Förderberg

Förderberg

Ein Förderberg, ist eine geneigte Strecke, die zur Verbindung der Sohlen eines Bergwerks dient. Außerdem dient der Förderberg zum Anschluss der Flöze an die Grubenbaue. Förderberge werden meist anstelle eines Blindschachtes aufgefahren. Seit mehreren Jahren werden durch Förderberge auch Tagessschächte ersetzt. Diese Möglichkeit wird insbesondere dann genutzt, wenn durch den Förderberg ein günstigerer Anschluss an das Grubenfeld erfolgen kann. Förderberge werden mit Bandanlagen ausgestattet, bei denen Fördergurte mit bis zu 1400 mm Breite verwendet werden. Die Gurte haben Stahleinlagen anstelle von Textileinlagen. Meistens werden die Bandanlagen zur Obertrum- und Untertrumförderung eingerichtet. Neben der Bandanlage ist ein breiterer Trum eingerichtet, der bei Bedarf zur Revision und Reparatur der Bandanlage mit Fahrzeugen befahren oder begangen werden kann. Das Ansteigen, also die Steigung der Stollensohle, wird in Gon gemessen. Die meisten Förderberge haben ein Ansteigen zwischen 9 und 15 Gon.

Auf dem Bergwerk Prosper-Haniel gibt es den einzigen zu Tage fördernden Förderberg im Ruhrbergbau; dessen Bandrücklauf kann zum Rücktransport von taubem Gestein genutzt werden. 2008 wurde das 7500 Meter lange und 800 Tonnen schwere Förderband turnusgemäß ausgetauscht.[1]

Bezeichnung und Verwendungszweck

Geneigte Strecken werden im Bergbau entsprechend ihrem Verwendungszweck benannt.

  • Geneigte Strecken die nur der reinen Wetterführung dienen nennt man dann Wetterberge.
  • Geneigte Strecken mit einer Steigung von 50 Gon bis 84 Gon nennt man Schrägschacht, sie werden auch tonnlägiger Schacht genannt.
  • Geneigte Strecken die spiralförmig aufgefahren sind nennt man Wendelstrecke
  • Geneigte Strecken die nur zur Produktförderung dienen und mit einer Bandanlage ausgerüstet sind nennt man Bandberge.
  • Geneigte Strecken die mittels Gleislosfahrzeugen z.B. LKW befahren werden können, nennt man Förderrampe.
  • Geneigte Strecken in denen der Transport mit Hilfe eines sogenannten Bremshaspels durchgeführt wird nennt man Bremsberg.

Literatur

  • Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7

Einzelnachweise

  1. Bergwerk Prosper-Haniel wechselt Bandgurt im Förderberg - Gigantischer „Lindwurm“ kehrt zurück

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