- Garley
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Garley ist der traditionelle Name eines bekannten Bieres und einer Bierbrauerei aus Gardelegen in der Altmark und gilt als die älteste Biermarke sowie ältester durchgehend bestehender Markenname der Welt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt Gardelegen erhielt am 16. Juli 1314 vom Markgrafen Waldemar das Braurecht. Dieses Datum wird als Geburtsstunde des Garley-Bieres angesehen. Um 1400 gab es in Gardelegen fünf große Brauereien, erstmals führte auch das Stadtwappen drei Hopfenranken als Zeichen für die heimische Braukunst und den verbreiteten Hopfenanbau in der Region. 1567 gab es in der Stadt 176 brauberechtigte Häuser.
1698 reiste Zar Peter der Große durch die Stadt. Der Sage nach lobte er das Garley als das beste Getränk auf Erden.[1] 1729 legte Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. in einem königlichen Befehl fest, dass Garley nicht gepanscht oder verwässert werden darf. Der Preis wurde festgeschrieben je Quart auf 1 Groschen 6 Pfennige. Selbst die Einwohner aus dem braunschweigischen Amt Calvörde importierten dieses Bier. Im Jahre 1900 gab es noch vier Brauereien in Gardelegen: Gebrüder Haase in der Sandstraße, Dampfbierbrauerei Pengel in der Stendaler Straße, Weißbierbrauerei Paasche und das Bürgerliche Brauhaus in der Magdeburger Straße. Dreißig Jahre später produzierte nur noch eine Brauerei, die Gebrüder-Haase-Brauerei. 1972 wurde sie enteignet und verstaatlicht. Die Brauerei firmierte dann unter dem Namen VEB Garley-Bräu. In den 1980er Jahren wurde sie dem VEB Getränkekombinat Magdeburg angegliedert.
Nach dem Ende der DDR wurde ein Versuch gestartet, sich in der Marktwirtschaft zu behaupten. Die Garley-Bräu GmbH wurde gegründet. Im Jahre 1994 kam das Aus für die traditionsreiche Brauerei. 1996 übernahmen die zwei Hösl-Brüder aus der Oberpfalz das Unternehmen, und es kam zur Wiedergeburt unter dem Namen Garley Spezialitäten Brauerei GmbH. Die in der Region stark verwurzelte Marke Garley erreichte in den ersten Jahren nach der Neugründung Absatzrekorde. Die Spitzenmarke von knapp 50.000 Hektoliter wurde erreicht. Zahlreiche Bierspezialitäten wurden neben dem erfolgreichen Garley Premium Pilsener kreiert, wie zum Beispiel das Swarte Beer (später: Schwarzer Reiter), das Festbier Altmärker Weihnacht, das Altmärker Narrenbräu, das Garley Doppel-Caramel, das Bismarck-Bier oder die Potzblitz-Biermischgetränke. Nach dem Ausscheiden des Braumeisters Maximilian Hösl geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten. und musste 2005 Insolvenz anmelden. Doch Maximilian Hösl und seine Familie, die inzwischen im sächsischen Penig erfolgreich eine Brauerei betrieben, retteten erneut die Garley-Brauerei vor dem Untergang. Unter der Firmierung Garley Traditionsbrauhaus seit 1314 liegt der jährliche Ausstoß derzeit bei 36.000 Hektolitern (2009). Gebraut werden das Garley Premium Pilsener, das Garley Spezial-Export, das Garley Diät-Pilsener, der Garley Bock, das Garley Radler Zitrone und das Schwarzbier Kellerberg, seit 2009 auch das Garley Original. Saisonal kommt noch der Garley Weihnachtstraum hinzu, der von Oktober bis Dezember vertrieben wird.
Firmenzugehörigkeit
Das Garley Traditionsbrauhaus seit 1314 gehört seit 2005 zur MH-Braugruppe der Familie Maximilian Hösl. Noch dazu gehören die Luckenwalder Spezialitäten Brauerei (2001), die Peniger Spezialitäten Brauerei (1998) und seit Juni 2010 das Herborner Brauhaus. Diese Brauereien werden inhabergeführt. Insgesamt kommt dieser Brauereiverbund auf 200.000 hl.
Bedeutung
Carl von Linné schrieb 1748 in einem Traktat über das Bier, erschienen in der schwedischen Akademie der Wissenschaften zu Stockholm, „Der Deutschen ihr Garley“.
Weblinks
Wikisource: Demeudige Bitte Des Garlefeschen Beers – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Widar Ziehnert, Preussens Volkssagen, Leipzig 1839, Bd. 1, S. 231.
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