- -wik
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Die Ortsnamenendung -wik, -wyk, -wig, -vik oder -wiek; dänisch -vig bedeutet:
- im ehemals nordgermanischen Sprachraum ‚Bucht‘ oder ‚Meerbusen‘
- im niederdeutschen Sprachraum steht die Endung für ‚Zaun‘ im Sinne eines umzäunten Gebietes. Mit der Bedeutung ‚Umzäunung‘,‚ Befestigung‘ kommt Wik bereits im Heliand vor. Es bezeichnet umzäunte oder befestigte Flächen vom Schaf-Pferch über (allgemein) Siedlung bis hin zu Stadt.
- Daneben gab es niederdeutsch tun ‚Zaun‘ in diesem Sinne siehe bei Zaun
- Richtung Südwesten findet es eine Stütze in lateinisch vicus ‚Dorf‘ und steht nach dem Kontakt mit römischer Kultur primär für Siedlungen. Erhalten ist die Siedlungsform (der) Weich etwa in manchen Ortsnamen, oder in der rechtlichen Stellung als Minderstadt in Weichbild.
Inhaltsverzeichnis
Siedlungsnamen zu ‚umzäunt‘ oder ‚Dorf‘
- Wieck, Wiek, Wyk
- Almsick (von Almeswik), Bauernschaft östlich von Stadtlohn im Münsterland
- Altewiek, eines der fünf Weichbilder der Stadt Braunschweig
- Braunschweig (von Bruneswik, siehe Deutung des Stadtnamens)
- Herrenwyk, Stadtteil von Lübeck
- Katwijk und Winterswijk in den Niederlanden
- Kiel-Wik, einer der größten Stadtteile der Stadt Kiel
- Kettwig, ein Stadtteil Essens an der Ruhr
- Mürwik, ein Stadtteil von Flensburg
- mehrere Sudwik, Nordwik, Ost(er)- und West(er)wik;
- und etwa 1000 andere Ortsnamen in Nordwestdeutschland, den Niederlanden und England (wie Ipswich).
Gewässernamen und Ortsnamen zu ‚Bucht‘
Wiek als Namensbestandteil von Binnen- oder Außenbuchten an der südlichen Ostseeküste:
- Dänische Wiek - Bucht des Greifswalder Boddens an der Ryck-Mündung
- Eggers Wiek - kleine Bucht nordwestlich von Wismar
- Großendorfer Wiek - kleine Bucht an der Südwestküste Fehmarns innerhalb der Orther Reede
- Hagensche Wiek - Bucht an der Westküste der stark gegliederten Halbinsel Mönchgut auf Rügen
- Krumminer Wiek - Binnenbucht des Peenestroms an der Westseite Usedoms
- Lemkenhafener Wiek - kleine Bucht an der Südwestküste Fehmarns innerhalb der Orther Reede
- Neuendorfer Wiek - Bucht im Nordwesten Rügens
- Pötenitzer Wiek - Bucht kurz vor der Travemündung
- Prohner Wiek - Bucht an der Westseite des nördlichen Strelasundes
- Prorer Wiek - Ostsee-Außenbucht an der Ostküste Rügens
- Putziger Wiek (Zatoka Pucka) - nordwestlicher Teil der Danziger Bucht, durch die Putziger Nehrung von der Ostsee abgetrennt
- Schoritzer Wiek - Bucht im Nordwestteil des Greifswalder Boddens zwischen Rügen und der Halbinsel Zudar
- Spandowerhagener Wiek - Bucht zwischen dem Nordende Usedoms, der Insel Struck und dem Festland
- Tromper Wiek - Ostsee-Außenbucht zwischen den Rügener Halbinseln Wittow und Jasmund
- Udarser Wiek - Bucht zwischen dem Nordteil der Insel Ummanz und Rügen
- Wohlenberger Wiek - Bucht im Südwesten der Wismarer Bucht, nördlich von Grevesmühlen und östlich von Boltenhagen
- Weiße Wiek - Bucht im Osten von Boltenhagen.
Die Bedeutung „Bucht“ hat die Endung in:
- Helguvík (Island);
- Keflavík (Island): „Treibholzbucht“;
- Kopervik (Norwegen);
- Reykjavík (Island): „Rauchbucht“;
- Schleswig: „Schleibucht“;
- Västervik (Schweden);
- Lemvig (Dänemark)
Literatur
- Friedrich Baron von Meiningen: Einführung in die germanistische Sprachhistorie. 1823
Siehe auch
Wiktionary: -wik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenKategorie:- Ortsnamen-Endung
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