- Aare
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Die Aare (frz. Aar/Arole; lat. Arula/Arola/Araris[3]) ist der längste gänzlich innerhalb der Schweiz verlaufende Fluss. Sie ist zugleich der mit Abstand grösste Nebenfluss des Rheins vor Mosel und Main und führt mehr Wasser als beide zusammen. Die Gesamtlänge der Aare beträgt 288 km, das Gefälle 1565 m, ihr Einzugsgebiet 17.620 km² und der mittlere Abfluss 590 m³/s.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Aare entspringt den Aargletschern (Oberaar- und Unteraargletscher) im Grimselgebiet einige Kilometer südlich von Guttannen, passiert Innertkirchen und durchquert die tief eingeschnittene Aareschlucht oberhalb von Meiringen im Haslital.
Bei Brienz mündet sie in den Brienzersee. Die Aare durchfliesst dann das sogenannte Bödeli, mit Interlaken als bekanntestem Ort. Danach durchquert sie den Thunersee, wo sie die Kander, Simme und Engstlige aufnimmt.
Bei Thun verlässt die Aare den Thunersee und fliesst durch das breite Aaretal zwischen Münsingen und dem Belpberg nach Bern. Im Belpmoos treffen die Gürbe und die Giesse zusammen und münden gemeinsam in die Aare. In Bern macht die Aare einen engen Bogen um die auf einem Geländesporn errichtete Altstadt. Mit einer seit dem Mittelalter bestehenden langen Staustufe, der Schwelle, wird ein kurzer Kanal, der Tych, abgeleitet. Wenig unterhalb umfliesst die Aare in ähnlicher Weise die Engehalbinsel, bevor sie im Wohlensee zur Stromgewinnung gestaut wird.
Nach der Einmündung der Saane bei Oltigen südlich von Aarberg fliesst die Aare durch den künstlichen Hagneck-Kanal und bei Hagneck in den Bielersee. Bei Nidau verlässt sie den Bielersee durch den Nidau-Büren-Kanal, so dass sie vor Büren wieder auf ihr altes Flussbett trifft. Die Strecke des ursprünglichen Flusslaufs zwischen Aarberg und Büren an der Aare, die sogenannte Alte Aare, bildet ein weites naturbelassenes Gebiet, das nördlich des Kanals um den weiten, bei der Flusskorrektion abgeschnittenen Altlauf im so genannten Häftli ergänzt wird. Die Aarestrecke von Nidau bis Solothurn ist ebenso wie der Bielersee schiffbar.
Nebenflüsse und WasserbauwerkeAare Legende Oberaargletscher Oberaarsee Grimselsee Räterichsbodensee Grimselstrasse Handeggfall Grimselstrasse Grimselstrasse Steg Guttannen Grimselstrasse Boden Steg Urbachwasser Steg Innertkirchen Hof Gadmerwasser Steg Aareschlucht Ost Aareschlucht Steg Aareschlucht West Meiringen Alpbachstrasse Liechtenenstrasse Unterbach Steg Unterbach Brienzwiler Brünigstrasse Brienz Hauptstrasse Seetrasse Brienzersee Lütschine Interlaken Eisenbahnbrücke Hauptstrasse Eisenbahnbrücke Brienzerstrasse Steg Eisenbahnbrücke Steg Unterseen Spielmatte Bahnhofstrasse Autobahnzubringer Thunersee Kander Thun Freienhofgasse Bälliz Kuhbrücke Hochwasserstollen Eisenbahnbrücke Steffisburg Regiestrasse Militärbrücke Aaresteg Zulg Heimberg Nationalstrasse A6 Aarestrasse Uetendorf Uttigenbrücke Uttigen Rotache Jabergbrücke Jaberg Kiesen; Kiese Kirchdorf Thalgutbrücke Gerzensee Wichtrach Münsingen Schützenfahrbrücke Rubigen Hunzikenbrücke Allmendingen Belp Muri Auguetbrücke Kehrsatz Fähre Elfenau Gürbe Wabern Bern Schönausteg Monbijoubrücke Dalmazibrücke Kirchenfeldbrücke Nydeggbrücke Untertorbrücke Altenbergsteg Kornhausbrücke Lorrainebrücke Eisenbahnviadukt Fusssteg über Stauwehr Stauwehr Engehalde Stollen zu Felsenau-Kraftwerk Felsenauviadukt Worblaufen; Worble Tiefenaubrücke (Bahn) Tiefenaubrücke (Strasse) Unterzollikofen Fähre Reichenbach Chräbsbach Bremgarten Fähre Zehndermätteli Felsenaubrücke Seftausteg Stollen von Stauwehr Engehalde Felsenau-Kraftwerk Neubrügg Kirchlindach Halenbrücke Stägmattsteg Hinterkappelen Kappelenbrücke Wohlen Wohleibrücke Wohlensee Frauenkappelen Wasser- und Kernkraftwerk Mühleberg Saane Niederried bei Kallnach Fussgängersteg Aarberg Eisenbahnbrücke Bargenbrücke Zihlhag Eisenbahnbrücke Hagneck Hauptstrasse Bielersee Nidau Doktor-Schneider-Strasse Hauptstrasse Moosbrüggli Zihl Port Lohngasse Regulierwehr Port Autostrasse Biel-Lyss Eisenbahnbrücke Bielstrasse Brügg Schwadernau Scheuren BE Gottstattstrasse Fischerweg Büren an der Aare Kanalstrasse alte Aare Jurastrasse Arch Grenchenstrasse Nationalstrasse A5 Altreu Inseli Bellach Lüsslingen Umfahrung Solothurn Aaresteg (im Bau) Eisenbahnbrücke Solothurn Wengibrücke Kreuzackerbrücke Eisenbahnbrücke Rötistrasse Zuchwil Steg Feldbrunnen Emme Werksbrücke Attisholz Jurastrasse Flumenthal Nationalstrasse A1 Wangen an der Aare Städtli Ösch Eisenbahnbrücke Umfahrungsstrasse Walliswil bei Wangen Militärbrücke Aareweg Walliswil bei Niederbipp Wangenstrasse Önz Grabenstrasse Bannwil Aarwangen Jurastrasse Schwarzhäusern Wolfwil Wynau Murg Murgenthal Fahrrain Fulenbach Boningen Rothrist Ruppoldingen Nationalstrasse A1 Wigger Eisenbahnbrücke Aarburg Aarburgerstrasse Olten Eisenbahnbrücke Eisenbahnbrücke Dünnern Alte Brücke Bahnhofbrücke Trimbacherbrücke Trimbach Eisenbahnbrücke Eisenbahnbrücke Gösgerstrasse Winznau Dulliken Schachenstrasse Obergösgen Kernkraftwerk Gösgen Gretzenbach Schönenwerd Niedergösgen Hauptstrasse Niedererlinsbach Aarau Kettenbrücke Rüchligsteg Rombach Küttigen Suhre Umfahrung (im Bau) Rohrerstrasse Biberstein Küttigen Aarauerstrasse Rupperswil Auenstein Wildegg Jurastrasse Bünz Holderbank Schinznach Bad Aarestrasse Nationalstrasse A3 Villnachern Brugg Umiken Eisenbahnbrücke Brunnenmühlesteg Hauptstrasse Umfahrung Windisch Geissenschachen Reuss Vogelsang Lauffohrstrasse Limmat Lauffohr Fischergrien Stillistrasse Stilli Siggenthal Station Villigen Paul Scherrer Institut Bachstrasse Kernkraftwerk Beznau Böttstein Surb Kleindöttingen Döttingen Aarestrasse Klingnau Klingnauer Stausee Eisenbahnbrücke Felsenau Koblenz Hauptstrasse Rhein Von Büren an der Aare an fliesst die Aare in einer weiten Ebene, die durch Verlandung des so genannten Solothurner Sees am Ende der letzten Eiszeit entstand, dem Jura entlang in nordöstlicher Richtung durch Solothurn nach Luterbach, wo die Emme mündet. Sie fliesst an Wangen an der Aare, Bannwil, Aarwangen, Wolfwil, Murgenthal, Aarburg, Olten und Aarau vorbei und in einer klammartigen Klus durch Brugg. Dann nimmt sie kurz nacheinander Reuss und Limmat auf. Diese Gegend wird Wasserschloss der Schweiz genannt, da sich dort drei der wasserreichsten Flüsse der Schweiz vereinigen. Die Landschaft rechts der Aare zwischen Thun und Aarwangen gehörte seit dem Mittelalter zur Landgrafschaft Burgund. 60 Gemeinden in den Agglomerationen Aarau, Olten und Zofingen bildeten um 2005 eine regionale Partnerschaft unter der Bezeichnung Aareland rund um die Netzstadt Aarau/Olten/Zofingen.
Von Brugg an fliesst die Aare bei Stilli durch eine breite Klus im Jura nach Norden. Zwischen dem Ortsteil Felsenau der Gemeinde Leuggern und Koblenz (CH) gegenüber von Waldshut (DE) mündet sie in den Rhein. Für die Strecke von Biel nach Koblenz benötigt die Aare eine Fliesszeit von rund zwei Tagen bei mittlerem Wasserstand.[4] Bemerkenswert ist, dass die Aare mit 590 m³/s der wasserreichere Fluss von beiden ist (Rhein: 439 m³/s). Aus hydrologischer Sicht ist also der Rhein ein Nebenfluss der Aare, nicht umgekehrt.
Geschichte
Seit der Antike diente die Aare mit einigen ihren Nebenflüssen dem Schiffsverkehr. Im Mittelalter war sie ein wichtiger Grenzfluss: Sie trennte z.B. die Stammesherzogtümer Burgund und Alemannien, war Grenzabschnitt der karolingischen Reichsteilungen und trennte auch eine Weile Hochburgund vom römisch-deutschen Reich. Mit der Gründung der Stadt Bern am Ende vom 12. zum 13. Jahrhundert änderte sich der Charakter der Aare, denn spätestens ab Mitte des 13. Jahrhundert gab es Brücken über den Fluss und entwickelten sich zusammenhängende Herrschaftsgebiete auf beiden Seite der Aare.
Die kurzen Grenzabschnitte, die heute scheinbar unmotiviert vom Aarebett abweichen, sind auf die früheren natürlichen Mäander zurückzuführen, die seinerzeit noch die Grenzziehung vorgegeben hatten und heute trocken gefallen sind. Im 19. Jahrhundert florierte im Mündungsgebiet der Aare die Holzflösserei; als Andenken wurde zwischen Stilli und Laufenburg der Flösserweg etabliert. Der Fernverkehr auf dem Fluss kam erst Ende des 19. Jahrhunderts zum Erliegen, nach dem Bau der Eisenbahnlinien und der ersten Flusskraftwerke.
Ausbau
Auf mehreren Abschnitten wurde der Flussverlauf durch grosse Baumassnahmen verändert. Seit dem 18. Jahrhundert versuchten die Kantone Bern und Solothurn, die durch Erosion gefährdeten Ufer an zahlreichen Stellen zu sichern. Mit der ersten Juragewässerkorrektion, einem der grössten Flussbauprojekte der Schweiz im 19. Jahrhundert, sanierten Bund und Kantone das versumpfte und von häufigen Überschwemmungen bedrohte Berner Seeland, indem die Aare und ihr Geschiebe in den Bielersee umgeleitet wurden. Seit 1939 steuert das Regulierwehr Port den Wasserhaushalt der Seen und der Aare im Abschnitt am Jurasüdfuss. Die zweite Juragewässerkorrektion verbesserte um 1960 die Wirkung der Wasserstandregulierung.
Wasserkraft
Beginnend mit den Stauseen Oberaarsee und Grimselsee im Quellgebiet dient die Aare der Elektrizitätsproduktion in zahlreichen Wasserkraftwerken. Am Flusslauf befinden sich die Schweizer Kernkraftwerke Mühleberg, Gösgen und Beznau, deren Kühlsysteme Wasser aus der Aare verwenden.
Aare Wasserkraftwerke:
Name Lage erste Inbetriebnahme Durchflussmenge m³/s Höhendif m Turbine Leistung MW Energie pro Jahr GWh/a Theoretische Obergrenze - - 590 1565 - 9000 80'000 Matte Bern 1891 40 2-3 Kaplan-S 1.15 7 Flumenthal Flumenthal 1970 395 6-8.5 25 146 Ruppoldingen Ruppoldingen 2000 475 4-6.5 21.1 115 Gösgen Gösgen 1917 380 13-17.4 48.5 300 Thun Thun 9 38 BKW Wasserkraftwerk Mühleberg (588266 / 202028)46.9692222222227.2844444444444 1919 300 20 1x Kaplan, 6x Francis 45 160 Galerie
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Aare bei Innertkirchen
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Alte Aare bei Aarberg
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Aare – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Aare – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Aare – Artikel der 4. Auflage von Meyers Konversations-LexikonFußnoten
- ↑ Bundesamt für Umwelt BAFU, http://www.hydrodaten.admin.ch/d/2116.htm
- ↑ Hydrologisches Jahrbuch der Schweiz 2008, PDF, 37975 KB
- ↑ Andres Kristol: Aarau AG (Aarau) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 73.
- ↑ Broschüre der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Aare
Flüsse mit einer Gesamtlänge über 30 km:
Aare | Albula | Alter Rhein | Arbogne | Areuse | Arve | Birs | Brenno | Broye | Bünz | Calancasca | Doubs | Drance de Bagnes | Dünnern | Emme | Engelberger Aa | Glâne | Glatt | Glenner (Glogn) | Hinterrhein | Inn (En) | Julia (Gelgia) | Kander | Kleine Emme | Landquart | Landwasser | Langete | Limmat | Linth | Lorze | Maggia | Mentue | Moësa | Murg | Necker | Orbe | Petite Glâne | Plessur | Rabiusa | Reuss | Rhein | Rhone | Saane | Schüss (Suze) | Seez | Sense | Sihl | Simme | Sitter | Suhre | Talent | Tessin (Ticino) | Thur | Töss | Venoge | Verzasca | Vispa | Vorderrhein | Wigger | Wyna
Quelle: GEWISS – Gewässerinformationssystem Schweiz: Flüsse der Schweiz mit einer Gesamtlänge über 30 km
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Aare — Sp Ãrė Ap Aare L u. Šveicarijoje … Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė
Aare Seeland mobil — Basisinformationen Unternehmenssitz Langenthal Webpräsenz … Deutsch Wikipedia
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