermax zuletzt gut entwickelt habe, war aus dem Konzern zu erfahren. Kronospan verpflichtete sich nach Angaben der Kommission, Fundermax innerhalb eines bestimmten Zeitraums nicht zu erwerben. Der Verkauf der Konzerntöchter Falco AG und Sprela GmbH an die deutsche Kronospan wird Anfang Oktober 2007 abgewickelt.

  • Die Vorgeschichte:

Kronospan Deutschland (P. Kaindl) hatte schon 2006 mit der Constantia Holding einen Letter of Intent unterzeichnet. Kronospan wollte den Bereich beschichtete Spanplatten für Möbelindustrie und Fachhandel fortführen. Die Rohspanplattenfertigung in Neudörfl, die Beschichtung in St. Veit a. d. Glan (Funder Werk 2) sowie die Unternehmen Sprela in Spremberg/Deutschland (Schichtstoffe) und Falco in Ungarn (Rohspanplatte, Beschichtung, Postforming, zementgebundene Spanplatte) sollten den Besitzer wechseln. Der Markenname FunderMax hätte erhalten bleiben sollen. Die Bereiche Biofaser, Max Compact und Imprägnierte Papiere wären bei der Constantia Holding verblieben. Im Gespräch war auch der Bau eines Neubaues in St. Donat in der Nähe des bisherigen Werkes in St. Veit an der Glan in Kärnten.[1]

  • Ausblicke:

FunderMax bleibt nun eigenständig erhalten und ist auch auf allen bisher bearbeiteten Märkten aktiv. Das Unternehmen will auch in Zukunft international erfolgreich agieren. Eine Exportquote von zuletzt knapp 80 Prozent bestätigt diesen Unternehmenskurs.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Spanplatten: Kronospan kauft FunderMax Neubau, veröffentlicht am 12. Oktober 2006

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