Aldhelm von Sherborne

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Aldhelm von Sherborne

Aldhelm von Sherborne / Malmesbury (Ealdhelm, Ældhelm, Adelelmus, Althelmus, Adelme; * um 639; † 25. Mai 709 in Doulting bei Malmesbury) war Abt von Malmesbury 675–709 und erster Bischof von Sherborne 705–709. Er war Dichter und ist englischer Heiliger.

Der Name bedeutet edler Schützer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Aldhelm wurde um 639 in Wessex in England, vielleicht in Brockenborough[1], geboren und stammte aus dem angelsächsischen Königsgeschlecht von Wessex. Umstritten ist, ob sein Vater namens Centa mit König Centwine identisch ist.

Er wurde in Malmesbury/Wiltshire von dem Iren Maildubh erzogen. Malmesbury wird in alten Dokumenten als Maildulfsburgh und Ealdhelmsbyrig bezeichnet, wodurch unklar bleibt, ob der heutige Name auf Maildubh oder Aldhelm zurückgeht[2].

Er wurde 661 Benediktinermönch und erwarb in der Benediktinerschule von Canterbury Kenntnisse in vielen Wissensgebieten[3]. Mit lateinischer Literatur wurde er später durch Missionare vertraut gemacht und galt als der erste Engländer, der die klassische Bildung pflegte; dabei lebte er asketisch[4] und war als Lehrer in mehreren Klöstern tätig.

Die Priesterweihe empfing er 674 und war als Missionar in Wessex tätig. Bereits 675 wurde Aldhelm Abt im Kloster Malmesbury, das er zu hoher Blüte führte. Er lehrte Aldfrith, den König von Northumbria, Lesen und Schreiben.

Er gründete mehrere Kirchen, von denen die St.-Lawrence-Kapelle in Bradford-on-Avon noch heute steht.

690/694 Auf Einladung des Papstes Sergius I. reiste er nach Rom und brachte von dort einen päpstlichen Schutzbrief für sein Kloster betreffs Befreiung von bischöflicher Gerichtsbarkeit und freie Abtswahl mit. Das erhaltene Dokument stammt aber aus dem 12.Jh. und ist eine Fälschung. Er gründete die Unterklöster From und Bradeford. Im Osterfest-Streit setzte er auch in Devon und Cornwall das römische Datum durch.

Als Hedda, Bischof von Wessex, im Jahr 705 starb wurde seine Diözese geteilt. Daniel wurde Bischof von Winchester, Aldhelm wurde Bischof der neugegründeten Diözese Sherborne, behielt aber seine Abtswürde bei.[3]

Aldhelm starb am 25. Mai 709 in Doulting und wurde in der Michaeliskirche in Malmesbury Abbey beigesetzt. Zahlreiche Wunder, auch schon zu Lebzeiten, wurden ihm zugeschrieben.[2]

König Æthelwulf von Wessex errichtete 857 in Malmsbury einen silbernen Schrein für Aldhelms Gebeine. 1080 wurde er heiliggesprochen.

  • Gedenktag katholisch: 25. Mai
    • in London: Übertragung der Gebeine: 5. Mai
  • Gedenktag anglikanisch: 25. Mai[4]
  • Attribute: Harfespielender Mönch und Bischofsstab mit sprießendem Eschenlaub

Werke

Aldhelm gilt als ältester angelsächsisch-lateinischer Dichter von Bedeutung. Er machte Malmesbury neben Canterbury zu einem Zentrum klassischer Bildung und kirchlicher Gelehrsamkeit[1]. Im Südwesten Britanniens beendete er den Osterfest-Streit und setzte das römisch-katholische Datum durch[3]. Viel von seiner lateinischen Prosa ist überliefert, aber nichts ist von seinem altenglischen Werk geblieben. Seine lateinischen Schriften belegen eine umfassende klassische Bildung, sind aber in einem aufgeblähten Stil mit eingefügten griechischen Redewendungen geschrieben.

Prosa

  • De metris et enigmatibus ac pedum regulis auch Epistula ad Acircium (Briefe an Aldfrith): Das Lehrbuch der römischen Metrik enthält einen Abschnitt über die Symbolik der Siebenzahl, sowie 100 Rätsel in Hexametern von großem kulturgeschichtlichem Wert.
  • De laude virginitatis (Lob der Jungfräulichkeit): der Äbtissin Hildelitha von Barking gewidmete, Abhandlung.
  • Briefe an die Bischöfe Leuthere von Winchester und Hadrian von Canterbury, König Geraint von Dumnonia, Eahfrid, Cellanus, Sergius und an seine Schüler Wihtfrith und Æthelwald

Dichtung

  • De laudibus virginum (Lobeshymnen der Jungfräulichkeit): ein Lob der jungfräulichen Enthaltsamkeit von Männern und Frauen nach dem Vorbild Marias in etwa 3000 Hexametern.
    • De octo principalibus vitiis (Die acht Todsünden): beschreibt den Kampf der Tugenden gegen die Sünden
  • Carmen rhythmicum beschreibt eine Reise durch Westengland
  • Carmina ecclesiastica enthält Verse für Kirchen- und Altarinschriften
  • Enigmata, 100 Rätsel in Hexametern, die in den Epistula ad Acircium enthalten sind.

verlorene Werke

Nach Wilhelm von Malmesbury sang Aldhelm eigene Lieder in altenglischer Sprache zur Harfe, die noch zur Zeit Alfred des Großen, also rund 200 Jahre später, beliebt waren.

Literatur

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b Friedrich Wilhelm Bautz: ALDHELM (angelsächsisch: Ealdhelm). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 97–98.
  2. a b Artikel in The Catholic Encyclopedia
  3. a b c Historia ecclesiastica gentis Anglorum V Kap. XVIII
  4. a b Artikel in Ökumenisches Heiligenlexikon


Vorgänger Amt Nachfolger
-- Bischof von Sherborne
705709
Fordhere

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