Herbert Turnauer

Herbert Turnauer

Herbert Turnauer (* 29. Juli 1907 in Prag; † 8. Jänner 2000 in Wien) war einer der erfolgreichsten österreichischen Industriellen.

In den 1930er Jahren betrieb, der aus einer Prager Industriellenfamilie stammende Turnauer, in Prag eine kleine Lackfabrik. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er, nachdem er alles verloren hatte und aus seiner Heimat vertrieben wurde, zuerst in Mödling eine aufgekaufte Lackfabrik von Peter Stoll, mit einem Hilfsarbeiter und einem Chemiker, dem hochbegabten Erfinder Herbert Höhnel, auf. Mit der Firma übersiedelte Turnauer bald nach Guntramsdorf. Diese Fabrik wurde die größte Lackerzeugung in Österreich. Sie hieß Stolllack bis zu ihrem Verkauf an den Hoechst-Konzern im Jahr 1969. Turnauer gründete 1949 auch die Firma Isovolta (Österreichische Isolierstoffwerke AG). Er erwarb 1962 die Mehrheit der Teich AG, die sich mit der Aluminiumverarbeitung beschäftigt. 1969 gründete er die Constantia Industrieholding AG, bei der auch der frühere ÖVP-Parteiobmann Josef Taus Vorstandsdirektor war. Seine Constantia Industrieholding umfasste schließlich fast 50 Werke im In- und Ausland. Turnauer verfolgte einen autoritären Führungsstil, galt als Monarchist und trat politisch auch als Förderer von Jörg Haider auf. Der überaus vermögende Großindustrielle galt als Workaholic und mied die Öffentlichkeit.

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