Aleksander Wojtkiewicz

Aleksander Wojtkiewicz
Aleksander Wojtkiewicz, 2005

Aleksander Wojtkiewicz (* 15. Januar 1963 in Riga; † 14. Juli 2006 in Baltimore) war ein polnisch-amerikanischer Schachmeister.

Wojtkiewicz kam in sowjetischer Zeit als Polnischstämmiger in Lettland zur Welt. Er war Schüler des Ex-Weltmeisters Michail Tal, den er 1979 beim Interzonenturnier in Riga unterstützte. Bereits als Jugendlicher zählte Wojtkiewicz zu den führenden lettischen Spielern, erhielt als 15-Jähriger den Meistertitel und gewann 1981 die Einzelmeisterschaft Lettlands. 1982 sollte er sich zum Militärdienst zu Zeiten des Sowjetisch-Afghanischen Kriegs melden, er versteckte sich jedoch mehr als vier Jahre lang. Erst 1986 stellte er sich den Behörden und wurde zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Ende 1987 wurde er amnestiert. 1988 siedelte Wojtkiewicz nach Polen um und erhielt umgehend die polnische Staatsbürgerschaft. Er nahm 1989 erstmals an der Meisterschaft Polens teil und gewann das Turnier. Er nahm noch dreimal an diesen Meisterschaften teil (1992, 1995 und 1996), wobei ihm ein weiterer Sieg sowie zwei Vize-Meisterschaften gelangen. 1990 verlieh ihm die FIDE den Großmeistertitel, 1990 und 1992 spielte er für Polen bei der Schacholympiade.

Wojtkiewicz galt als Open-Spezialist und siegte weltweit bei zahlreichen Open-Turnieren. Seit Ende der 1990er Jahre wohnte er in Baltimore und vertrat seit 2004 die USA. Dort gewann er mehrfach eine hoch dotierte Grand-Prix-Jahreswertung der US-amerikanischen Open; außerdem gelangen ihm zahlreiche weitere Turniersiege in den USA.

Wojtkiewicz starb im Alter von 43 Jahren an schweren inneren Blutungen.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Aleksander Wojtkiewicz — Infobox chess player playername = Aleksander Wojtkiewicz birthname = Aleksandrs Voitkevičs country = LAT POL USA datebirth = birth date|1963|1|15 placebirth = Riga Latvia datedeath = death date and age|2006|7|14|1963|1|15 placedeath = Baltimore… …   Wikipedia

  • Aleksander Mista — Aleksander Miśta, 2007 Aleksander Miśta (* 7. Januar 1983) ist ein polnischer Schachspieler. Leben Miśta studiert Physik an der Technischen Universität Danzig. Schach Er belegte bei vielen polnischen Jugendmeisterschaften die vorderen Ränge. So …   Deutsch Wikipedia

  • Wojtkiewicz — ist der Name folgender Personen: Aleksander Wojtkiewicz (1963–2006), polnischer Schachspieler Witold Wojtkiewicz (1879–1909), polnischer Maler und Grafiker Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer …   Deutsch Wikipedia

  • Aleksander Miśta — Aleksander Miśta, 2011 Aleksander Miśta (* 7. Januar 1983 in Myszków) ist ein polnischer Schachspieler. Leben Miśta studiert Physik an der Technischen Universität Danzig. Schach Er belegte bei vielen polnischen J …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Polen-Meister im Schach — Polnische Schachmeister (2004) In dieser Übersicht sind die Polnischen Meister im Schach seit dem Jahr 1926 verzeichnet: Jahr Männer Frauen 1926 Dawid Przepiórka   192 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Polnischen Meister im Schach — Polnische Schachmeister (2004) In dieser Übersicht sind die Polnischen Meister im Schach seit dem Jahr 1926 verzeichnet: Jahr Männer Frauen 1926 Dawid Przepiórka   192 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der polnischen Meister im Schach — Polnische Schachmeister (2004) In dieser Übersicht sind die Polnischen Meister im Schach seit dem Jahr 1926 verzeichnet: Jahr Männer Frauen 1926 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Wo — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • FIDE World Chess Championship 2004 — The FIDE World Chess Championship, 2004 was held at the Almahary Hotel in Tripoli, Libya, from June 18 to July 13.It was won by Rustam Kasimdzhanov, who beat Michael Adams in the final by a score of 4.5 3.5. He won prize money of around… …   Wikipedia

  • Championnat du Monde de la Fédération internationale des échecs 2004 — Rustam Qosimjonov Le Championnat du monde de la Fédération internationale des échecs 2004 s’est tenu à l’hôtel Almahary à Tripoli en Libye du 18 juin au 13 juillet. Il a été remporté par l’Ouzbek Rustam Qosimjonov qui a ba …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”