Franz Hasil

Franz Hasil (* 28. Juli 1944 in Wien) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler.

Leben

Franz Hasil begann seine Karriere beim 1. Schwechater SC und kam als 18-jähriger zu Rapid Wien. Er gilt als einer der besten Techniker, die der Verein je hervorgebracht hat. Bereits mit zwölf Jahren spielte er in Jugendmannschaften für die Grün-Weißen. In den Jahren 1962 bis 1968 bestritt er insgesamt 103 Meisterschaftsspiele als Stürmer für Rapid. Franz Hasil wurde in dieser Zeit insgesamt dreimal Meister (1964, 1967, 1968) und einmal Cupsieger (1968). Nach seiner erfolgreichsten Saison in Hütteldorf, wo ihm der Gewinn des Double gelang, wechselte er 1968 nach Deutschland zum FC Schalke 04.

Für die Gelsenkirchener absolvierte der Wiener nur eine Saison. In dieser Zeit erreichte er unter anderem das deutsche Pokalfinale mit seinem neuen Verein. Anschließend ging Franz Hasil in die Niederlande zu Feyenoord Rotterdam. Zur damaligen Zeit wurde der Klub vom Österreicher Ernst Happel trainiert. Bei Rotterdam hatte Franz Hasil seine erfolgreichste Zeit als Fußballer. Der Stürmer gewann als erster Österreicher den Europapokal der Landesmeister, sowie den Weltpokal im Jahre 1970 und wurde Niederländischer Meister 1971. Ein beeindruckender Beweis für seine unglaublichen Leistungen ist auch, dass er neben Superstars wie Romario oder Ronaldo zum besten Legionär aller Zeiten in den Niederlanden gewählt wurde.

Zu Ende seiner Karriere als Fußballspieler kehrte Franz Hasil noch einmal nach Österreich zurück. In den Jahren 1973 bis 1977 spielte er bei Austria Klagenfurt und beim SV St. Veit, sowie in den Jahren 1977 bis 1978, in seiner letzten Saison, bei der Vienna. In Stattersdorf war er ebenfalls als Spielertrainer tätig.

Franz Hasil absolvierte insgesamt 21 Länderspiele für die österreichische Nationalmannschaft und erzielte dabei zwei Tore. Sein Länderspieldebüt gab er am 27. Oktober 1963 in Budapest gegen Ungarn, sein letztes Spiel für Österreich bestritt er am 13. November 1974 beim 1:0 Auswärtserfolg gegen die Türkei in Istanbul.

Nach Beendigung seiner Karriere als Fußballspieler wechselte Hasil ins Traineramt, wo ihm ebensolche Erfolge wie als Fußballer jedoch versagt blieben. Als Trainer war er bei der Vienna, SVL Flavia Solva, Wiener Sport-Club, Stotzing, SC Siebenhirten und im Nachwuchs von Rapid Wien tätig.

Stationen

• 1. Schwechater SC bis 1962
• Rapid Wien (1962–1968)
• FC Schalke 04 (1968–1969)
• Feyenoord Rotterdam (1969–1973)
• Austria Klagenfurt (1973–1977)
• First Vienna FC 1894 (1977–1978)

Sportliche Erfolge

• 1 x Weltpokal: 1970
• 1 x Europapokal der Landesmeister: 1970
• 3 x Österreichischer Meister: 1964, 1967 und 1968
• 1 x Niederländischer Meister: 1971
• 1 x Österreichischer Pokalsieger: 1968
• 2 x Österreichischer Vizemeister: 1965, 1966
• 1 x Österreichisches Pokalfinale: 1966
• 21 A-Länderspiele und 2 Tore für die österreichische Nationalmannschaft von 1963 bis 1974.

Anekdoten

• Legendär ist Hasils kolportierte Antwort auf die Frage eines Fußball-Funktionärs, ob er denn seine Gage brutto oder netto haben wolle: "Das ist mir egal. Hauptsache ist, ich bekomm´ sie auf die Hand."

• Alois Jagodic, Mannschaftskollege bei der Austria Klagenfurt, schwärmt heute noch: "Wenn er wollte, war er Weltklasse. Wie keinem anderen gehorchte dem Franz der Ball."

• Vom technischen Fußballkönnen her, erinnerte sich Walter Ludescher, Österreichischer Nationalspieler und später Erfolgstrainer, sei der Mann mit dem unverwechselbaren Wiener Dialekt über-drüber, ja einfach genial gewesen: "So wie man sich einen Brasilianer oder Südamerikaner vorstellt."

• Als er von Rotterdam nach Österreich zurückkehrte, begründete er dies offenherzig mit: "Hier muss ich zweimal am Tag trainieren und in jedem Spiel 90 Minuten rackern. Wenn ich in Österreich zwei gute Spiele mache, kann ich bei drei weiteren auch nichts tun".

Auszeichnungen (Auszug)

• Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich: 2003

Literatur

• Egon Theiner: Franz Hasil - Eine Wiener Fußballgeschichte, AGON Sportverlag, Kassel Juni 2004, ISBN 3-89784-238-6

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