- Föhntal
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Als Föhntal werden in der Schweiz und in Österreich Täler nördlich des Alpenkamms bezeichnet, die durch ihre Nord-Süd-Ausrichtung besonders stark den Einflüssen des Föhn (Windrichtung in der Regel von S-SW) ausgesetzt sind.
Föhntäler haben ein deutlich anderes Klima als ihre Umgebung. Das betrifft verlängerte Sonnenscheindauer bei Föhnlage, eine rasche Schneeschmelze und dadurch längere Vegetationsperiode, und an Föhntagen ein wärmeres Klima (Durchschnittstemperaturen bis drei Grad über der der Umgebung). So gedeihen in Föhntälern Kulturen wie Mais oder Reben.
Der Föhn erreicht in Föhntälern oft Sturmstärke und verursacht entsprechende Schäden an Gebäuden und Kulturen. In früheren Zeiten betraf das auch besonders die Feuergefahr: Die Stadt Glarus beispielsweise ist viermal durch vom Föhnsturm verursachte Feuersbrünste zerstört worden.
Bei Wanderern sind Föhntäler beliebt, da dort bei Föhnlage das schöne Wetter und die klare Sicht noch anhält, während es ringsherum bereits regnet.
Die meisten Untersuchungen bezüglich Föhntäler beziehen sich auf das Rheintal zwischen Chur und Bodensee (Schweiz, Österreich und Liechtenstein).
Typische Föhntäler in der Schweiz sind beispielsweise
- die Simplon-Nordrampe
- das Rhonetal unterhalb von Martigny und der obere Genfersee.
- das Saanetal
- das Haslital und das Aaretal zwischen Thun und Bern
- das Engelbergertal
- das Reusstal und der Urnersee
- das Linthtal im Kanton Glarus
- das Oberhalbstein
- die Lenzerheide
- das Domleschg
Typische Föhntäler in Österreich sind z.B.
- das Kleinwalsertal
- das Brandnertal
- das Wipptal
- das Zillertal
Weblinks
- MeteoSchweiz: Föhn (PDF-Datei; 331 kB)
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