GNOME Commander

GNOME Commander
Das Hauptfenster von GNOME Commander
Basisdaten
Entwickler	Die GNOME-Commander-Arbeitsgruppe
Aktuelle Version	1.2.8.14 (4. Oktober 2011)
Betriebssystem	Unix-Derivate (Linux, BSD und andere, via Cygwin auch unter Windows)
Kategorie	Dateimanager
Lizenz	GPL (Freie Software)
Deutschsprachig	ja
www.nongnu.org/gcmd

GNOME Commander ist ein zweispaltiger graphischer Dateimanager für Linux, der sich besonders gut in die Desktop-Umgebung Gnome integriert. Er basiert auf dem GIMP-Toolkit (GTK+) und dem Gnome Virtual File System (GnomeVFS). Neben Linux werden BSD und Cygwin unterstützt. Letzteres ermöglicht die Verwendung auch unter Windows-Betriebssystemen. Das Programm wird unter der GNU General Public License verteilt und wurde in über 30 Sprachen übersetzt. Das Programm gehört zum Paketumfang von verbreiteten Linux-Distributionen wie Debian^[1] und openSUSE.^[2]

Eigenschaften und Funktionsumfang

Der Gnome Commander gehört zu den Dateimanagern mit zweigeteiltem Hauptfenster. Dies ermöglicht die gleichzeitige Ansicht beispielsweise von einem Quell- und Zielverzeichnis für das Verschieben oder Kopieren von Dateien oder Verzeichnissen. Die Anzahl von Fenstern auf dem Desktop wird dadurch reduziert. Die Funktion wird auch als Splitview bezeichnet und lehnt sich an den Dateimanager Norton Commander an, der bereits 1984 diesen Modus unterstützte. Im Gnome Commander kann im Zweifenstermodus entweder eine horizontale oder eine vertikale Anordnung gewählt werden.

Der Gnome Commander integriert sich nahtlos in die Gnome-Desktopumgebung und kann damit vor allem als Alternative zum in dieser Umgebung standardmäßig vorinstallierten Nautilus dienen. Nautilus bietet im Gegensatz zum Gnome Commander ein sogenanntes Spatialview, das heißt der Inhalt eines Verzeichnisses wird jeweils in einem neuen Fenster angezeigt.^[3]

Die Bedienung erfolgt entweder nur mit der Tastatur, die durch den Einsatz von Tastenkombinationen ein sehr schnelles Arbeiten ermöglicht, oder in Kombination mit einer Maus. Tastenkombinationen und das Verhalten bei Betätigung einer bestimmten Maustaste sind frei konfigurierbar.

Da der Gnome Commander das GnomeVFS unterstützt, kann der Zugriff auf Netzwerkschnittstellen wie FTP, SMB, WebDAV und SSH erfolgen.^[4][5]

Schaltflächen ermöglichen den schnellen Zugriff auf Speichergeräte mit automatischem Ein- und Aushängen. Es gibt des Weiteren ein Lesezeichensystem für Ordner und einen integrierten Dateibetrachter für Text- und Bilddokumente. Der Inhalt von Ordnern lässt sich vergleichen und modifizieren. Eine integrierte Kommandozeile ermöglicht es Kommandozeilen-Befehle direkt wie in einem Terminal einzugeben.^[3]

Durch das integrierte Plugin File Roller werden zahlreiche Datenkompressions- und Packprogramme bzw. die entsprechenden Dateiformate wie beispielsweise ZIP-Dateien unterstützt.^[6] Des weiteren ist eine Unterstützung für Metadatensysteme wie Exif, IPTC und ID3-Tags integriert.^[7] Diese Metadaten können beispielsweise mit Hilfe eines erweiterten Werkzeugs zum Umbenennen von Dateien genutzt werden. Durch die Unterstützung von GNOME-MIME-Typen ist es möglich, beispielsweise durch Verwendung der rechten Maustaste, Dateien mit kontextbezogenen Programmen zu öffnen.^[6]

Versionsgeschichte

Die erste öffentliche Version des Gnome-Commanders wurde am 2. August 2001 zum Herunterladen bereitgestellt (Version 0.90-pre1 Released). Knapp 2 Jahre später, im Juni 2003, wurde Version 1.0, die erste als stabil deklarierte Version, veröffentlicht. Entwickelt wurde der Gnome Commander von der ersten veröffentlichten Version bis Januar 2004 (Version 1.1.6) von Marcus Bjurman. 2006 wurde die Entwicklung von Piotr Eljasiak und Assaf Gordon übernommen. In der Zwischenzeit war das Projekt unbetreut und es wurden keine Updates veröffentlicht. Die aktuellste stabile Version, die zum Download bereitsteht, ist v1.2.8.9, veröffentlicht im Dezember 2010. Darüber hinaus wird bereits an der Version 1.3 gearbeitet, die jedoch noch instabil ist.^[5][8]

Siehe auch

• Krusader, ein zweispaltiger Dateimanager für KDE

Weblinks

 Commons: GNOME Commander – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• offizielle Webseite
• Heike Jurzik: Tipp: Alternativer Dateimanager Gnome-Commander. Aus: EasyLinux 3/2010.

Einzelnachweise

1. ↑ Debian-Pakete
2. ↑ openSUSE-Pakete
3. ↑ ^{a b} Christian Meyer: Alternative file manager for Gnome Divide and Conquer. Linuxuser, Issue 85, S. 82-84
4. ↑ Jack M. Germain: Gnome Commander Whips Files Into Shape LinuxInsider 04/28/10.
5. ↑ ^{a b} Offizielle Seite des Projekts - Latest News
6. ↑ ^{a b} Mayank Sharma: 6 best orthodox file managers for Linux. 8. Juni 2009
7. ↑ Metadata in GNOME Commander
8. ↑ http://www.nongnu.org/gcmd/oldnews.html Offizielle Seite des Projekts - Old News